VBB-Preiserhöhung von 7,5 Prozent: So viel kosten Fahrkarten in Berlin künftig
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat beschlossen, die Fahrpreise zum 1. Januar 2024 um durchschnittlich 7,5 Prozent zu erhöhen. Diese Maßnahme wurde notwendig, um den anhaltend hohen Kosten für Kraftstoffe, Personal und Investitionen Rechnung zu tragen. Der VBB sieht sich in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, die durch gestiegene Betriebskosten verstärkt wird.
Hintergrund der Preissteigerung
Die Entscheidung zur Preiserhöhung wurde im Aufsichtsrat des VBB getroffen und ist Teil eines langfristigen Tarifentwicklungsverfahrens. Dieses Verfahren orientiert sich am VBB-Tarifindex, der die Preisentwicklung der Lebenshaltungs-, Energie- und Kraftstoffpreise der letzten fünf Jahre abbildet. Die Erhöhung betrifft sowohl Einzel- als auch Abopreise und ist das Resultat einer umfangreichen Analyse der aktuellen Marktentwicklungen.
Einzelne Preisänderungen im Detail
Für Gelegenheitsfahrer wird der Einzelfahrausweis für die Tarifzone AB ab dem 1. Januar 2024 3,50 Euro kosten, was einem Anstieg von 30 Cent entspricht. Die 4-Fahrten-Karte bleibt mit einem Preis von 10,80 Euro (2,70 Euro pro Fahrt) eine der günstigeren Optionen. Der Preis für die Kurzstrecke erhöht sich ebenfalls von 2,20 Euro auf 2,40 Euro. Die Einzelfahrausweise für die Tarifzone ABC steigen auf 4,40 Euro, womit auch hier eine Erhöhung von 40 Cent zu verzeichnen ist.
In den kreisfreien Städten Brandenburg a.d.H., Frankfurt (Oder) und Cottbus erhöht sich der Preis für den Einzelfahrausweis um 20 Cent auf 2,30 Euro, während in Potsdam ein Anstieg um 10 Cent auf 2,60 Euro erfolgt.
29-Euro-Ticket für Berlin AB
Zusätzlich plant der VBB die Einführung eines 29-Euro-Tickets für das Stadtgebiet Berlin im ersten Halbjahr 2024. Dieses Ticket soll im Abonnement erhältlich sein und soll unabhängig von spezifischen Personengruppen genutzt werden können. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 12 Monate, und das Ticket ist personengebunden.
Die Umsetzung des 29-Euro-Tickets steht unter dem Vorbehalt der Schaffung der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen im Berliner Doppelhaushalt 2024/25. Der gesamte Preis wird vom Land Berlin getragen, und die genauen Details sollen in den kommenden Wochen abgestimmt werden.
Verlängerung des Berlin-Ticket S
Das Berlin-Ticket S, ein Sozialticket für Leistungsbezieher, wird weiterhin zum reduzierten Preis von 9 Euro erhältlich sein. Diese Preisabsenkung gilt vorläufig bis auf Weiteres und ermöglicht den Nutzern die uneingeschränkte Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der Tarifzone AB.
Schülerticket Potsdam AB
Für die Stadt Potsdam wurde beschlossen, den Preis für das Schülerticket zum 1. Januar 2024 auf 15 Euro pro Monat abzusenken. Aktuell kostet das Ticket 23,10 Euro, was eine signifikante Erleichterung für Familien darstellt. Die Differenz wird von der Stadt Potsdam an die Verkehrsunternehmen ausgeglichen.
Änderungen bei Abonnements
Eine wesentliche Neuerung ab dem 1. Januar 2024 ist die Flexibilität bei den VBB-Abonnements. Diese können wie das Deutschlandticket jederzeit zum Ende des Monats ohne Nachteil gekündigt werden. Bisherige Regelungen, die eine Nachberechnung bei der Kündigung vorsehen, entfallen. Ausnahmen bestehen jedoch für das VBB-Abo Azubi und das neue 29-Euro-Ticket, die besondere Vertragsbedingungen mit einer festen Laufzeit von mindestens 12 Monaten haben.
Ab 2024 werden alle Abonnements nur noch mit monatlicher Zahlung angeboten, das jährliche Zahlungsverfahren entfällt.
Zusammenfassung der neuen Fahrpreise
Die wichtigsten Änderungen in den Fahrpreisen ab dem 1. Januar 2024 sind:
- Einzelfahrausweis AB: 3,50 Euro (zuvor 3,20 Euro) - 4-Fahrten-Karte AB (pro Fahrt): 2,70 Euro (zuvor 2,50 Euro) - Einzelfahrausweis ABC: 4,40 Euro (zuvor 4,00 Euro) - Kurzstrecke AB: 2,40 Euro (zuvor 2,20 Euro) - 24-Stunden-Karte AB: 9,90 Euro (zuvor 9,50 Euro) - Monatskarte VBB-Umweltkarte AB: 46,00 Euro (zuvor 44,00 Euro) - Tageskarte VBB-Gesamtnetz: 25,00 Euro (zuvor 23,00 Euro)Fazit
Die geplanten Preiserhöhungen des VBB sind ein wichtiges Thema für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin und Brandenburg. Die Anhebung der Preise wird in Anbetracht der gestiegenen Betriebskosten und der Notwendigkeit, weiterhin qualitativ hochwertige Verkehrsangebote aufrechtzuerhalten, begründet. Angesichts der neuen Ticketoptionen, wie dem 29-Euro-Ticket, versucht der VBB, den Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht zu werden. Die genauen Auswirkungen dieser Preiserhöhungen werden sich im kommenden Jahr zeigen und könnten die Mobilität in der Region entscheidend beeinflussen.
Die neuen Tarife sowie weitere Informationen sind auf der Webseite des VBB unter vbb.de/tickets abrufbar.