Der Rückbau des Jahnstadions in Berlin-Prenzlauer Berg ist angelaufen. Den Anfang machte die Demontage der Sitzschalen, die, wie Berliner Zeitung und dpa berichten, von Interessierten als Souvenir aus dem Stadioninneren abgeschraubt und mitgenommen werden konnten. Damit beginnt der physische Abschied von einem Stück Berliner Geschichte, das eng mit der DDR-Sportgeschichte verknüpft ist.

Das ehemalige Heimstadion des BFC Dynamo war in den vergangenen Monaten immer wieder Zentrum von Diskussionen und juristischen Auseinandersetzungen um den geplanten Abriss. Laut Berliner Zeitung verzögerten Proteste und Gerichtsverfahren den Beginn der Arbeiten. Wie dpa meldet, sorgte zeitweise sogar ein Spatzennest für einen Baustopp.

Ungeachtet der Kontroversen um den Abriss sicherten sich zahlreiche Berlinerinnen und Berliner ein Erinnerungsstück. Sowohl Sitze der VIP-Tribüne als auch Plätze aus anderen Stadionbereichen wurden abmontiert und von ihren neuen Besitzern in Empfang genommen. Der Berliner Zeitung zufolge bietet der Abriss die Gelegenheit, symbolisch auf den Spuren bekannter Persönlichkeiten zu wandeln, die einst diese Plätze besetzten.

Die Geschichte des Jahnstadions reicht bis in die 1950er Jahre zurück. Es war Schauplatz zahlreicher bedeutender Sportveranstaltungen und Konzerte. Benannt ist das Stadion nach Friedrich Ludwig Jahn, dem "Turnvater Jahn", einer Schlüsselfigur der deutschen Turnbewegung des 19. Jahrhunderts.

Mit dem Abriss des Stadions endet eine Ära und es entsteht Raum für neue Entwicklungen in Prenzlauer Berg. Während der Verlust des historischen Bauwerks von einigen bedauert wird, sehen andere darin die Möglichkeit zur Modernisierung und neue Nutzungsperspektiven für das Gelände.

Quellen:
- Berliner Zeitung
- dpa

Veröffentlich am 
18/12/2024
 in Kategorie: 
Kultur

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