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Rave the Planet 2024: BSR sammelt weniger Müll als im Vorjahr

Die Techno-Parade „Rave the Planet“, die am vergangenen Wochenende in Berlin stattfand, hat in diesem Jahr nach Angaben der Berliner Stadtreinigung (BSR) weniger Müll hinterlassen als im Jahr 2023. Während im Vorjahr nach der Veranstaltung etwa 145 Kubikmeter Abfall gesammelt wurden, beläuft sich die Menge in diesem Jahr auf rund 119 Kubikmeter. Diese Zahlen wurden von einem Sprecher der BSR veröffentlicht und belegen einen positiven Trend in Bezug auf die Müllproduktion nach großen Veranstaltungen.

Die Veranstaltung zog schätzungsweise 200.000 bis 300.000 Teilnehmer an, die sich vom Brandenburger Tor bis zur Siegessäule bewegten. Trotz der hohen Teilnehmerzahl war die Menge an hinterlassenem Müll geringer als in den Vorjahren, was die Effizienz der Müllvermeidung und das Bewusstsein für Umweltfragen unter den Teilnehmern widerspiegelt. Im Jahr 2022 wurden rund 135 Kubikmeter Abfall gesammelt. Der Rückgang von etwa 26 Kubikmetern im Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass die Kampagnen zur Müllvermeidung und zur Sensibilisierung für Umweltschutz Früchte tragen.

Für die Reinigung der Straßen und öffentlichen Plätze war die BSR mit ca. 140 Beschäftigten und 55 Fahrzeugen im Einsatz. Es ist wichtig zu beachten, dass die Bilanz der BSR sich ausschließlich auf die Straße bezieht. Der Müll, der im Tiergarten hinterlassen wurde, fiel nicht in diese Zählung, da hierfür das Bezirksamt Mitte verantwortlich ist. Dies führte dazu, dass die BSR in ihrer Zusammenfassung den Abfall im gesamten Veranstaltungsbereich nicht vollständig abdecken konnte.

Nach den Feierlichkeiten begannen die Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamtes mit der Müllbeseitigung im Tiergarten. Der Bezirk gab an, dass die genauen Kosten für die Reinigung und die Schäden noch nicht beziffert werden können, da diese vom Bezirk selbst getragen werden müssen. Der Sprecher der BSR wies darauf hin, dass insbesondere Glasflaschen ein Problem darstellten, da viele davon zurückgelassen wurden und dadurch auch eine Vielzahl von Glasscherben entstanden. Die genauen Mengen an Glas konnten jedoch nicht spezifiziert werden.

Die Veranstalter von „Rave the Planet“ hatten im Vorfeld Umweltschutz und Müllvermeidung als zentrale Anliegen hervorgehoben. So wurden auch freiwillige Helfer mobilisiert, um im Tiergarten beim Clean-up Day zu helfen. Laut den Organisatoren nahmen über 60 Freiwillige an der Reinigungsaktion teil. Dennoch blieben am Nachmittag des Reinigungsaktionstages noch viele Essensreste, Plastikbecher und Flaschen zurück, was darauf hindeutet, dass die Bemühungen um Müllvermeidung nicht vollständig erfolgreich waren.

Die Berliner Feuerwehr und die Sanitätsdienste mussten ebenfalls zahlreiche Einsätze leisten. Insgesamt wurden 600 Einsätze gemeldet, wobei auch Bagatelleinsätze wie das Anlegen von Pflastern erfasst sind. Besonders hervorzuheben ist, dass die meisten Einsätze mit übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum sowie damit verbundenen Kreislaufproblemen in Verbindung standen. Es gab auch einige Vorfälle, die von der Polizei registriert wurden, darunter Körperverletzungen und Vorwürfe über sexuelle Übergriffe.

Die Polizei berichtete von insgesamt 122 vorübergehenden Festnahmen während der Veranstaltung. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass trotz des weitgehend friedlichen Verlaufs der Veranstaltung auch einige kritische Vorfälle zu verzeichnen waren. Die Sicherheitskräfte waren mit einem großen Aufgebot von rund 1000 Beamten vor Ort, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass „Rave the Planet“ 2024 trotz der Herausforderungen bei der Müllvermeidung eine positive Bilanz ziehen kann, insbesondere im Vergleich zu den Vorjahren. Die geringere Müllmenge zeigt einen Fortschritt in der Sensibilisierung der Besucher für Umweltfragen, auch wenn weiterhin Anstrengungen notwendig sind, um die Müllproduktion bei solchen Großveranstaltungen weiter zu reduzieren.

Die BSR und die Stadtverwaltung von Berlin stehen in der Verantwortung, nachhaltige Konzepte für zukünftige Veranstaltungen zu entwickeln, um den ökologischen Fußabdruck von Großereignissen zu minimieren. Die Rückmeldungen der Teilnehmer und der Anwohner könnten dabei helfen, effektive Strategien zur Abfallreduzierung zu entwickeln und die Umweltbelastung während solcher Feierlichkeiten weiter zu verringern.

Quellen: dpa, rbb24, Berliner Stadtreinigung (BSR)

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 in Kategorie: 
Kultur

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