Die alljährliche Debatte über ein Feuerwerksverbot zu Silvester in Deutschland wird durch die unterschiedlichen Regelungen in den Nachbarländern zusätzlich erschwert. Wie die Berliner Zeitung am 07.01.2025 berichtete, ist der Verkauf von Feuerwerkskörpern beispielsweise in Polen ganzjährig erlaubt.

Besonders in den Grenzregionen hat sich ein sogenannter "Böller-Tourismus" etabliert. Deutsche fahren gezielt nach Polen, um dort Feuerwerk zu kaufen, das in Deutschland verboten ist. Als Beispiel dient der "Pyrobunker", ein Geschäft nahe der deutsch-polnischen Grenze, das ganzjährig Feuerwerk der Kategorien F1, F2 und F3 verkauft. Laut Berliner Zeitung ist das Interesse der polnischen Bevölkerung an Feuerwerk eher gering. Der Großteil des Umsatzes wird mit deutschen Kunden erzielt, die sich dort mit Raketen und zum Teil auch illegalen Kugelbomben eindecken.

Die Einfuhr dieses Feuerwerks nach Deutschland ist häufig illegal. Trotzdem werden große Mengen über die Grenze geschmuggelt und in Deutschland oft leichtsinnig und gefährlich gezündet. Die Folgen sind jedes Jahr dieselben: Verletzungen durch unsachgemäßen Umgang, Sachbeschädigungen und Lärmbelästigung.

Diese Entwicklung befeuert die Diskussion um ein generelles Böllerverbot in Deutschland. Befürworter argumentieren mit den Sicherheitsrisiken und der Umweltbelastung, während Gegner die Tradition des privaten Feuerwerks gefährdet sehen und einen wachsenden Schwarzmarkt befürchten.

Die Situation an der deutsch-polnischen Grenze verdeutlicht die Komplexität des Problems. Einseitige Verbote in Deutschland können zu erhöhtem Grenzverkehr und illegalen Einfuhren führen. Eine europäische Lösung, die den Verkauf und die Verwendung von Feuerwerkskörpern länderübergreifend regelt, könnte ein langfristiger Lösungsansatz sein.

Quellen:

  • Berliner Zeitung, 07.01.2025: "Deutsche Deppen im „Pyrobunker“: Wie wir Silvester in Polen erlebten"
Veröffentlich am 
7/1/2025
 in Kategorie: 
Politik

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen