Biden-Besuch und Ferienstart in Berlin: Das befürchtete Verkehrschaos bleibt aus

Der Besuch von US-Präsident Joe Biden in Berlin, der am Donnerstagabend begann, war von zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Gleichzeitig starteten die Herbstferien, was traditionell zu einer erhöhten Verkehrsdichte in der Hauptstadt führt. Trotz der hohen Sicherheitsmaßnahmen, die angekündigt wurden, blieb das befürchtete Verkehrschaos jedoch aus.

Die Berliner Polizei hatte im Vorfeld der Reise den Bürgern geraten, mehr Zeit für ihre Wege einzuplanen. Dies betraf sowohl den Autoverkehr als auch die öffentlichen Verkehrsmittel. Interessanterweise war das Verkehrsaufkommen am Freitag trotz der Absperrungen und Sicherheitsvorkehrungen vergleichsweise normal. Die für den Besuch angekündigten Straßensperrungen fielen geringer aus als ursprünglich vermutet, was die Autofahrer und Pendler positiv überraschte.

Die Hauptverkehrsstraßen rund um den Leipziger und Potsdamer Platz sowie der Große Stern blieben befahrbar. Eine Polizeisprecherin erklärte, dass die in den „Allgemeinverfügungen“ angegebenen Sperrgebiete lediglich als „mögliches Maximum“ zu verstehen seien. Dies stellte einen deutlichen Unterschied zum vorherigen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dar, bei dem die Einschränkungen erheblich strenger waren. Während des Selenskyj-Besuchs waren große Teile des Verkehrsnetzes während des gesamten Aufenthalts des Staatsgastes stark betroffen.

Verkehrsmaßnahmen und Einschränkungen

Die S-Bahn und die Regionalzüge verkehrten am Freitag ebenfalls weitgehend normal. Nur wenige Linien waren betroffen, darunter die S45 und die S26, die an diesem Tag nicht fuhren. Der Verkehr auf der Stadtbahn war, anders als anfänglich befürchtet, stabil. Ein Bahnsprecher äußerte sich nicht zu den Gründen, warum die Stadtbahn während Bidens Besuch operierte, obwohl dies zuvor nicht der Fall gewesen war. Die Deutsche Bahn hatte angekündigt, dass das S-Bahn-Netz aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen stark eingeschränkt werden könnte, ähnlich wie bei Selenskyjs Besuch. Diese Annahmen bewiesen sich jedoch als übertrieben.

Die Polizei hatte für den Freitag von 5 bis 18 Uhr drei große Sperrgebiete in Berlin eingerichtet: das Regierungsviertel, die Umgebung von Schloss Bellevue und den Potsdamer Platz. Ab Donnerstag, 17. Oktober, sollten ab 15 Uhr die ersten Sperrungen in Kraft treten, die bis in die Nacht von Freitag auf Samstag weiterhin bestehen sollten. Diese Maßnahmen sollten sicherstellen, dass Anwohner nur mit einem Personalausweis in die gesperrten Bereiche gelangen konnten und dass öffentliche Versammlungen sowie Aufzüge in diesen Zonen verboten waren.

Die Rolle der Sicherheitskräfte

Die Berliner Polizei erhielt Unterstützung von der Bundespolizei und Kräften aus anderen Bundesländern. Zur Gewährleistung der Sicherheit waren Scharfschützen auf den Dächern stationiert, während Boote der Wasserschutzpolizei auf der Spree patrouillierten. Zudem wurden Hundestaffeln zur Sprengstoffsuche eingesetzt und ein gesperrter Luftraum wurde eingerichtet, um potenzielle Bedrohungen aus der Luft zu verhindern. Auch die üblichen Überprüfungen, wie das Versiegeln von Gullydeckeln, wurden durchgeführt.

Am Freitag traf Biden zunächst den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und anschließend den Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt. Ein geplantes Vierer-Treffen mit den Staats- und Regierungschefs von Frankreich und Großbritannien schloss sich an. Diese Gespräche fokussierten sich vorrangig auf die Situation in der Ukraine und den Nahen Osten. Trotz der hohen Sicherheitsstufe und der damit verbundenen Einschränkungen für den Verkehr in Berlin, befürchteten viele nicht die schlimmsten Verkehrsauswirkungen, da die Stadt in der Lage war, die Verkehrsströme weitgehend aufrechtzuerhalten.

Fazit

Insgesamt kann festgehalten werden, dass der Besuch von Joe Biden in Berlin trotz der hohen Sicherheitsmaßnahmen und dem gleichzeitigen Beginn der Herbstferien nicht zu dem befürchteten Verkehrschaos führte. Die Polizei und die Verkehrsunternehmen reagierten flexibel auf die Situation und konnten den Verkehr in der Stadt weitgehend stabil halten. Dies zeigt, dass Berlin in der Lage ist, mit solchen Herausforderungen umzugehen, auch wenn die Umstände anspruchsvoll sind. Die Berichte über den reibungslosen Ablauf des Verkehrs während des Besuchs des US-Präsidenten können als positives Beispiel für zukünftige Staatsbesuche gewertet werden.

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