Loveparade 2024 in Berlin: „Rave the Planet“ startet – Erste Auswirkungen auf S-Bahn-Verkehr

Am 17. August 2024 wird die dritte Auflage des Technoevents „Rave the Planet“ in Berlin stattfinden, das unter dem Motto „Love is Stronger“ steht. Die Veranstaltung, die an die legendäre Loveparade anknüpft, wird wieder zahlreiche Teilnehmer anziehen und ein starkes Zeichen für Frieden und Liebe setzen.

Die erwartete Teilnehmerzahl liegt bei rund 300.000 Menschen, die sich im Tiergarten auf der Straße des 17. Juni zwischen dem Brandenburger Tor und dem Großen Stern versammeln werden. Mehr als 30 Paradewagen und etwa 300 Künstlerinnen und Künstler werden an dem Umzug teilnehmen, der um 14 Uhr beginnen soll. Auch Redebeiträge sind Teil des Programms, in dem die Veranstalter für die elektronische Tanzmusikkultur werben.

Verkehrsbeeinträchtigungen in der Innenstadt

Aufgrund des Technoumzugs werden in der Berliner Innenstadt, insbesondere rund um die Straße des 17. Juni, erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen erwartet. Bereits am Freitagabend wurden erste Straßen rund um den Großen Stern gesperrt. Ab Samstagmorgen sollten Verkehrsteilnehmer die Innenstadt weiträumig umfahren, um Staus und Verzögerungen zu vermeiden.

Laut Angaben der Berliner Verkehrsinformationszentrale sind folgende Bereiche betroffen:

Die Polizei Berlin hat empfohlen, die An- und Abreise über die westlichen Zugänge zur Straße des 17. Juni, insbesondere über den Bahnhof Zoologischer Garten, zu planen. Der Bahnhof Brandenburger Tor wird ab 14:00 Uhr geschlossen, und die Bahnen werden ohne Halt durchfahren. Auch der U-Bahnhof Bundestag wird zu diesem Zeitpunkt nicht bedient.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Das diesjährige Motto „Love is Stronger“ zielt darauf ab, in Zeiten zahlreicher Krisen ein Zeichen für Liebe, Frieden und den Schutz der elektronischen Tanzmusikkultur zu setzen. Die Veranstalter betonen auch die Bedeutung von Umweltschutz und Müllvermeidung. So ist eine Reinigungsaktion im Tiergarten nach der Parade mit Freiwilligen geplant. Offiziell verboten sind Glasbehälter und Pyrotechnik, und die Veranstalter wünschen sich, dass keine Nationalflaggen gezeigt werden, während Regenbogenflaggen willkommen sind.

Historie der Loveparade

Die Loveparade hat eine lange Geschichte, die von 1989 bis 2010 reicht. Gegründet von Dr. Motte und der Multimediakünstlerin Danielle de Picciotto, entwickelte sich die Parade von einem kleinen Umzug der Westberliner Technoszene zu einer international anerkannten Großveranstaltung. Nach einem tragischen Vorfall im Jahr 2010, bei dem 21 Menschen starben, wurde die Veranstaltung eingestellt. Mit „Rave the Planet“ kehrte Dr. Motte 2022 jedoch zu seinen Wurzeln zurück und setzte den Geist der Loveparade in einem neuen Format fort.

Die Bedeutung von „Rave the Planet“

„Rave the Planet“ versteht sich nicht nur als Feier, sondern auch als kulturelle Demonstration. Die Veranstalter fordern die Anerkennung der elektronischen Musikkultur als schützenswertes Kulturgut und möchten die Gleichstellung mit anderen Kunstformen erreichen. Zudem setzen sie sich für den Schutz von Clubs und Veranstaltungsorten der elektronischen Musik ein und fordern die Abschaffung von Tanzverboten an christlichen Feiertagen. Das Event hat somit eine klare politische Dimension, die in der heutigen Zeit von großer Bedeutung ist.

Afterpartys und Clean-up-Aktion

Nach der Parade wird es verschiedene Afterpartys in der Stadt geben, darunter Veranstaltungen in beliebten Clubs und Event-Locations. Diese bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, die Feierlichkeiten in einer anderen Atmosphäre fortzusetzen und die Nacht zum Tag zu machen.

Am Sonntag, dem 18. August, findet zudem eine Clean-up-Aktion statt, bei der Freiwillige eingeladen sind, beim Aufräumen im Tiergarten zu helfen. Diese Initiative zeigt das Engagement der Veranstalter für den Umweltschutz und die verantwortungsvolle Durchführung von Großveranstaltungen.

Die Loveparade und ihre Neuauflage „Rave the Planet“ sind nicht nur ein Fest der Musik, sondern auch ein Zeichen für Gemeinschaft, Frieden und den Erhalt einer einzigartigen Kultur. In Berlin wird am 17. August 2024 ein unvergessliches Erlebnis erwartet, das viele Menschen zusammenbringen wird, um gemeinsam zu feiern und für ihre Überzeugungen einzustehen.

Quellen: rbb 88,8, dpa, Berliner Verkehrsinformationszentrale