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About Blank: Angriffe und deren Auswirkungen auf die Clubkultur in Berlin

Der Berliner Technoclub About Blank, der für seine links-alternative Ausrichtung bekannt ist, sieht sich seit einiger Zeit einer Reihe von Angriffen und Bedrohungen ausgesetzt. Diese Vorfälle sind eng verbunden mit der kontroversen Debatte um den Israel-Palästina-Konflikt, die auch in der Berliner Clubszene immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Betreiber des Clubs haben in einer ausführlichen Stellungnahme auf die psychischen und physischen Belastungen hingewiesen, die die Angriffe mit sich bringen.

Nach dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel, der im Oktober 2023 begann, haben die Betreiber von About Blank eine Zunahme von Angriffen in Form von Schmierereien, Fäkalienwürfen und sogar Angriffe mit Buttersäure festgestellt. „Die Auswirkungen dieser Angriffsserie sind für alle, die im About Blank arbeiten, veranstalten und auflegen, sehr belastend und haben bisher ungekannte Ausmaße angenommen“, teilte das Kollektiv in seiner Stellungnahme mit. Diese Angriffe führen zu einem ständigen Gefühl der Bedrohung und zu psychischer Überlastung, die laut den Betreibern des Clubs am Rande eines Burnouts stehen.

In ihrer Erklärung betonen die Betreiber, dass sie sich in ihrer Haltung zum Nahostkonflikt nicht einseitig positionieren wollen. „Der Nahost-Konflikt und seine Geschichte sind zu komplex, um eindeutig und plakativ Partei zu ergreifen“, so die Betreiber. Sie lehnen sowohl Antisemitismus als auch Boykottkampagnen ab und sehen sich dennoch falschen Vorwürfen ausgesetzt, als „pro-israelisch“ oder „zionistisch“ etikettiert zu werden. Diese falschen Zuschreibungen führen zu einem intensiven Druck auf das Team und zu direkten Drohungen gegen die Angestellten des Clubs.

Die Clubkultur in Berlin ist in den letzten Monaten zunehmend zerrissen, was sich nicht nur in den Vorfällen gegen About Blank zeigt. Es gibt Berichte über ähnliche Angriffe auf andere linke Veranstaltungsorte, die sich im Kontext des Israel-Palästina-Konflikts positionieren. Die Betreiber des Clubs fordern eine differenzierte Diskussion über die Opfer dieses Konflikts, sowohl auf israelischer als auch auf palästinensischer Seite. Sie kritisieren, dass in der öffentlichen Wahrnehmung oft nur eine Seite betrachtet wird.

„Eine Solidarisierung mit den Opfern des 7. Oktobers und des Supernova-Festivals hat es weder in der gesellschaftlichen Breite noch in der Clubkultur oder innerhalb der Linken gegeben“, schreiben die Betreiber. Diese Entwicklung wird als besorgniserregend angesehen, da sie eine Welle antisemitischer Vorfälle in Deutschland begünstigt. Offene israelfeindliche und antisemitische Äußerungen würden nicht nur die Gewalt des Hamas-Terrors verharmlosen, sondern auch einen Riss in der Gemeinschaft der Clubbesucher und Veranstalter erzeugen.

Die Ereignisse rund um About Blank sind Teil eines größeren gesellschaftlichen Phänomens. Der Club, der als Ort der Vielfalt und Offenheit gilt, sieht sich zunehmend mit einer Intoleranz konfrontiert, die in der Öffentlichkeit und im Internet zum Ausdruck kommt. Die Betreiber fordern eine solidarische Haltung gegenüber allen Opfern des Konflikts und warnen vor den Gefahren einer einseitigen Sichtweise.

Zusätzlich zu den physischen Angriffen haben die Betreiber des Clubs auch eine Zunahme von psychologischen Angriffen festgestellt. Diese äußern sich in Form von Beleidigungen und Bedrohungen, die während der Veranstaltungen ausgesprochen werden. „Es ist erschreckend zu sehen, wie eine solche toxische Atmosphäre entsteht“, sagen die Betreiber. Die Ausgrenzung und Bedrohung von Menschen, die sich für eine differenzierte Sichtweise einsetzen, gefährdet nicht nur die Integrität des Clubs, sondern auch die gesamte Clubkultur in Berlin.

In Anbetracht der jüngsten Vorfälle ist es klar, dass About Blank nicht nur ein Ort für Musik und Tanz ist, sondern auch ein Symbol für den Kampf gegen Intoleranz und Diskriminierung. Die Betreiber haben betont, dass sie weiterhin für Gespräche und Austausch offen sind und die Diskussion über die komplexen Themen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt nicht abreißen lassen wollen. Das Ziel ist es, eine solidarische und respektvolle Atmosphäre zu schaffen, in der alle Besucher unabhängig von ihrer Herkunft willkommen sind.

Die Situation um About Blank spiegelt somit nicht nur die Herausforderungen wider, mit denen viele Kulturschaffende konfrontiert sind, sondern auch die Notwendigkeit, den Dialog und das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven zu fördern. Die Betreiber des Clubs rufen alle dazu auf, sich gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung zu positionieren und einen Raum für respektvollen Austausch zu schaffen.

Die Entwicklung rund um den Club und die sich zuspitzenden gesellschaftlichen Konflikte zeigen, dass die Berliner Clubkultur vor einer entscheidenden Herausforderung steht. Ob die Community in der Lage ist, diese Herausforderungen zu meistern und einen respektvollen Dialog zu fördern, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Insgesamt ist es wichtig, die Ereignisse im Zusammenhang mit About Blank und den Angriffen auf den Club im Kontext einer breiteren gesellschaftlichen Debatte über Antisemitismus, Solidarität und den Nahostkonflikt zu betrachten. Die Clubbetreiber fordern eine klare Stellungnahme gegen jede Form von Diskriminierung und eine breitere gesellschaftliche Anerkennung der Komplexität des Konflikts.

Die Diskussion wird durch die wiederholten Angriffe auf andere kulturelle Einrichtungen und die zunehmende Polarisation in der Gesellschaft weiter angeheizt. Die Betreiber des About Blank haben angekündigt, weiterhin für eine differenzierte Perspektive und gegen Intoleranz einzutreten, um sicherzustellen, dass der Club ein Ort der Begegnung bleibt, der Vielfalt und Respekt fördert.

Die Betreiber von About Blank haben zudem erklärt, dass sie weiterhin offen für Gespräche und Diskussionen sein werden, um das Verständnis für die Komplexität des Nahostkonflikts zu fördern und alle Opfer der Gewalt zu ehren.

Die Ereignisse rund um den Club sind ein eindringlicher Appell, den Dialog nicht abzubrechen und für eine offene Gesellschaft einzutreten, in der unterschiedliche Meinungen respektiert und gehört werden.

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 in Kategorie: 
Kultur

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