Drei Gefangene starben dabei: 59 Mal brannte es in Berliner JVA-Zellen in den letzten fünf Jahren

In den vergangenen fünf Jahren gab es in den Justizvollzugsanstalten (JVA) Berlins insgesamt 59 Brände in den Zellen der Gefangenen. Diese alarmierende Statistik wurde in einer Antwort des Berliner Senats auf eine Anfrage der Grünen veröffentlicht. Bei diesen Vorfällen verloren drei Gefangene ihr Leben, und neun weitere erlitten Verletzungen. Die meisten Brände traten im Untersuchungsgefängnis Moabit auf, wo es insgesamt 24 Brände gab.

Statistische Übersicht der Brände

Eine detaillierte Auswertung der Brandvorfälle zeigt, dass die JVA Heidering in Brandenburg, die sich südlich von Berlin befindet, mit insgesamt elf Bränden ebenfalls stark betroffen war. Darüber hinaus gab es in den Gefängnissen Tegel, Plötzensee und der Jugendstrafanstalt jeweils sechs Brände, während die Frauen-JVA fünfmal und im offenen Vollzug einmal gebrannt hat.

Präventionsmaßnahmen und Brandschutzkonzepte

Der Senat von Berlin hat betont, dass erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um Brände in den Zellen zu verhindern. Die Zellen sind mit schwer entflammbaren Matratzen ausgestattet, und viele der Möbel sind ebenfalls schwer entflammbar. Zusätzlich existieren vielfältige Maßnahmen zur Brandverhütung, die unter anderem Übungen zur Brandverhütung und Brandbekämpfung umfassen. Im Falle eines Brandes wird die Feuerwehr umgehend alarmiert, um schnellstmöglich zu helfen.

Einblicke in spezifische Vorfälle

Ein tragischer Vorfall ereignete sich in der Nacht zum 19. Juli 2024 in der JVA Heidering, als ein 29-jähriger Gefangener aufgrund eines Zellenbrandes starb. Auch am 3. Juli 2024 kam es in der JVA Tegel zu einem Zellenbrand, bei dem glücklicherweise niemand ums Leben kam. Ein weiterer schwerer Vorfall ereignete sich in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli 2020, als der 36-jährige Untersuchungsgefangene Ferhat Mayouf an einer Rauchvergiftung infolge eines Brandes in der JVA Moabit starb.

Gesellschaftliche und politische Reaktionen

Die hohe Anzahl der Brände in Berliner Gefängnissen hat bei der Öffentlichkeit Besorgnis ausgelöst und sorgt für politische Diskussionen über die Sicherheitsstandards und den Brandschutz in diesen Einrichtungen. Die Grünen haben bereits in der Vergangenheit auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und möglicherweise zu verbessern, um die Sicherheit der Gefangenen zu gewährleisten.

Schlussfolgerungen und Ausblick

Die Daten über die Brände in den Berliner JVA-Zellen werfen Fragen zur Sicherheit und zum Schutz der Gefangenen auf. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte die Justizverwaltung unternehmen wird, um die Zahl der Brandvorfälle zu reduzieren und die Sicherheit für alle Beteiligten zu erhöhen. Die Implementierung weiterer Präventionsmaßnahmen sowie eine kontinuierliche Überprüfung der bestehenden Sicherheitskonzepte könnten entscheidend sein, um zukünftige Tragödien zu verhindern.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten des Senats von Berlin sowie von dpa und Der Standard.