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Berlin hat neue Beauftragte für Pflege und psychische Gesundheit

Berlin hat einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Pflegeversorgung und der psychischen Gesundheit unternommen, indem es zum ersten Mal eine Pflegebeauftragte ernannt hat. Sinja H. Meyer-Rötz hat ihre Tätigkeit am 1. September 2024 aufgenommen, wie die Senatsverwaltung für Pflege bekanntgab. Diese neue Position soll als zentrale Anlaufstelle für pflegebedürftige Menschen sowie deren Angehörige dienen und somit die Unterstützung und Beratung in einem zunehmend komplexen Pflegeumfeld gewährleisten.

Die Bedeutung dieser Rolle wird durch die aktuellen Zahlen unterstrichen: In Berlin leben etwa 185.000 Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, und rund 200.000 Angehörige, die pflegerische Aufgaben übernehmen. Die Pflegebeauftragte wurde eingesetzt, um diesen Personengruppen bei der Bewältigung von Herausforderungen, die im Alltag auftreten können, zu helfen. Pflegesenatorin Ina Czyborra (SPD) betonte, dass die Herausforderungen in der Pflege sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Pflegebedürftigen und deren Angehörige groß sind.

Aufgaben der Pflegebeauftragten

Die Hauptaufgabe von Sinja H. Meyer-Rötz besteht darin, als Lotse zu fungieren und Anliegen sowie Beschwerden von pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen zu bearbeiten. Sie wird Empfehlungen aussprechen und die Anliegen an die zuständigen Stellen weiterleiten. Diese Unterstützung ist kostenfrei und findet in einem vertraulichen Rahmen statt, wobei auf Wunsch auch anonym gearbeitet werden kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist die jährliche Berichterstattung an das Berliner Abgeordnetenhaus, um auf die Bedürfnisse und Probleme der pflegebedürftigen Bevölkerung aufmerksam zu machen.

Psychische Gesundheit in Berlin

Zusätzlich zur neu geschaffenen Stelle der Pflegebeauftragten wurde auch die Position der Landesbeauftragten für psychische Gesundheit neu besetzt. Norma Kusserow übernimmt diese Funktion und leitet gleichzeitig das Referat für Psychiatrie, Sucht- und Gesundheitsversorgung in der Senatsverwaltung. Kusserow bringt einen Masterabschluss in Sozialer Arbeit mit und fokussiert sich auf die Informations- und Aufklärungsarbeit im Bereich psychische Gesundheit. Sie betonte, dass es nach wie vor viele psychische Erkrankungen gibt, über die nicht ausreichend gesprochen wird, und sieht es als ihre Aufgabe, hier Aufklärungsarbeit zu leisten.

In ihrer Funktion wird Kusserow für grundlegende Fragen zur Situation psychisch erkrankter Menschen in Berlin zuständig sein. Dazu gehören auch Aspekte der Qualitätssicherung und die Dokumentation der Versorgungsstrukturen in der Stadt.

Wachsender Bedarf an Unterstützung

Der Bedarf an einer solchen umfassenden Unterstützung ist in den letzten Jahren gestiegen. Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt kontinuierlich zu, und die Herausforderungen im Pflegebereich werden immer komplexer. Die neue Pflegebeauftragte soll vor allem auch die Anliegen von pflegenden Angehörigen in den Mittelpunkt stellen, die oft unter enormem Druck stehen, da sie sowohl emotional als auch physisch stark gefordert werden.

Die Schaffung dieser beiden Beauftragtenstellen ist ein wichtiger Schritt, um den Bedürfnissen von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen gerecht zu werden. Die Senatsverwaltung für Pflege hat betont, dass diese neuen Ämter dazu dienen sollen, die Pflege- und Gesundheitsversorgung in Berlin zu verbessern und eine bessere Unterstützung für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Ausblick auf die zukünftige Arbeit

Die Arbeit von Sinja H. Meyer-Rötz und Norma Kusserow wird in den kommenden Monaten und Jahren von großer Bedeutung sein. Ihre jeweiligen Ämter werden nicht nur dazu beitragen, bestehende Probleme in der Pflege und psychischen Gesundheit zu identifizieren, sondern auch innovative Lösungen zu entwickeln. Es ist zu erwarten, dass beide Beauftragte eng mit anderen Organisationen, Selbsthilfegruppen und der Öffentlichkeit zusammenarbeiten, um die Situation für die Betroffenen nachhaltig zu verbessern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ernennung von Sinja H. Meyer-Rötz zur Pflegebeauftragten und Norma Kusserow zur Landesbeauftragten für psychische Gesundheit ein entscheidender Schritt in Richtung einer besseren Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen und der Stärkung der psychischen Gesundheit in Berlin ist. Durch gezielte Information, Beratung und Unterstützung sollen die Lebensbedingungen der Betroffenen erheblich verbessert werden.

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 in Kategorie: 
Politik

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