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Abgesagtes Piratenfest in Treptow-Köpenick: Das sagt das Ordnungsamt

Das Piratenfest im Allendeviertel, das seit seiner Einführung im Jahr 2012 ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Treptow-Köpenick ist, wurde für das Jahr 2024 abgesagt. Diese Entscheidung wurde vom Sylvester e.V. Berlin, dem Träger des Projekts Mehrgenerationengarten „BUDE“, bekannt gegeben. Die Absage folgt auf ein Ausschankverbot, das vom Ordnungsamt Treptow-Köpenick verhängt wurde und stellt somit die Existenz des Festes und auch anderer Veranstaltungen, die von der BUDE organisiert werden, in Frage.

Das Piratenfest hat sich über die Jahre zu einem beliebten Ereignis entwickelt, das Jahr für Jahr die Herzen von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen erobert. Mit einem kostenlosen Kulturprogramm, das auf zwei Bühnen stattfindet, einer Piratenolympiade und einer großen Schatzsuche zieht das Fest jährlich etwa 2500 Besucher an. Rund 75 Ehrenamtliche haben sich stets für die Durchführung dieser Veranstaltung eingesetzt, die als ein wichtiger Begegnungsort im Viertel gilt. Die Absage des Festes ist daher nicht nur für die Organisatoren, sondern auch für die zahlreichen Teilnehmer und die Gemeinschaft im Allendeviertel ein herber Rückschlag.

In einer offiziellen Stellungnahme erklärte Doreen Köpp, die Vorsitzende des Vereins, dass die ständigen Herausforderungen bei der Finanzierung des Festes durch Spenden und die vorherigen Kontrollen des Ordnungsamtes die Organisation in diesem Jahr unüberwindbar gemacht hätten. Aufgrund des Ausschankverbots habe das Projekt „BUDE“ nicht die benötigten Einnahmen generieren können, um das Fest zu finanzieren. Dies führte zur Entscheidung, das Fest abzusagen.

Das Ordnungsamt selbst hat in einer Stellungnahme auf die Einhaltung von Vorschriften hingewiesen. Es wurde erklärt, dass die Regelungen hinsichtlich des Ausschanks von Speisen und Getränken gegen Spende, die im Mehrgenerationengarten BUDE praktiziert werden, nicht den Anforderungen entsprechen. Nach mehreren Kontrollen wurden Bußgelder verhängt, was in der Folge zur Erteilung von Untersagungsverfügungen führte.

Die Organisatoren des Piratenfestes haben in den letzten Wochen große Vorbereitungen getroffen. Kostüme wurden genäht, Stationen für die Olympiade geplant und Künstler gebucht. Die Absage des Festes kam daher für viele unvorbereitet und stellte die ehrenamtlichen Helfer vor eine große Enttäuschung. Marek Bauer, der ehrenamtliche Projektleiter, bezeichnete die Entscheidung als „Schlag ins Gesicht“ der engagierten Mitarbeiter und freiwilligen Helfer.

Die Situation wirft auch Fragen über die künftige Veranstaltungsplanung im Allendeviertel auf. Mehrere andere traditionelle Veranstaltungen, die jährlich im Rahmen des Projekts stattfinden, stehen nun ebenfalls auf der Kippe. Dazu zählen das Osterfeuer, die Walpurgisnacht, der Familientag und viele mehr. In Anbetracht der neuen Auflagen und der angedrohten Bußgelder, die das Ordnungsamt in Aussicht stellte, sehen sich die Veranstalter gezwungen, ihre Pläne zu überdenken.

Das Team der BUDE hat bereits angekündigt, dass sie nicht untätig bleiben werden. Eine Demonstration vor dem Ordnungsamt ist für den 21. September 2024 geplant, um auf die Probleme aufmerksam zu machen, die durch die behördlichen Auflagen entstanden sind. Der Treffpunkt ist an der BUDE, Alfred-Randt-Str. 60, 12559 Berlin. Mit dieser Aktion wollen die Organisatoren ihre Unzufriedenheit und ihre Forderungen nach einer besseren Unterstützung und Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden zum Ausdruck bringen.

Die Absage des Piratenfestes No. 11 ist nicht nur eine Herausforderung für die Veranstalter, sondern wirkt sich auch auf die Gemeinschaft im Allendeviertel aus, die durch solche Feste Verbindung und Austausch findet. Die Verantwortlichen hoffen, dass durch die anstehenden Protestaktionen und die öffentliche Aufmerksamkeit eine Lösung gefunden werden kann, um zukünftige Veranstaltungen auch unter den neuen Bedingungen durchzuführen.

Das Piratenfest hat in den letzten Jahren nicht nur als kulturelles Ereignis, sondern auch als wichtiger sozialer Treffpunkt für die Menschen im Viertel gedient. Die Absage wirft daher einen Schatten auf die Bemühungen um Gemeinschaft und Zusammenhalt in Treptow-Köpenick.

Quellen: Sylvester e.V. Berlin, Stellungnahme des Ordnungsamts Treptow-Köpenick.

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Kultur

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