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Tempelhof-Schöneberg: Unterführung des Mauerwegs in Lichtenrade eröffnet

Die neue Unterführung des Mauerwegs in Lichtenrade, im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, wurde offiziell eingeweiht. Diese Unterführung, die sich an der Grenze zwischen Lichtenrade und Blankenfelde-Mahlow befindet, stellt eine bedeutende Verbesserung für Pendler, Spaziergänger und Anwohner dar, da sie einen zuvor bestehenden Umweg von drei Kilometern überflüssig macht. Die Unterführung verbindet die Keplerstraße beziehungsweise Mozartstraße mit der Paplitzer Straße beziehungsweise Kleinziethener Straße. Mit dieser Maßnahme wird eine Lücke im Radweg entlang des ehemaligen Mauerstreifens geschlossen, berichtete die Grünen-Fraktion im Bezirk über ihre sozialen Medien.

Hintergrund und Entstehung der Unterführung

Der Mauerweg ist ein wichtiger Teil des historischen Gedächtnisses Berlins und erinnert an die Teilung der Stadt, die vor 35 Jahren mit dem Fall der Mauer endete. Die Idee zur Errichtung der Unterführung für den Mauerweg entstand im Rahmen des großen Bauvorhabens „Wiederaufbau Dresdner Bahn“. Michael Cramer, ein ehemaliger Europa-Abgeordneter der Grünen, hat sich über zwei Jahrzehnte hinweg für diese Maßnahme eingesetzt. Seine Hartnäckigkeit wurde von der Deutschen Bahn gewürdigt, die anmerkte, dass sie Cramer mit „einem hohen Maß an Lästigkeit“ auf die Nerven gegangen sei.

Vorteile für die Verkehrsinfrastruktur

Durch die neue Unterführung entfallen nicht nur lange Umwege, sondern auch der vorherige Bahnübergang an der Wolziger Zeile, der kürzlich geschlossen wurde. Damit wird der neue Tunnel auch als Ersatz für diesen Bahnübergang fungieren, der erst 2025 für Fuß- und Radverkehr geöffnet wird. An der now eröffneten Stelle verläuft der Mauerweg, der Teil des Fernradweges Berlin-Leipzig ist, was die Attraktivität für Radfahrer und Touristen erhöht.

Details zur Infrastruktur und Nutzung

In der Unterführung selbst wurde eine Verbesserung für Radfahrer und Fußgänger umgesetzt. Aufwärtsfahrende Radfahrer profitieren von geschützten Radwegen, während abwärts die Fahrbahn von Autos und Fahrrädern gemeinsam genutzt werden muss. Für Fußgänger sind gesonderte Wege an den Seiten der Unterführung vorgesehen. Auch die Anbindung an den öffentlichen Verkehr wurde verbessert: An der tiefsten Stelle der Unterführung halten die Buslinien M76, 172, 275 und 743. Über Treppen oder Aufzüge können die Fahrgäste direkt zum S-Bahnsteig gelangen. Zudem wurde die Anzahl der Sitzgelegenheiten an den Bushaltestellen erhöht, um den wartenden Fahrgästen mehr Komfort zu bieten.

Öffentliche Reaktionen und Ausblick

Die Eröffnung der Unterführung stieß auf gemischte Reaktionen. Während einige Anwohner und Nutzer die Verbesserungen loben, äußern andere Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, insbesondere für Kinder, die den Weg zur Schule oder Kita zurücklegen müssen. Die Kritik bezieht sich vor allem auf die ersten Abschnitte der Unterführung, wo Radfahrer die Straße mit Autos teilen müssen. Diese Problematik wurde von Anwohnern angesprochen, die darauf hinweisen, dass die Gefahren für Fußgänger und Radfahrer besonders hoch sind.

Fazit

Die Eröffnung der Unterführung am Mauerweg in Lichtenrade stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Bezirk Tempelhof-Schöneberg dar. Sie erleichtert nicht nur den Alltag der Pendler und Anwohner, sondern schließt auch eine bedeutende Lücke im historischen Mauerweg. Zukünftige Entwicklungen in Bezug auf die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer werden jedoch weiterhin in den Fokus rücken müssen, um die Nutzung dieser neuen Infrastruktur zu optimieren.

Quellen: Berliner Woche, Der Standard, dpa

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 in Kategorie: 
Politik

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