Bahn baut Regionalzug-Fenster für besseren Handyempfang um
Der Mobilfunkempfang in Regionalzügen soll sich verbessern. Die Deutsche Bahn (DB) hat angekündigt, die Fenster von Regionalzügen in Berlin und Brandenburg auf eine neue Technologie umzustellen, die als frequenzdurchlässige Scheiben bezeichnet wird. Diese Umrüstung erfolgt als Teil einer Initiative, die darauf abzielt, Mobilfunksignale besser ins Innere der Züge zu lassen und somit den Empfang für Fahrgäste zu optimieren.
Insgesamt werden 21 Züge auf mehreren Linien umgerüstet, darunter die RE7 zwischen Dessau und Senftenberg, die RB20 zwischen Oranienburg und Potsdam sowie die RB23 zwischen Golm und dem Flughafen BER. Diese Linien werden häufig von Pendlern und Studierenden genutzt, für die ein zuverlässiger Handyempfang von besonderer Bedeutung ist, wie Carsten Moll, der Leiter des Nahverkehrs in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, betont.
Die Initiative zur Verbesserung des Empfangs wurde in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und dem Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA) ins Leben gerufen.
Technologie hinter der Umrüstung
Die beschichteten Bahnscheiben sind normalerweise mit einer dünnen Metallschicht versehen, die zum Schutz vor UV-Strahlen dient. Allerdings hat diese Metallschicht auch den Nachteil, dass sie Mobilfunkwellen blockiert. Um dies zu beheben, nutzt die DB eine innovative Methode, bei der mithilfe von Laser ein Gittermuster in die Metallschicht eingebrannt wird. Diese Maßnahme erhöht die Durchlässigkeit der Scheiben für Mobilfunksignale erheblich.
Im Fern- und Regionalverkehr sind vergleichbare Technologien bereits länger im Einsatz. Neuere Züge, wie der ICE 3 Neo, sind standardmäßig mit solchen frequenzdurchlässigen Fenstern ausgestattet. Dennoch wird darauf hingewiesen, dass der tatsächliche Empfang auch von der Netzinfrastruktur entlang der Bahnstrecken abhängt.
Umsetzung und Kosten
Die Umrüstung der Züge erfolgt während geplanter Werkstattaufenthalte, was die Integration der neuen Technik effizient gestaltet. Der gesamte Prozess ist relativ kostengünstig, mit einer geschätzten Investition von etwa 10.000 Euro pro Dreiteiler. Laut Thomas Dill, Bereichsleiter für Nahverkehrsmanagement beim VBB, wird die Finanzierung über ein Innovationsbudget realisiert, das im Rahmen der Bewerbung um den Regionalverkehr angeboten wurde.
Das Ziel ist es, bis Weihnachten zunehmend Züge mit der neuen Technologie auszustatten. Die Umrüstung erfolgt schrittweise, sodass täglich ein Zug bearbeitet werden soll. Allerdings sind nicht alle Züge auf den betroffenen Linien in der ersten Phase der Umrüstung enthalten, insbesondere die fünfteiligen Einheiten und Doppelstockwagen, für die noch kein Zeitplan vorliegt.
Auswirkungen auf die Fahrgäste
Die DB erwartet, dass die Fahrgäste schnell von den Verbesserungen profitieren werden. Insbesondere für Pendler, die täglich auf den Zügen angewiesen sind, stellt der verbesserte Empfang eine erhebliche Erleichterung dar. Die Maßnahmen zur Verbesserung des Empfangs könnten auch dazu beitragen, das Reiseerlebnis in den Regionalzügen zu optimieren, was in Zeiten zunehmender Digitalisierung und distanzierter Arbeitsmodelle immer wichtiger wird.
Zusätzlich wird erwähnt, dass viele Züge bereits über WLAN verfügen, das über Antennen an den Zügen bereitgestellt wird und somit unabhängig vom mobilfunkbedingten Empfang funktioniert. Dies ist ein weiterer Schritt, um die Kommunikation und Vernetzung während der Zugfahrten zu fördern.
Zusammenfassung
Die Umrüstung der Fenster in Regionalzügen auf frequenzdurchlässige Scheiben durch die Deutsche Bahn stellt einen bedeutenden Fortschritt zur Verbesserung des Handyempfangs dar. Durch die Implementierung dieser Technologie wird erwartet, dass Pendler und andere Fahrgäste in Zukunft verlässlicheren Mobilfunkempfang genießen können. Die Initiative ist Teil einer breiteren Strategie der DB, um die Qualität und die Benutzerfreundlichkeit des Nahverkehrs zu verbessern und den Bedürfnissen der modernen Reisenden gerecht zu werden.
Diese Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Herausforderungen des digitalen Zeitalters im öffentlichen Verkehr zu bewältigen. Ob die erhofften Verbesserungen tatsächlich eintreten werden, hängt jedoch nicht nur von der neuen Technologie ab, sondern auch von der bestehenden Netzinfrastruktur, die entlang der Bahnstrecken verfügbar ist.
Die Deutsche Bahn konnte bereits positive Ergebnisse aus ähnlichen Umrüstungsprojekten im Fernverkehr erzielen und plant, diese Erfolge auch im Regionalverkehr zu reproduzieren.
Quellen: Deutsche Bahn, dpa