In Berlin steigt die Nutzung von Snus und Nikotinbeuteln unter Jugendlichen offenbar an. Die Berliner Zeitung berichtet, dass die tabakfreien Nikotin-Pouches besonders bei Schülern beliebt sind. Die Attraktivität wird durch die Nutzung der Beutel durch Profifußballer zusätzlich gesteigert.
Snus, ein feuchtes Tabakerzeugnis aus Schweden, ist in Deutschland verboten. Nikotin-Pouches, die keinen Tabak enthalten, bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone und sind einfacher zugänglich. Obwohl der Verkauf von Nikotinprodukten an Minderjährige illegal ist, erschweren Online-Handel und Importe die Kontrolle. Dpa meldete am 23.11.2024, dass 80 bis 90 Prozent der Schüler in Treptow-Köpenick Snus oder Pouches kennen oder bereits ausprobiert haben.
Suchtberater und Ärzte beobachten die steigende Beliebtheit von Snus und Pouches bei Jugendlichen mit Besorgnis. Der hohe Nikotingehalt kann schnell zur Abhängigkeit führen. Neben der Suchtgefahr bestehen gesundheitliche Risiken wie Zahnfleischentzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Experten warnen vor der Verharmlosung der Produkte und fordern mehr Aufklärung über die Gefahren des Nikotinkonsums.
Die Beutel sind für Jugendliche attraktiv aufgrund der unauffälligen Anwendung und des vermeintlich "coolen" Images, das durch bekannte Sportler gefördert wird. Hinzu kommt die falsche Annahme, Nikotin-Pouches seien weniger schädlich als Zigaretten. Die Behörden stehen vor der Aufgabe, den illegalen Handel zu bekämpfen und präventive Maßnahmen zu verstärken, um Jugendliche vor den Risiken des Nikotinkonsums zu bewahren.
Quellen:
- Berliner Zeitung (dpa, 23.11.2024)