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Demo am Berliner Barbarossaplatz am Dienstag: Bürger für autofreie Umgestaltung

Am Dienstag, dem 10. September 2024, versammeln sich zahlreiche Bürger auf dem Barbarossaplatz in Berlin Tempelhof-Schöneberg, um für eine autofreie Umgestaltung des Platzes zu demonstrieren. Die Initiative für diese Demonstration wurde von verschiedenen Bürgervereinen und Umweltgruppen ins Leben gerufen, die sich für eine nachhaltige und klimafreundliche Gestaltung des öffentlichen Raums einsetzen.

Hintergrund der Umgestaltung

Der Barbarossaplatz ist ein zentraler Punkt in der Schöneberger Nachbarschaft und hat in den letzten Jahren immer wieder das Interesse der Anwohner auf sich gezogen. Ein Vorschlag für die Umgestaltung des Platzes erhielt einiges an Zustimmung, wurde jedoch vom Bezirksamt abgelehnt. Diese Ablehnung führte zu Unmut unter den Bürgern, die sich für eine grünere und fußgängerfreundliche Umgebung aussprechen.

In einer Machbarkeitsstudie, die im Rahmen einer Bürgerbeteiligung durchgeführt wurde, zeichnet sich eine klare Mehrheit für eine autofreie Version des Platzes ab. Die Studie zeigte auf, dass der Platz derzeit zu 85 Prozent versiegelt ist und die vorhandenen Grünflächen und Einrichtungen wie der denkmalgeschützte Kinderbrunnen nur schwer zugänglich sind.

Die Bürgerbeteiligung

Um den Bürgerwillen zu erfassen, wurde eine umfassende Bürgerbeteiligung durchgeführt. Dabei hatten die Anwohner die Möglichkeit, online und in öffentlichen Versammlungen ihre Meinung zu äußern. Verkehrsstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) berichtete, dass sich insgesamt 375 Bürger an der Online-Beteiligung beteiligt haben. Die Ergebnisse zeigten eine klare Präferenz für eine Variante, die den Platz für den Autoverkehr sperren würde.

Die Umgestaltung soll nicht nur die Nutzung des Platzes für Fußgänger und Radfahrer verbessern, sondern auch die Aufenthaltsqualität durch eine erhöhte Begrünung und die Schaffung von Freiräumen steigern. Das Ziel ist es, den Barbarossaplatz zu einem lebendigen und einladenden Ort für alle Bürger zu machen.

Die Demonstration

Die am Dienstag geplante Demonstration steht unter dem Motto „Barbarossaplatz zukunftsorientiert, fußverkehrs- und klimafreundlich gestalten“. Die Organisatoren hoffen, durch ihre Aktionen die politischen Entscheidungsträger auf die Bedürfnisse der Anwohner aufmerksam zu machen. Die Bürger fordern eine klare Positionierung der Politik für eine autofreie Zukunft und ein Umdenken in der Stadtplanung.

Die Veranstaltung soll auch Raum für Diskussionen bieten und eine Plattform für die Bürger sein, um ihre Vorstellungen und Ideen für die Umgestaltung des Platzes zu präsentieren. Zudem sind verschiedene lokale Gruppen eingeladen, um ihre Perspektiven und Anliegen einzubringen.

Politische Reaktionen

Die unterschiedlichen politischen Fraktionen im Bezirk reagieren unterschiedlich auf die Forderungen der Bürger. Während einige Politiker die Initiative unterstützen und sich für eine schnellere Umsetzung der Umgestaltungspläne aussprechen, gibt es auch Stimmen, die vor möglichen negativen Konsequenzen einer autofreien Regelung warnen. Diese Bedenken betreffen insbesondere die Erreichbarkeit des Platzes für Anwohner und Geschäftsinhaber.

Die Bezirksverordnetenversammlung hat bereits einen städtebaulichen Wettbewerb ausgeschrieben, der die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und die Machbarkeitsstudie berücksichtigen soll. Die Auswahl der Architekten wird eine zentrale Rolle für die zukünftige Gestaltung des Barbarossaplatzes spielen.

Finanzierung der Maßnahmen

Die Umgestaltung des Barbarossaplatzes ist nicht nur ein Schritt in Richtung umweltfreundlicher Stadtplanung, sondern auch Teil eines größeren Programms zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel. Die Finanzierung der Maßnahmen wird durch Mittel des Landes Berlin sowie des Bundesprogramms bereitgestellt. Insgesamt stehen 2,7 Millionen Euro zur Verfügung, um die Pläne bis Ende 2026 umzusetzen.

Fazit

Die bevorstehende Demonstration am Barbarossaplatz ist ein weiterer Ausdruck des wachsenden Bürgerengagements in Berlin, insbesondere im Hinblick auf klimaschonende Stadtentwicklung und die Förderung von Fußgängern und Radfahrern. Die Bürger zeigen durch ihre Mobilisierung, dass sie eine aktive Rolle in der Gestaltung ihres Wohnumfelds spielen möchten. Ob die politischen Entscheidungsträger auf diese Anliegen eingehen, bleibt abzuwarten, doch die Zeichen stehen auf Wandel.

Die Entwicklungen rund um den Barbarossaplatz werden weiterhin aufmerksam verfolgt, und die Ergebnisse der Demonstration könnten entscheidend für die weitere politische Diskussion in Berlin sein.

Quellen: Berliner Zeitung, dpa, Der Standard

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 in Kategorie: 
Politik

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