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Messer-Mord an Vierfach-Mutter (†36): Tochter warnt sie per WhatsApp

In einem tragischen Vorfall, der die Berliner Gemeinschaft erschüttert, wurde die 36-jährige Nurhan B. in ihrem Wohnviertel in Zehlendorf mutmaßlich von ihrem Ex-Mann mit einem Messer ermordet. Kurz vor der Tat hatte ihre 15-jährige Tochter sie noch über WhatsApp gewarnt, dass ihr Vater vor dem Haus auf sie lauerte. Leider kam diese Warnung zu spät.

Die Tragödie ereignete sich am Mittwochabend, als Nurhan B. nach Hause zurückkehrte. Laut Berichten hatte die Tochter den Ex-Mann, der 50 Jahre alt ist, im Bereich der Wohnung gesehen und die Mutter darüber informiert. Trotz einer bestehenden Gewaltschutzverfügung, die dem Mann untersagte, sich Nurhan B. zu nähern, wartete er vor dem Wohnhaus und griff sie bei ihrer Rückkehr an.

Zeugen berichteten von einem Schrei, der in der ruhigen Nachbarschaft zu hören war. Benjamin T., ein Nachbar, erzählte, dass er und seine Frau sofort nachschauten, nachdem sie die Schreie gehört hatten. „Es klang sehr ernst“, sagte er. Als sie zur Szene kamen, sahen sie den verletzten Körper von Nurhan B. am Boden. Ihr Ex-Mann soll in einem aufgelösten Zustand gewesen sein und angeblich wiederholt erklärt haben: „Das hast Du verdient! Das ist mein Recht.“

Nurhan B. wurde sofort von den Rettungskräften behandelt und in die nahegelegene Charité gebracht, wo sie notoperiert wurde. Leider erlag sie kurze Zeit später ihren Verletzungen. Ihr Ex-Mann wurde noch am Tatort festgenommen, und eine Mordkommission übernahm die Ermittlungen.

Gerichtsunterlagen zeigen, dass es in der Beziehung der beiden bereits zahlreiche Vorfälle häuslicher Gewalt gab. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass die Frau sich schützend von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt hatte und eine Gewaltschutzverfügung erwirkt hatte. Dennoch gelang es ihm, diese Schutzmaßnahmen zu umgehen und auf brutale Weise Rache zu üben.

Der Fall wirft ernste Fragen über die Sicherheit von Frauen in missbräuchlichen Beziehungen auf. Experten betonen, dass Femizide ein wachsendes Problem in der Gesellschaft darstellen, und dass es dringend notwendig ist, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, um gefährdete Frauen besser zu schützen. Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, äußerte, dass die bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten zur Gewaltschutzverfügung oft unzureichend seien.

Die vier Kinder von Nurhan B., die nun bei Verwandten untergebracht sind, erleben eine traumatische Situation. Die Nachbarn in Zehlendorf sind schockiert und trauern um die Mutter, die als fürsorglich und freundlich beschrieben wird. Eine 65-jährige Nachbarin äußerte ihre Besorgnis über die Zunahme von Gewalt gegen Frauen und die gesellschaftlichen Normen, die solche Taten manchmal tolerieren.

Um das Bewusstsein für dieses alarmsierende Problem zu schärfen, sind verschiedene Organisationen und Initiativen aktiv, die sich für den Schutz von Frauen stark machen. Der Weiße Ring bietet Opfern von Gewalt umfassende Unterstützung und Beratung an. Auch die Polizei hat Maßnahmen ergriffen, um Opfern von häuslicher Gewalt besser zur Seite zu stehen.

Die brutale Tat in Berlin-Zehlendorf erfordert eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema Femizid und dem Schutz von Frauen vor Gewalt. Es bleibt zu hoffen, dass dieser tragische Vorfall nicht nur als Einzelfall betrachtet wird, sondern als Anlass dient, tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken.

Die Ermittlungen zu diesem Fall sind noch im Gange, und die Berliner Polizei hat ihre Bereitschaft bekräftigt, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern.

Quellen: dpa, BILD, Tagesspiegel

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 in Kategorie: 
Politik

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