<

Blaualgen und Bakterien verleiden den Spaß: In diesen Berliner Gewässern ist das Baden kein Genuss

Die Sommermonate in Berlin sind für viele die schönste Zeit des Jahres, und das Baden in einem der zahlreichen Seen gehört für viele Berliner zur Routine. Doch in diesem Jahr überschattet das Auftreten von Blaualgen und hohen Bakterienzahlen die Freude am Schwimmen. Besonders der Müggelsee, einer der größten und beliebtesten Badeseen in Berlin, hat in letzter Zeit durch erhöhte Werte von E.coli-Bakterien negative Schlagzeilen gemacht.

Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) hat vor Kurzem gewarnt, dass das Wasser im Strandbad Müggelsee mit zu vielen E.coli-Bakterien belastet ist. Diese Bakterien können auf eine Verunreinigung durch Fäkalien hinweisen und dadurch gesundheitliche Risiken für Badegäste darstellen. Glücklicherweise wurden nach weiteren Tests die Werte wieder auf ein akzeptables Niveau zurückgeführt, sodass das Baden jetzt wieder unbedenklich ist. Dennoch bleibt die Frage, wie es zu diesen erhöhten Bakterienzahlen kommen konnte und welche anderen Gewässer in Berlin ebenfalls betroffen sind.

Hintergründe zu E.coli und deren Risiken

E.coli, oder Escherichia coli, ist ein Bakterium, das vorwiegend im Verdauungstrakt von Menschen und Tieren vorkommt. In den meisten Fällen sind E.coli-Stämme harmlos, aber bestimmte Varianten können Krankheiten verursachen. Insbesondere Kinder sind anfällig für schwerwiegende Krankheitsverläufe, die mit Symptomen wie Bauchkrämpfen, Durchfall und Übelkeit einhergehen. Die Therapie umfasst häufig den Einsatz von Antibiotika, um die Symptome zu mildern.

Die Gründe für das erhöhte Auftreten von E.coli-Bakterien im Müggelsee sind laut LaGeSo nicht eindeutig geklärt. Mögliche Ursachen könnten unter anderem Starkregenereignisse sein, die Abwasser in die Gewässer leiten, oder auch das Verhalten von Badegästen, die Abfälle im Wasser hinterlassen, was wiederum Tiere wie Ratten oder Vögel anziehen kann.

Blaualgen: ein weiteres Problem für die Berliner Badeseen

Zusätzlich zu den Bakterien sind auch Blaualgen ein ernstes Problem in vielen Berliner Gewässern. Diese Bakterien, die fälschlicherweise als Algen bezeichnet werden, können nicht nur die Wasserqualität beeinträchtigen, sondern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken für Badegäste darstellen. Blaualgen vermehren sich besonders gut bei warmem Wetter und in nährstoffreichem Wasser, was im Sommer häufig der Fall ist. Das Landesamt empfiehlt daher, an stark betroffenen Badestellen, wie etwa an der Unterhavel, vom Baden abzusehen.

Die Sichtbarkeit im Wasser kann durch die Ansammlung von Blaualgen stark verringert werden. Ab einer Sichttiefe von weniger als 50 Zentimetern kann es schwierig werden, Personen im Wasser zu erkennen. Dies stellt insbesondere für Kinder eine Gefahr dar, die beim Schwimmen mehr Wasser schlucken und somit direkt den Giftstoffen ausgesetzt sind. Darüber hinaus können Hautreizungen, Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden auftreten, wenn man in Gewässern mit Blaualgen badet.

Kritische Badestellen in Berlin

Das LaGeSo hat eine Liste von Badestellen veröffentlicht, an denen aktuell vom Baden abgeraten wird. Diese beinhalten:

- Strandbad Wannsee, Steglitz-Zehlendorf - Badestelle Lieper Bucht, Steglitz-Zehlendorf - Große Steinlanke, Steglitz-Zehlendorf - Badestelle Alter Hof, Steglitz-Zehlendorf - Badestelle Breitehorn, Spandau - Badestelle Kleine Badewiese, Spandau - Badestelle Bammelecke, Treptow-Köpenick - Große Krampe, Treptow-Köpenick - Badestelle Schmöckwitz, Treptow-Köpenick

Die Wasserqualität dieser Gewässer wird regelmäßigen Kontrollen unterzogen, und die Ergebnisse werden auf der Website des LaGeSo veröffentlicht. Dies ermöglicht es den Bürgern, sich über die aktuelle Badegewässerqualität zu informieren und entsprechende Entscheidungen zu treffen.

Empfehlungen für Badegäste

Für diejenigen, die dennoch in betroffenen Gewässern schwimmen möchten, gibt es einige wichtige Sicherheitsvorkehrungen. Experten raten dazu, nach dem Baden immer gründlich zu duschen und die Badebekleidung zu wechseln. Bei Hautreizungen oder anderen gesundheitlichen Beschwerden sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden. Die Gefahr, sich durch Blaualgen oder Bakterien zu infizieren, sollte nicht unterschätzt werden.

Um die Wasserqualität der Berliner Badeseen zu schützen, wird empfohlen, Abfälle stets mit nach Hause zu nehmen und auf umweltfreundliche Produkte zu achten, um die Nährstoffbelastung der Gewässer zu minimieren. In der Verantwortung jedes Einzelnen liegt es, die Natur zu respektieren und zu schützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl E.coli-Bakterien als auch Blaualgen ernsthafte Gesundheitsrisiken für Badegäste in Berlin darstellen. Die regelmäßige Überwachung der Wasserqualität und die Umsetzung präventiver Maßnahmen sind entscheidend, um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten und die Freude am Schwimmen in den Berliner Gewässern zu erhalten.

Quellen: Tagesspiegel, LaGeSo

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Freizeit

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen