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Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel: Demonstrationen in Berlin

Am 7. Oktober 2024 jährt sich der verheerende Angriff der Hamas auf Israel zum ersten Mal. Anlässlich dieses Jahrestages sind in Berlin zahlreiche Gedenkveranstaltungen sowie Demonstrationen geplant, die sowohl dem Andenken der Opfer als auch der Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung gewidmet sind. Diese Ereignisse spiegeln die tiefen Spannungen und geteilten Emotionen in der Stadt wider, die auch in den letzten Monaten durch den Konflikt im Nahen Osten geprägt wurden.

Geplante Veranstaltungen und Demonstrationen

Bereits am Samstag, dem 5. Oktober, beginnt das Wochenende mit einer propalästinensischen Demonstration, die um 15 Uhr vom Platz der Luftbrücke zum Brandenburger Tor ziehen soll. Unter dem Motto „Ein Jahr Genozid – und die Welt schaut zu! Gegen Polizeigewalt“ wird ein Bündnis zu einer friedlichen Versammlung aufrufen, um auf das Leiden der palästinensischen Bevölkerung aufmerksam zu machen. Diese Demonstration zielt darauf ab, das Schweigen über die anhaltenden Konflikte und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen zu brechen.

Am Sonntag, den 6. Oktober, sind weitere Aktivitäten geplant. Eine Massendemonstration, die unter dem Titel „Palestine Resists – es begann lange vor dem 7. Oktober“ steht, wird ab 14 Uhr von der Kottbusser Straße in Kreuzberg über den Hermannplatz zur Sonnenallee führen. Die Organisatoren haben für diese Veranstaltung etwa 1.000 Teilnehmende bei der Polizei angemeldet, obwohl die genaue Teilnehmerzahl ungewiss bleibt.

Zur gleichen Zeit finden zwei Gedenkveranstaltungen statt, die sich dem Gedenken an die Opfer des Konflikts widmen. Unter dem Slogan „Gemeinsam gegen das Verbrechen der Hamas an Israelis und Palästinensern“ werden mehrere hundert Menschen ab 14 Uhr vom Pariser Platz zum Bebelplatz ziehen. Dort wird ab 17 Uhr eine Mahnwache unter dem Titel „Wir trauern“ abgehalten, um den Opfern auf beiden Seiten des Konflikts zu gedenken.

Der Jahrestag am 7. Oktober

Der eigentliche Jahrestag am 7. Oktober wird mit mehreren bedeutenden Veranstaltungen begangen. Die Jüdische Studierendenunion ruft zu einer Mahnwache am Pariser Platz auf, die um 5:20 Uhr, dem Zeitpunkt des Beginns des Hamas-Angriffs, beginnen soll. Teilnehmende werden die Namen der Opfer verlesen, um ihre Erinnerung lebendig zu halten. Zudem ist eine Gedenkveranstaltung am Brandenburger Tor von 7 Uhr bis 23 Uhr geplant, die sich gegen radikalen Islamismus richtet und ebenfalls eine große Teilnehmerzahl erwartet.

In der Zentralen Synagoge der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin wird von 9 bis 10 Uhr ein Gedenkgottesdienst für die Opfer des Hamas-Angriffs stattfinden, an dem auch Überlebende teilnehmen werden. Am Nachmittag sind ab 17 Uhr weitere propalästinensische Kundgebungen am Hermannplatz vorgesehen.

Ein stilles Gedenken wird um 17:45 Uhr von der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz zur Synagoge in der Fasanenstraße führen. Diese zentrale Gedenkveranstaltung wird um 18:30 Uhr mit hochrangigen Vertretern der Jüdischen Gemeinde, des Zentralrates der Juden in Deutschland sowie des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, stattfinden.

Sicherheitsvorkehrungen und polizeiliche Maßnahmen

Angesichts der Vielzahl an geplanten Demonstrationen hat die Berliner Polizei umfassende Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. Rund 2.000 Polizisten werden während der Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen im Einsatz sein. Berlins Innensenatorin Iris Spranger hat betont, dass Gewalt und antisemitische Äußerungen auf den Straßen nicht toleriert werden dürfen. „Hass, Hetze und Antisemitismus gehören nicht auf die Straßen von Berlin“, erklärte sie. Die Polizei wird entschlossen gegen Straftaten vorgehen und betont die Notwendigkeit eines respektvollen Umgangs bei den Versammlungen.

In den letzten Monaten hat die Polizei in Berlin einen Anstieg antisemitischer Straftaten registriert, was die Sicherheitslage zusätzlich kompliziert. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erwartet eine „stadtweite, dynamische Lage“ und betont die Notwendigkeit einer robusten Reaktion auf mögliche Ausschreitungen. Der Verfassungsschutz hat vor gewalttätigen Aktionen gewarnt, die anlässlich des Jahrestages auftreten könnten.

Fazit

Die Gedenk- und Demonstrationsveranstaltungen rund um den 7. Oktober in Berlin sind ein Spiegelbild der komplexen und oft angespannten Realität, die durch den Nahost-Konflikt geprägt ist. Sie bieten sowohl eine Plattform für das Gedenken an die Opfer als auch für den Protest gegen die anhaltenden Gewaltakte und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen. Während die Stadt sich auf eine Vielzahl von Emotionen und möglichen Spannungen vorbereitet, bleibt abzuwarten, wie die verschiedenen Gruppen und die Polizei auf die Herausforderungen des Wochenendes reagieren werden.

Die Auseinandersetzungen um den Jahrestag des Hamas-Angriffs werden nicht nur die Gemüter in Berlin bewegen, sondern auch das öffentliche Bewusstsein für die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten schärfen.

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 in Kategorie: 
Politik

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