Berlin rüstet sich für einen Großeinsatz an Silvester. Nach den gewalttätigen Angriffen auf Einsatzkräfte in der letzten Silvesternacht plant die Berliner Polizei die größte Einsatzstärke der letzten Jahrzehnte. Polizeipräsidentin Barbara Slowik betonte gegenüber der dpa, dass der Einsatz durch den Nahost-Konflikt zusätzlich erschwert und komplexer werde.
Um eine schnelle Strafverfolgung zu gewährleisten, wird laut rbb ein Richter in der Silvesternacht in Bereitschaft sein, um über Schnellverfahren und Ingewahrsamnahmen zu entscheiden. Die Staatsanwaltschaft verdreifacht ihren Bereitschaftsdienst und auch das Amtsgericht Tiergarten ist vorbereitet, um Verdächtige gegebenenfalls umgehend vorzuführen.
Neben den personellen Verstärkungen setzt die Polizei auf Prävention. In bekannten Brennpunkten wie der Neuköllner Highdeck-Siedlung sind bereits seit Tagen Polizeistreifen unterwegs, um mit Jugendlichen und Kindern über die Regeln für Silvester zu sprechen. Auch an Schulen fanden Informationsveranstaltungen statt. ZEIT ONLINE berichtet von einer deutlich sichtbaren Polizeipräsenz in der Highdeck-Siedlung und entlang der Sonnenallee.
Auch die Feuerwehr stellt sich auf eine herausfordernde Nacht ein. Landesbranddirektor Karsten Homrighausen kündigte gegenüber der Presse eine Verdreifachung der Personalstärke im Vergleich zum regulären Nachtdienst an. Er rechnet mit der „ereignisreichsten und einsatzstärksten Nacht des Jahres“. Die Einsatzkräfte erhielten spezielle Schulungen, unter anderem im deeskalierenden Verhalten. Auch das Deutsche Rote Kreuz schult seine Einsatzkräfte in Deeskalation, um auf Konfliktsituationen angemessen reagieren zu können.
Die Berliner Polizei wird von Kräften aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und der Bundespolizei unterstützt. Zwischen 2000 und 2500 Berliner Polizisten werden im Einsatz sein, zusätzlich 500 Bundespolizisten an den S- und Fernbahnhöfen. Die Anzahl der Streifenwagen wird von 150 auf 220 erhöht. Laut SRF werden auch über 3000 Polizistinnen und Polizisten aus anderen Bundesländern in Berlin eingesetzt.
Zusätzlich zum erhöhten Polizeiaufgebot und den Schulungen werden weitere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Wie im Vorjahr ist mit der Einstellung von Buslinien und Straßensperrungen zu rechnen. Im letzten Jahr waren insbesondere Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst Ziel von Angriffen.
Quellen:
- dpa
- rbb
- ZEIT ONLINE
- SRF