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Gedenken zum 7. Oktober – Rabbiner Teichtal: „Wir werden in Berlin ein Leuchtturm sein“

In der Jüdischen Gemeinde Chabad in Wilmersdorf fand eine Gedenkveranstaltung statt, die an den verheerenden Terrorangriff erinnert, der vor einem Jahr stattfand. Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Terroristen Israel, was zu einem der schlimmsten Massaker an Juden seit dem Holocaust führte. Über 1000 Zivilisten wurden getötet, und mehr als 200 Geiseln wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Die Gedenkveranstaltung markiert den Jahrestag dieses tragischen Ereignisses und steht im Zeichen der Trauer und der anhaltenden Sorge um die Geiseln sowie um die weitere Eskalation der Gewalt im Nahen Osten.

Vertreter der Stadtgesellschaft zeigten sich solidarisch mit der jüdischen Gemeinschaft Berlins, die zunehmend unter Antisemitismus leidet. Anwesend waren unter anderem der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), die Oppositionsführerin Bettina Jarrasch (Grüne) und zahlreiche andere politische und gesellschaftliche Persönlichkeiten. Sie alle kamen in die Synagoge, um ihre Unterstützung auszudrücken und der Opfer zu gedenken.

Rabbiner Yehuda Teichtal: Ein Jahr voller Trauer und Schmerz

Rabbiner Yehuda Teichtal eröffnete die Veranstaltung und richtete seine Worte zunächst an die Schüler der jüdischen Schule Chabad sowie an die Ehrengäste, darunter Botschafter und Angehörige anderer Religionsgemeinschaften. Teichtal sprach von einem Jahr, das von Trauer und Schmerz geprägt sei, und wies darauf hin, dass zehntausende Israelis nicht in ihre Heimat im Norden Israels zurückkehren konnten.

„Wir werden nie aufgeben“, betonte Teichtal und stellte klar, dass Juden, Christen und Muslime gemeinsam für eine tolerante Gesellschaft einstehen. Er verwies darauf, dass jeder Angriff auf die jüdische Gemeinschaft als ein Anstoß verstanden werden sollte, solidarisch zusammenzustehen und eine bessere Zukunft zu gestalten. „Wir werden in Berlin ein Leuchtturm sein für ein gemeinsames Zusammenleben“, sagte er weiter, und stellte fest, dass der Kampf nicht nur gegen Juden, sondern gegen alle Menschen gerichtet sei, die die Demokratie respektieren.

Kai Wegner: Verpflichtung gegen Judenhass

Regierender Bürgermeister Kai Wegner äußerte seine Gedanken zum 7. Oktober als einem Tag, der für eine „Art der Unmenschlichkeit“ steht, die es so seit Jahrzehnten nicht gegeben habe. Er betonte, dass Israel das Recht habe, sich zu verteidigen und dass die Verantwortung für das Leid, das den Menschen in der Region widerfahren ist, „einzig und allein bei den Terroristen der Hamas“ liege. Wegner versprach, dass Berlin weiterhin gegen Judenhass vorgehen werde und dass die Stadt die jüdische Gemeinschaft schützen werde.

„Wir sind stolz darauf, eine starke jüdische Gemeinschaft in Berlin zu haben, die weiter wächst“, so Wegner. Er fügte hinzu, dass solange Geiseln festgehalten würden, die Flagge Israels vor seinem Amtssitz hängen bleibe. Dies solle ein Zeichen der Solidarität und des Gedenkens sein.

Erinnerungen an das Massaker

Ein Überlebender des Massakers, Alina Gat, der trotz des Verlusts seiner Mutter und Schwester in einem Kibbutz lebt, äußerte sich ebenfalls. Er erklärte, dass zahlreiche Gelegenheiten zur Rettung von Leben verpasst worden seien und appellierte an die Bürger der freien Welt, zusammenzustehen. „Der Terror steht vor der Tür zu Deutschland. Wir dürfen ihn nicht hereinlassen“, warnte Gat.

Im Rahmen der Zeremonie wurden auch Gebete für die entführten Geiseln und für den Frieden gesprochen. Die Ehrengäste entzündeten insgesamt zwölf Kerzen, jede für jeweils 100 Menschen, die vor einem Jahr von den Terroristen ermordet wurden. Dies war ein symbolischer Akt des Gedenkens und der Trauer, der die schrecklichen Auswirkungen des Terrorangriffs verdeutlichte.

Fazit

Die Gedenkveranstaltung in der Jüdischen Gemeinde Chabad in Berlin hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, sich an die Opfer des Terrorismus zu erinnern und gleichzeitig gegen Antisemitismus und Hass einzutreten. Die Solidarität der Stadtgesellschaft mit der jüdischen Gemeinschaft ist ein wichtiges Signal und unterstreicht die Notwendigkeit, eine tolerante und respektvolle Gesellschaft zu fördern. Der Aufruf der Redner, für eine bessere Zukunft zusammenzuarbeiten, bleibt in Erinnerung und ist ein wesentlicher Bestandteil des Gedenkens an die Tragödie des 7. Oktober.

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 in Kategorie: 
Kultur

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