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800 Teilnehmende zogen durch Wedding: Ein Polizist verletzt nach Ausschreitungen bei Palästina-Demo in Berlin

Am Samstag, den 28. September 2024, kam es in Berlin zu einer großangelegten Demonstration, bei der rund 800 Personen durch die Stadtteile Wedding und Gesundbrunnen zogen. Diese Veranstaltung war Teil einer anhaltenden Protestwelle, die im Kontext der aktuellen Entwicklungen im Nahostkonflikt steht. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf etwa 500, während die Veranstalter von 700 Anmeldungen berichteten. Die Demonstration stand unter dem Motto: "Solidarität mit Palästina. Stoppt den Genozid. Keine Waffen für Israel".

Die Proteste fanden in einem angespannten Klima statt, das durch jüngste Eskalationen im Nahostkonflikt geprägt ist. In den Tagen vor der Demonstration kam es bereits zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, insbesondere in Berlin-Kreuzberg, wo eine Gruppe von Demonstranten, die ebenfalls pro-palästinensische Parolen riefen, einen Polizeiwagen attackierte. Bei diesen Vorfällen wurden mehrere Polizisten verletzt. Laut Polizeibericht wurden an diesem Freitagabend Baustellenabsperrungen umgestoßen, E-Scooter auf die Straße geworfen und sogar ein Dixi-Klo in Brand gesetzt.

Die Polizei hat die Geschehnisse in Kreuzberg als schwere Landfriedensbrüche eingestuft und ermittelt gegen die Randalierer. Die Aggressionen scheinen in direktem Zusammenhang mit den militärischen Aktivitäten Israels im Libanon zu stehen, die als Auslöser für die Ausschreitungen in Berlin identifiziert wurden. Am Samstag verlief die Demonstration zunächst ruhig, ohne nennenswerte Zwischenfälle. Die Polizei beobachtete die Situation genau und stand in Bereitschaft, sollte es erneut zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen.

Ein Polizeisprecher informierte, dass während der Demonstration keine auffälligen Ereignisse registriert wurden. Währenddessen fand in der Nähe eine Gegendemonstration mit lediglich 50 Teilnehmern statt, die Israel unterstützen wollten. Die Polizei behielt die Gesamtlage im Blick und war auf mögliche Eskalationen vorbereitet.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) äußerte sich besorgt über die wachsende Gewaltbereitschaft in der pro-palästinensischen Community. Man befürchtet, dass die Proteste nicht nur eine politische Dimension haben, sondern auch eine zunehmende Radikalisierung der Teilnehmer widerspiegeln. Die GdP warnte vor einer Strategie, die den Hass gegen Israel schüre und Polizisten gezielt angreife.

In diesem Kontext wird auch der Tod des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah erwähnt, der kurz vor der Demonstration durch einen israelischen Luftangriff getötet wurde. Dies könnte die ohnehin angespannte Stimmung zusätzlich angeheizt haben. Die Polizei und die Sicherheitsbehörden sind sich der potenziellen Gefahren bewusst, die von solchen Demonstrationen ausgehen und versuchen, die öffentliche Sicherheit in der Stadt zu gewährleisten.

Insgesamt bleibt die Situation in Berlin angespannt, und die Behörden sind auf weitere Proteste und mögliche Ausschreitungen vorbereitet. Die Entwicklungen im Nahostkonflikt und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft in Deutschland werden weiterhin genau beobachtet.

Quellen: Der Tagesspiegel, dpa, Reuters.

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Politik

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