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Berlin-Neukölln: Badegast und Sicherheitsmitarbeiter prügeln sich im Columbiabad

Im Columbiabad in Berlin-Neukölln kam es am Montagabend erneut zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen einem Sicherheitsmitarbeiter und zwei Badegästen. Gegen 19 Uhr wurde der 26-jährige Mitarbeiter von den beiden Männern angegriffen, wie die Polizei am Dienstagnachmittag mitteilte. Der Vorfall stellt einen weiteren traurigen Höhepunkt in einer Reihe von gewalttätigen Ereignissen dar, die in den letzten Jahren in Berliner Freibädern dokumentiert wurden.

Berichten zufolge wurde der Sicherheitsmitarbeiter zunächst von einem der beiden Männer festgehalten, während der andere ihm ins Gesicht schlug. Im weiteren Verlauf des Angriffs wurde der Mitarbeiter auch von dem Mann, der ihn festhielt, geschlagen. Anschließend bedrohte einer der Angreifer den Sicherheitsmitarbeiter mit einer Glasflasche, bevor die beiden Täter das Bad verließen und mit einem Auto davonfuhren. Der Sicherheitsmitarbeiter erlitt durch den Vorfall leichte Verletzungen.

Der Vorfall folgte auf eine verbale Auseinandersetzung, die der Sicherheitsmitarbeiter zuvor mit zwei Frauen hatte. Diese Frauen hatten versucht, das Bad durch einen nicht vorgesehenen Ausgang zu verlassen, was zu einem Streit führte. Nach dem Streit, in dem die Frauen die Aufforderung des Sicherheitsmitarbeiters ignorierten, fuhren mehrere Fahrzeuge vor dem Bad vor, aus denen die späteren Angreifer ausstiegen.

Die Polizei hat eine Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung eingeleitet. Der Vorfall ist nicht isoliert, sondern fügt sich in ein besorgniserregendes Muster von Gewalt in Berliner Freibädern ein. Wie aus einer Anfrage der Grünen hervorgeht, zählte die Polizei in den ersten sechs Wochen der diesjährigen Sommersaison insgesamt 48 Gewaltdelikte in Berliner Freibädern, darunter Körperverletzungen und sexuelle Belästigungen. Im Vergleich dazu wurden im gesamten Jahr 2022 insgesamt 57 solcher Straftaten verzeichnet.

In Reaktion auf die steigende Gewalt hat der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sowie die Innensenatorin Iris Spranger zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in den Freibädern angeordnet. So wird unter anderem eine Videoüberwachung an den Eingängen installiert und die Anzahl der Sicherheitskräfte erhöht. In diesem Jahr werden für Sicherheitsmaßnahmen in den Berliner Freibädern 1,5 Millionen Euro eingeplant. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl der Badegäste zu stärken und Gewalttaten zu reduzieren.

Die Vorfälle im Columbiabad sind nicht nur für die Mitarbeiter der Sicherheitsdienste besorgniserregend, sondern auch für die Badegäste, die häufig von derartiger Gewalt betroffen sind. Die vermehrte Präsenz von Sicherheitskräften und Polizeikontrollen soll die Situation verbessern. Dennoch gibt es Berichte darüber, dass die Taschenkontrollen oft nicht gründlich genug sind, insbesondere in Bezug auf Glasflaschen, die in den Freibädern ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Die Vorfälle im Columbiabad werfen auch Fragen nach den Ursachen für die Gewalt auf. Einige Experten und Sicherheitsmitarbeiter betonen, dass es oft um ein mangelndes Respektverhältnis zwischen den Gästen und dem Personal geht. Die Sicherheitskräfte berichten von Schwierigkeiten, Autorität auszustrahlen, insbesondere wenn sie auf aggressive und uneinsichtige Badegäste treffen.

Die Situation im Columbiabad und anderen Freibädern in Berlin stellt eine Herausforderung für die Stadt und die zuständigen Behörden dar. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Sicherheitsmaßnahmen die angespannte Lage entschärfen können und ob die Badegäste in Zukunft unbesorgter die Freibäder besuchen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die jüngsten Vorfälle im Columbiabad eine besorgniserregende Entwicklung darstellen und dass sowohl die Behörden als auch die Sicherheitsdienste vor der Herausforderung stehen, ein sicheres Umfeld für die Badegäste zu schaffen. Der Fall ist ein weiterer Hinweis auf die notwendigen Schritte, die unternommen werden müssen, um die Sicherheit in öffentlichen Einrichtungen zu gewährleisten.

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 in Kategorie: 
Politik

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