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Gesundheitskarte genügt: Mpox-Impfung in Berlin

Gesundheitskarte genügt: In Berlin gibt es die Mpox-Impfung ab September kostenlos beim Hausarzt

Ab September 2024 haben Bewohner Berlins die Möglichkeit, sich kostenlos gegen Mpox, auch bekannt als Affenpocken, impfen zu lassen. Die Impfungen können in den Hausarztpraxen durchgeführt werden, wobei die Vorlage der elektronischen Gesundheitskarte ausreichend ist. Bislang war es erforderlich, den Impfstoff in der Apotheke zu kaufen, was für viele Patienten eine finanzielle Hürde darstellte.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin gab bekannt, dass eine Einigung mit den Berliner Krankenkassen erzielt wurde, die es ermöglicht, die Impfung als Regelleistung abzurechnen. Diese Einigung wurde als dringend notwendig erachtet, insbesondere aufgrund der steigenden Anzahl von Mpox-Fällen weltweit. KV-Vorstand stellte fest, dass diese Regelung den gesetzlich Versicherten, die in die Indikation fallen, zugutekommen wird.

Impfempfehlungen und Zielgruppen

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Mpox-Impfung für spezifische Risikogruppen. Insbesondere Männer, die Sex mit wechselnden Partnern haben, sowie Laborpersonal, das mit den virusinfizierten Proben arbeitet, sollten sich impfen lassen. In der Regel sind zwei Dosen für einen vollständigen Impfschutz erforderlich. Personen, die bereits in Kontakt mit einer infizierten Person standen, haben ebenfalls Anspruch auf die Impfung.

Hintergrund der Mpox-Erkrankung

Mpox ist eine Virusinfektion, die in der Regel mild verläuft, jedoch schwerwiegende Symptome verursachen kann, die denen der klassischen Pocken ähneln. Die Symptome treten normalerweise 5 bis 21 Tage nach der Ansteckung auf und beinhalten Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. In den letzten Monaten sorgten Berichte über die gefährlichere Mpox-Variante, insbesondere die „Klade I“, für Besorgnis in der LGBTQ+-Gemeinschaft in Berlin.

Vor dem neuen Angebot zur kostenlosen Impfung war das einzige Zentrum, das Impfungen ohne Kosten anbieten konnte, das Zentrum für sexuelle Gesundheit in Mitte. Dieses Zentrum war jedoch schnell überlastet, was zu langen Wartezeiten und unzureichenden Kapazitäten führte. Die Kassenärztliche Vereinigung kündigte nun eine flächendeckende Lösung an, die darauf abzielt, den Zugang zur Impfung zu erleichtern.

Umsetzung der Impfkampagne

Die Umsetzung der Impfkampagne ab September wird durch die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen koordiniert. Die Impfungen erfolgen in den Hausarztpraxen, was den Zugang für viele Menschen erleichtert. Der Impfstoff wird in zwei Dosen verabreicht, wobei der Abstand zwischen den Dosen mindestens 28 Tage betragen sollte. Für Personen, die bereits gegen die echten Pocken geimpft wurden, ist in der Regel nur eine Dosis erforderlich.

Nach der ersten Impfung tritt bereits nach etwa zwei Wochen ein gewisser Impfschutz ein. Die vollständige Immunisierung erfolgt jedoch erst nach der zweiten Dosis. Dies ist besonders wichtig, um einen guten Schutz gegen die Erkrankung sowie einen schweren Krankheitsverlauf zu gewährleisten.

Reaktionen auf die Impfkampagne

Die Entscheidung, die Mpox-Impfung kostenlos anzubieten, wird von verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen positiv bewertet. Die Kassenärztliche Vereinigung hat betont, dass die Einigung zur Kostenübernahme eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung der Mpox-Ausbreitung darstellt. Zudem wird damit gerechnet, dass die Anzahl der Impfungen erheblich steigen wird, was dazu beitragen könnte, die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Die Impfkampagne erfolgt im Einklang mit den Empfehlungen des RKI, das die Impfungen für Personen mit erhöhtem Risiko dringend empfiehlt. Es bleibt abzuwarten, wie viele Menschen sich im Rahmen dieser neuen Regelung tatsächlich impfen lassen, jedoch zeigen die bisherigen Erfahrungen mit der Impfbereitschaft, dass ein großes Interesse besteht.

Fazit

Die Einführung der kostenlosen Mpox-Impfung ab September 2024 stellt einen bedeutenden Schritt in der öffentlichen Gesundheitsversorgung Berlins dar. Durch die Möglichkeit, sich ohne finanzielle Vorleistungen impfen zu lassen, wird der Zugang zur Impfung erleichtert und es wird erwartet, dass sich dadurch mehr Menschen impfen lassen. Dies könnte entscheidend sein, um die Ausbreitung von Mpox zu kontrollieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Mpox-Impfung werden weiterhin genau beobachtet, da die Situation dynamisch ist und sich die Empfehlungen und Richtlinien entsprechend anpassen können.

Quellen: Der Tagesspiegel, dpa, Robert Koch-Institut

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 in Kategorie: 
Politik

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