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Rave The Planet 2024 in Berlin: Rund 600 Einsätze für Sanitäter auf Technoparade

Die Technoparade „Rave The Planet“, die am 17. August 2024 in Berlin stattfand, zog Zehntausende von Teilnehmenden an und wurde von einem umfangreichen Sanitätsdienst unterstützt. Nach Angaben des zuständigen Sanitätsdienstes gab es etwa 600 Einsätze, bei denen die Sanitäter Hilfe leisten mussten. Die häufigsten Gründe für diese Einsätze waren alkohol- und drogenbedingte Probleme, wobei viele Teilnehmende unter Kreislaufbeschwerden oder Krampfanfällen litten. In einigen Fällen wurden Personen zur medizinischen Überwachung in Krankenhäuser gebracht, jedoch zählten auch kleinere Anliegen, wie das Nachfragen nach Pflastern, zu den Einsätzen.

Im Vergleich zum Vorjahr, in dem es rund 500 Einsätze gab, zeigt sich der Sanitätsdienst trotz der hohen Teilnehmerzahlen zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. Die Organisatoren hatten mit etwa 300.000 Teilnehmenden gerechnet, sprachen jedoch von „Hunderttausenden“, die an der Feier teilnahmen. Die Polizei hingegen gab an, dass die Veranstaltungsfläche zwischen der Siegessäule und dem Brandenburger Tor nicht vollständig ausgelastet war, jedoch über den Tag verteilt mehrere Hunderttausend Menschen anwesend waren.

Polizeiliche Begleitung und Sicherheitskonzept

Die Polizei begleitete die Technoparade mit einem starken Aufgebot von etwa 1.000 Beamten. Der Verlauf der Veranstaltung wurde als „weitestgehend friedlich“ beschrieben. Es kam jedoch zu vereinzelten Straftaten, darunter Körperverletzungen und Sexualdelikte. Insgesamt wurden 122 Personen kurzzeitig festgenommen, um ihre Identität zu überprüfen. Die Polizei verzeichnete 56 Strafanzeigen und stellte 29 Ordnungswidrigkeiten fest. Während des Einsatzes wurden 21 Polizeibeamte verletzt, konnten jedoch ihren Dienst fortsetzen.

Die Route der Parade und besondere Vorkehrungen

Die Route der Parade führte über die Straße des 17. Juni, um die Siegessäule herum und endete am Brandenburger Tor. An diesen sensiblen Orten, die sich in der Nähe eines Naturschutzgebiets und eines Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma befinden, ist ein respektvoller Umgang gefordert. Die Organisatoren betonten die Notwendigkeit, diese Stellen entsprechend zu behandeln.

Für die Veranstaltung wurde ein umfassendes Sicherheits- und Sanitätskonzept erstellt, das von den Behörden genehmigt wurde. Wie im Vorjahr arbeiteten die Veranstalter mit einem privaten Sanitätsdienst zusammen, um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten. An verschiedenen Punkten entlang der Strecke standen kostenlose Trinkwasserbrunnen bereit, um die Besucher mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen, insbesondere angesichts der sommerlichen Temperaturen.

Besondere Regelungen und Veranstaltungen

Die Parade wurde offiziell als Demonstration angemeldet, was den Veranstaltern Vorteile gegenüber einer reinen Feier verschaffte. Im Vorfeld der Veranstaltung gab Geschäftsführer Timm Zeiss bekannt, dass Nationalflaggen unerwünscht seien, um die Vision der Völkerverständigung und die Verlust von Grenzen zu unterstützen. Flaggen, die positive Werte der Technokultur repräsentieren, wie die Regenbogenflagge, sind hingegen willkommen. Transparente, die sich gegen die Gemeinschaft oder gleichstellungspolitische Belange richten, sollten ebenfalls vermieden werden, was jedoch als Wunsch und nicht als Verbot formuliert wurde.

Musikalisches Highlight und Künstler

Die Parade wurde von insgesamt 260 internationalen DJs und Live-Acts begleitet, die auf fast 30 sogenannten Floats auftraten. Bekannte Größen der Technoszene, wie Westbam und Felix Kröcher, trugen zur musikalischen Untermalung der Feierlichkeiten bei. Die Atmosphäre war geprägt von Energie und der Feier der elektronischen Musik, die von den Teilnehmenden intensiv erlebt wurde.

Fazit und Ausblick

Die Technoparade „Rave The Planet“ in Berlin stellte erneut ein bedeutendes Event für die elektronische Musikszene dar und bot den Teilnehmenden eine Plattform, um ihre Leidenschaft für diese Musikrichtung auszudrücken. Trotz der zahlreichen Einsätze der Sanitäter und der Polizeipräsenz verlief die Veranstaltung insgesamt friedlich. Die Organisatoren und die Behörden blicken bereits auf zukünftige Veranstaltungen, um die Erfahrungen aus dieser Parade zu nutzen und die Sicherheit sowie das Wohlbefinden aller Teilnehmenden weiter zu verbessern.

Dieser Rückblick auf die „Rave The Planet“-Parade verdeutlicht die Herausforderungen und den Aufwand, der mit der Durchführung eines solch großen Events verbunden ist, sowie die Verantwortung, die sowohl den Veranstaltern als auch den Behörden obliegt, um ein sicheres und angenehmes Umfeld für alle Teilnehmenden zu gewährleisten.

Quellen: dpa, Der Standard, Tagesspiegel.

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Kultur

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