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Der Geschäftsführer von Hertha BSC, Thomas Herrich, hat die Intensität der Fan-Proteste während des Spiels gegen den Hamburger SV kritisiert. Gleichzeitig zeigte er Verständnis für die Anliegen der Fans und bezeichnete ihre Kritik als legitim. Herrich äußerte sich nach der Partie, die mit einem 2:1-Sieg für den HSV endete. Er betonte, dass er vollkommen verstehen könne, dass die Fans Aktionen durchführen und Kritik äußern möchten. Allerdings habe die Art und Weise der Proteste den Spielfluss gestört und sei seiner Meinung nach zu lange gegangen. Die Proteste der Fans richteten sich gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL). Auch in anderen Stadien gab es ähnliche Aktionen. Während des Spiels wurden in der zweiten Halbzeit zahlreiche Tennisbälle aus der Hertha-Kurve auf das Spielfeld geworfen, was zu einer Unterbrechung von mehr als 30 Minuten führte. Hertha hatte angegeben, bei der Abstimmung im Dezember gegen den geplanten Investor-Einstieg gestimmt zu haben. Herrich äußerte die Befürchtung, dass die Proteste finanzielle Konsequenzen für den finanziell angeschlagenen Verein haben könnten. Er erwartet eine empfindliche Strafe seitens der DFL. Gleichzeitig kündigte er an, mit den Fans in den Dialog treten zu wollen. Es sei wichtig, den Austausch fortzusetzen und zu versuchen, Lösungen zu finden. Sportdirektor Benjamin Weber lobte die besonnene Reaktion des Schiedsrichters Daniel Schlager. Er betonte, dass die Niederlage von Hertha nichts mit der langen Unterbrechung zu tun gehabt habe. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) teilte mit, dass der Kontrollausschuss in der nächsten Woche die Vorfälle während der Spielunterbrechung untersuchen werde. Die Geldstrafe, die normalerweise von der Menge der geworfenen Gegenstände und der Dauer der Unterbrechung abhängt, könnte laut dem Sportrechtler Paul Lambertz von den Fans getragen werden. Er erklärte, dass dies ein Schadenersatzanspruch sei, der gegen die Fans geltend gemacht werden könne, die die Störung verursacht haben. Die Proteste der Fans gegen die Investoren-Pläne der DFL halten bereits seit einigen Monaten an. Die Fans befürchten einen Ausverkauf des Fußballs und eine weitere Kommerzialisierung des Sports. Sie kritisieren auch den Entscheidungsprozess und fordern eine Wiederholung der Abstimmung. Die Fronten zwischen der DFL und den Fans scheinen verhärtet zu sein. Herrich kündigte einen Dialog mit den Fans an, obwohl Hertha bereits gegen den Einstieg eines Investors gestimmt hat. Es bleibt abzuwarten, ob die DFL oder andere Vereine noch einmal auf die Fans zugehen werden. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte kürzlich betont, dass der Diskurs mit kritischen Fans alle stärker mache und dass das Stadionerlebnis ohne die aktive Fangemeinschaft deutlich ärmer wäre. Respekt und Ehrlichkeit seien jedoch unerlässlich. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob es zu einer Annäherung zwischen den Fans und der DFL kommen kann. Die Proteste zeigen jedoch, dass die Fans ihre Bedenken ernst nehmen und bereit sind, für ihre Überzeugungen einzustehen.
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Sport

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