<
U3 wird verlängert: BVG informiert über geplante Bauprojekte in Berlin

U3 wird verlängert: BVG informiert über geplante Bauprojekte in Berlin

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben am 5. Juni 2024 angekündigt, dass die U-Bahnlinie U3 bis zum Mexikoplatz in Zehlendorf verlängert werden soll. Das Projekt, das bis Ende 2030 abgeschlossen sein soll, stellt einen bedeutenden Fortschritt im Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin dar. Ab Mai 2025 beginnen die ersten Bauarbeiten, die die Argentinische Allee auf einer Länge von 800 Metern betreffen werden, um Platz für den neuen Tunnel der U-Bahn zu schaffen.

Geplante Bauarbeiten und Zeitrahmen

Die BVG plant, die U3 vom bestehenden Endbahnhof Krumme Lanke bis zum Mexikoplatz zu verlängern. Dieser Lückenschluss wird eine direkte Verbindung zwischen der U3 und der S-Bahnlinie S1 schaffen. Bereits im Juli 2022 wurde erstmals über dieses Projekt berichtet, das als das erste konkrete U-Bahn-Erweiterungsprojekt des Berliner Senats gilt.

Ab 2025 wird mit den vorbereitenden Bauarbeiten auf der Argentinischen Allee begonnen. Torsten Brenner, der Projektleiter der BVG, erklärte: „Wir werden die Phase des Planfeststellungsverfahrens produktiv nutzen. Den Bestandstunnel werden wir schon während der Planfeststellung bearbeiten.“ Die Erneuerung der bestehenden Kehr- und Abstellanlage im Tunnel wird ebenfalls ab Mai 2025 erfolgen.

Der neue U-Bahnhof Mexikoplatz

Der neue U-Bahnhof wird nicht direkt unter dem Mexikoplatz errichtet, sondern ein Stück südwestlich des S-Bahndamms an der Lindenthaler Allee. Dieser Standort wurde gewählt, um denkmalgeschützte Bereiche des Mexikoplatzes zu schützen und um die geplante Weiterführung der U3 bis nach Stahnsdorf zu ermöglichen. Der U-Bahnhof wird zwei Ausgänge haben, wobei einer von diesen in der Nähe des S-Bahnhofs Mexikoplatz mit Treppen, einem Fahrstuhl und einer Rolltreppe ausgestattet sein wird.

Verkehrseinschränkungen während der Bauzeit

Die Bauarbeiten an der Argentinischen Allee werden abschnittsweise durchgeführt, um die Straße für den Verkehr weiterhin zugänglich zu halten. Autofahrer können mit Einschränkungen rechnen, da in beiden Richtungen eine Spur befahrbar bleiben soll. Allerdings wird es an der S-Bahnbrücke zeitweise zu Vollsperrungen kommen, was die Verkehrsbedingungen verschärfen könnte.

Geplante Maßnahmen der Berliner S-Bahn

Zusätzlich zu den U3-Bauarbeiten plant die S-Bahn von Berlin, die Brücke am Mexikoplatz ab 2031 zu erneuern. Diese umfassenden Bauarbeiten werden voraussichtlich parallele Auswirkungen auf den Verkehr haben, insbesondere da auch die S-Bahnbrücke am Bahnhof Zehlendorf ab 2026 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden muss.

Finanzierung und Projektstatus

Die geschätzten Kosten für die Verlängerung der U3 belaufen sich auf etwa 103 Millionen Euro, wobei der Bund drei Viertel der Kosten übernehmen wird. Die BVG wird die weiteren Planungsschritte überwachen und das Projekt umsetzen. Mit dem ersten Spatenstich wird noch in dieser Legislaturperiode, die bis 2026 dauert, gerechnet.

Verkehrssenatorin äußert sich zum Projekt

Verkehrssenatorin Manja Schreiner betonte die Bedeutung des Projektes für die Verkehrsanbindung im Süden Berlins und bezeichnete die Verlängerung als wichtigen Schritt zur Verbesserung des Nahverkehrsnetzes. Sie fügte hinzu, dass die Linie U3 nicht nur eine praktische Lösung für die Pendler darstellt, sondern auch zur Schaffung neuer Umsteigmöglichkeiten zwischen verschiedenen Verkehrsträgern beiträgt.

Ausblick auf weitere U-Bahn-Projekte

Der Senat prüft derzeit auch weitere U-Bahn-Projekte, darunter die Verlängerungen der U8 und der U7. Diese Projekte werden jedoch voraussichtlich längere Planungs- und Umsetzungszeiten erfordern, was auf die Komplexität der erforderlichen Genehmigungen und die damit verbundenen Kosten zurückzuführen ist.

Die U3-Verlängerung ist somit nicht nur ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, sondern auch ein Teil der umfassenderen Strategie der Berliner Verkehrsbetriebe zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität und zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin.

Quellen

Der Tagesspiegel, BVG, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Wikipedia, Architektur Urbanistik Berlin, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf.

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Politik

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen