<

Berlin: Neue Wasserstoff-Züge in Brandenburg

Die Einführung von Wasserstoffzügen in Brandenburg stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und emissionsfreien Mobilität dar. Am 25. September 2024 wurde der erste Wasserstoffzug der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) in einer festlichen Zeremonie in Wandlitz eingeweiht. Der Zug, vom Typ Mireo Plus H, wurde von Siemens Mobility entwickelt und soll auf der Heidekrautbahn (RB27) zwischen Berlin-Karow, Basdorf und Groß Schönebeck verkehren. Diese Initiative ist Teil eines umfassenden Pilotprojekts, das nicht nur den Einsatz von Wasserstoffzügen, sondern auch die Schaffung einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur umfasst.

Uwe Schüler, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, betonte die Notwendigkeit der Umstellung von Dieselfahrzeugen auf umweltfreundliche Alternativen. Aktuell fahren rund 73 Prozent der Regionalverkehre in der Region klimafreundlich mit Strom. Das Ziel ist es, bis 2037 alle nicht elektrifizierten Strecken von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen und somit den öffentlichen Nahverkehr emissionsfrei zu gestalten.

Technische Spezifikationen der Wasserstoffzüge

Die neuen Wasserstoffzüge zeichnen sich durch eine hohe Antriebsleistung von 1,7 MW aus und erreichen eine maximale Geschwindigkeit von 140 km/h. Der Mireo Plus H kann mit einer Tankfüllung bis zu 1.000 Kilometer zurücklegen, während die Batteriezüge eine Reichweite von etwa 120 Kilometern bieten. Diese Züge wurden umweltfreundlich konzipiert, um den Energieverbrauch zu minimieren und Emissionen zu reduzieren. Sie verfügen über eine geschweißte Leichtbaustruktur und ein intelligentes Bordnetzmanagement, das zu einer höheren Energieeffizienz beiträgt.

Umweltauswirkungen und Einsparpotenziale

Durch den Einsatz der neuen Züge soll der jährliche CO2-Ausstoß um etwa 14,5 Millionen Kilogramm gesenkt werden. Zudem werden rund 5,5 Millionen Liter Diesel eingespart. Die Umstellung auf Wasserstoff- und Batteriezüge ermöglicht es, die Umweltbelastung erheblich zu reduzieren und gleichzeitig die Geräuschentwicklung im Vergleich zu Dieselfahrzeugen signifikant zu minimieren. Die Wasserstoffzüge werden ausschließlich Wasser als Abfallprodukt erzeugen, was zu einer nachhaltigeren Mobilität beiträgt.

Integration in die bestehende Infrastruktur

Das Projekt zur Einführung der Wasserstoffzüge ist Teil eines größeren Vorhabens zur Schaffung einer Wasserstoffinfrastruktur in der Region. Diese Infrastruktur umfasst auch den Bau von Tankstellen, die regelmäßig mit Wasserstoff versorgt werden. Der Einsatz von Wasserstoff und batteriebetriebenen Zügen wird dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Energieeffizienz im Schienenverkehr zu erhöhen. Das Projekt wird von verschiedenen Partnern, darunter die ENERTRAG SE und die landkreiseigene Unternehmensgruppe Kreiswerke Barnim, unterstützt.

Der Fahrplan für die Zukunft

Ab Dezember 2024 werden die neuen Flotten schrittweise die alten Dieselfahrzeuge auf nahezu allen Linien der Heidekrautbahn und im Ostbrandenburg-Netz ablösen. Dadurch wird der Anteil der elektrisch betriebenen Züge im Regionalverkehr auf 85 Prozent steigen. Dieses Vorhaben wird nicht nur zur Reduzierung der Emissionen beitragen, sondern auch die Qualität des Fahrgastsservices verbessern. Alle neuen Fahrzeuge werden mit WLAN ausgestattet und bieten Zugang zu einem Infotainmentportal, das den Reisenden zusätzliche Annehmlichkeiten bietet.

Zusammenfassung

Die Einführung von Wasserstoffzügen in Brandenburg ist ein entscheidender Schritt in der Verkehrswende und ein Beispiel für innovative Ansätze zur Reduzierung von Emissionen im Schienenverkehr. Es zeigt, wie technische Innovationen und nachhaltige Mobilitätskonzepte in Einklang gebracht werden können. Mit den neuen Zügen und der geplanten Wasserstoffinfrastruktur ist Brandenburg auf einem guten Weg, seine Klimaziele zu erreichen und eine umweltfreundliche Mobilität für die Zukunft zu gewährleisten.

Quellen

- rbb24 Brandenburg aktuell
- dpa
- Der Standard

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Politik

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen