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Wo ist Berlin am dreckigsten, welcher Bezirk ist am saubersten?

Berlin, die pulsierende Hauptstadt Deutschlands, ist nicht nur für ihre kulturelle Vielfalt und Geschichte bekannt, sondern hat auch einen Ruf als eine der dreckigsten Großstädte des Landes. In verschiedenen Umfragen und Berichten wird immer wieder festgestellt, dass die Wahrnehmung von Sauberkeit und Ordnung in der Stadt stark variiert. Die Frage, welcher Bezirk am dreckigsten ist und wo es am saubersten ist, beschäftigt viele Berlinerinnen und Berliner sowie die Besucher der Stadt.

Dreckige Bezirke im Fokus

In einer Umfrage vom Mai 2023, wie sie von t-online berichtet wurde, haben rund 44,9 Prozent der Teilnehmer Berlin als die dreckigste Großstadt Deutschlands wahrgenommen. Besonders ins Auge fallen dabei die Bezirke Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Marzahn-Hellersdorf. Die Umfrage ergab, dass fast 40 Prozent der über 14.000 Befragten Neukölln als den schmutzigsten Bezirk in Berlin einstufen. Diese Wahrnehmung wird durch zahlreiche Berichte über illegale Müllablagerungen, überquellende Abfallbehälter und eine allgemeine Vernachlässigung der Sauberkeit in bestimmten Kiezen untermauert.

Friedrichshain-Kreuzberg folgt dicht hinter Neukölln, während Marzahn-Hellersdorf auf dem vierten Platz landet. Trotz der allgemein schlechten Reputation gibt es jedoch auch Bezirke, die als relativ sauber gelten, darunter Treptow-Köpenick, Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf, die weniger als drei Prozent der Stimmen in der Umfrage erhielten.

Illegale Müllablagerungen als Hauptproblem

Illegale Müllablagerungen stellen ein signifikantes Problem für die Stadt dar. Im Jahr 2022 musste die Berliner Stadtreinigung (BSR) über 40.000 Kubikmeter illegal abgelagerten Müll beseitigen, was Kosten in Höhe von 6,3 Millionen Euro verursachte. Friedrichshain-Kreuzberg war hierbei der am stärksten betroffene Bezirk mit 12.700 Kubikmetern anhäuftem Müll, was ein Drittel des Gesamtemülls der Stadt ausmacht. Diese Zahlen verdeutlichen den Ernst der Lage und die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Sauberkeit in der Stadt.

Neukölln folgt als zweiter Platz mit 9.000 Kubikmetern illegalem Müll, wobei spezielle Abfälle, die zusätzliche Kosten verursachten, häufig abgelagert werden. Die BSR hat Programme gestartet, um die Bürger zur Meldung von illegalen Ablagerungen zu ermutigen. Mit der App "Ordnungsamt-Online" können Anwohner illegale Müllablagerungen schnell und unkompliziert melden, was zu einer schnelleren Beseitigung führen kann.

Saubere Bezirke und deren Merkmale

Im Gegensatz zu den dreckigsten Bezirken stehen einige Teile Berlins, die für ihre Sauberkeit bekannt sind. Bezirke wie Treptow-Köpenick und Steglitz-Zehlendorf haben sich als die saubersten herausgestellt. In Marzahn-Hellersdorf wurden im Jahr 2022 lediglich 586 Kubikmeter illegaler Müll entsorgt, was im Vergleich zu den anderen Bezirken sehr gering ist. Diese Bezirke zeichnen sich durch eine aktive Bürgergesellschaft und eine engagierte Bezirksverwaltung aus, die sich um die Sauberkeit in ihren Vierteln kümmert.

Öffentliche Wahrnehmung und Ausblick

Die Wahrnehmung von Sauberkeit in Berlin hängt stark von persönlichen Erfahrungen und den spezifischen Gegenden ab, in denen man sich aufhält. Während einige Menschen die Stadt aufgrund von Müll und Unordnung als unangenehm empfinden, melden andere positive Erfahrungen in weniger belasteten Bezirken. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen spiegeln sich in der öffentlichen Debatte über die Sauberkeit und die Lebensqualität in der Stadt wider.

Die Herausforderungen, die sich aus der Müllproblematik ergeben, sind nicht nur eine Frage des ästhetischen Empfindens, sondern auch eine Frage der Umwelt- und Gesundheitsschutzes. Die Stadtverwaltung ist gefordert, effektive Strategien zur Müllbeseitigung und zur Verbesserung des Stadtbildes zu entwickeln. Die Zusammenarbeit zwischen den Bürgern und der Verwaltung ist entscheidend, um die Sauberkeit in Berlin nachhaltig zu gewährleisten.

Zusammenfassung

Insgesamt zeigt sich, dass Berlin zwar den Ruf als dreckigste Großstadt Deutschlands hat, jedoch erhebliche Unterschiede in der Wahrnehmung und Realität der Sauberkeit zwischen den einzelnen Bezirken bestehen. Während Bezirke wie Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg häufig als besonders dreckig empfinden werden, gibt es auch zahlreiche Stadtteile, die für ihre Sauberkeit gelobt werden. Diese Erkenntnisse sollten als Ansporn für weitere Maßnahmen zur Verbesserung der städtischen Sauberkeit dienen, um die Lebensqualität für alle Berlinerinnen und Berliner zu erhöhen.

Verwendete Quellen: t-online, Berliner Stadtreinigung (BSR), dpa

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Politik

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