Berliner Ehrenbürgerwürde: Kriterien und Geschichte
Die Verleihung der Berliner Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung der Stadt und wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich in hervorragender Weise um Berlin verdient gemacht haben. Wie die Webseite der Berliner Senatskanzlei erläutert, bilden Richtlinien aus dem Jahr 1953 die Rechtsgrundlage für die Verleihung. Personen, die sich „um Berlin in hervorragender Weise verdient gemacht haben“, können diese Ehrung erhalten. Wie vom rbb berichtet, wurde Friede Springer, Verlegerin und Witwe von Axel Springer, am 26. Februar 2025 im Roten Rathaus als 124. Ehrenbürgerin ausgezeichnet. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) würdigte Springers unternehmerisches und gesellschaftliches Engagement, insbesondere ihre Unterstützung für die Charité und ihren Einsatz für die deutsch-israelischen Beziehungen. Wie die Berliner Senatskanzlei ausführt, erhalten die Ehrenbürger eine Urkunde, die ihre Verdienste aufführt.
Die Ehrenbürgerwürde ist mit einigen Privilegien verbunden, wie der rbb berichtet. Dazu gehört ein Porträt, das in der Galerie der Ehrenbürger im Abgeordnetenhaus ausgestellt wird. Ehrenbürger werden außerdem zu Veranstaltungen des Landes eingeladen und erhalten im Bedarfsfall eine Ehrenversorgung. Im Todesfall übernimmt das Land die Kosten für die Beerdigung und stellt eine Ehrengrabstelle zur Verfügung. Wie der rbb in einem weiteren Artikel berichtet, war Louise Schroeder 1957 die erste Frau, die mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet wurde. Wie die Webseite des Berliner Parlaments betont, ist Friede Springer die achte Frau unter den Berliner Ehrenbürgern.
Wie die Senatskanzlei dokumentiert, sind das Abgeordnetenhaus, die Senatsmitglieder, die Bezirksämter und die Bezirksverordnetenversammlungen vorschlagsberechtigt. Die Senatskanzlei leitet die Vorschläge an den Senat weiter, der die Entscheidung trifft. Die Verleihung erfolgt im Einvernehmen mit dem Abgeordnetenhaus. Laut den Richtlinien von 1953, die auf der Webseite der Berliner Senatskanzlei einsehbar sind, kann die Ehrenbürgerwürde auch wieder aberkannt werden, wenn sich der Beliehene der Auszeichnung als unwürdig erweist, beispielsweise durch die Begehung einer entehrenden Straftat.
Wie der rbb berichtet, war der erste Ehrenbürger Berlins im Jahr 1813 Propst Conrad Ribbeck, der sich während der französischen Besatzung für die Berliner Bevölkerung eingesetzt hatte. In der NS-Zeit wurden unter anderem Adolf Hitler, Hermann Göring und Joseph Goebbels zu Ehrenbürgern ernannt. Nach 1948 gab es zwei Ehrenbürgerlisten, eine in Ost- und eine in West-Berlin. 1992 wurden die Listen zusammengeführt, wobei nur acht Namen aus der Ost-Berliner Liste übernommen wurden. Wie der rbb ebenfalls berichtet, wurde dem ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg die Ehrenbürgerwürde 2020 aberkannt.
Quellen:
https://www.parlament-berlin.de/Meldungen/friede-springer-erhalt-die-ehrenburgerwurde-berlins
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/02/friede-springer-ehrenbuergerin.html