Demos am Wochenende in Berlin: Fahrradkorsos, Sternfahrt

Am kommenden Wochenende, dem 7. und 8. September, sind in Berlin mehrere große Demonstrationen geplant, die vor allem im Zeichen des Radverkehrs und für die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur stehen. In verschiedenen Stadtteilen wird es zu Verkehrseinschränkungen kommen, da die Veranstaltungen zahlreiche Teilnehmende erwarten.

Fahrradkorso zu Ehren eines verstorbenen Radfahrers

Am Samstag, dem 7. September, wird ein Geisterrad in Gedenken an einen kürzlich getöteten Radfahrer aufgestellt. Der Fahrradkorso, organisiert von ADFC Berlin, startet um 15:00 Uhr an der ADFC-Zentrale in der Möckernstraße 47 in Kreuzberg. Der Korso wird dann zur Mahnwache und zur Geisterrad-Aufstellung am Unfallort in Moabit, Perleberger Brücke, fahren. Diese Aktion ist Teil der sogenannten #VisionZero-Demo, die darauf abzielt, die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu verbessern.

Sternfahrt am Sonntag: Protest gegen den Stopp der Radschnellwege

Am Sonntag, dem 8. September, findet die traditionelle Fahrradsternfahrt statt, die von einem Bündnis aus Fahrrad- und Umweltinitiativen organisiert wird. Diese Demonstration trägt das Motto „Radwegestopp? Nicht mit uns!“ und richtet sich gegen die geplanten Stoppmaßnahmen der Verkehrsverwaltung für mehrere Radschnellwege in der Stadt. Das Bündnis fordert den zügigen Bau dieser Routen sowie die Einrichtung von Fahrradparkhäusern und eine umfassende Verbesserung der Radwege.

Die Fahrradsternfahrt wird in mehreren Gruppen starten und sich um 14:00 Uhr am Großen Stern treffen, bevor sie zur Abschlusskundgebung am Roten Rathaus weiterzieht. Der Verein Changing Cities hat die Demonstration mit einer Beteiligung von rund 500 Teilnehmenden angemeldet. Beteiligte Gruppen sind unter anderem ADFC Berlin, Fridays for Future Berlin und viele weitere Initiativen, die sich für den Radverkehr einsetzen.

Routen und Zeitplan der Sternfahrt

Die Sternfahrt wird über verschiedene Routen erfolgen, die rund um Berlin geplant sind. Hier sind einige der Routen aufgeführt:

- Start: 12:00 Uhr S-Bahnhof Adlershof - Start: 12:30 Uhr S-Bahnhof Wannsee - Start: 12:45 Uhr Streitstraße/Cautiusstraße - Start: 12:30 Uhr Heerstraße/Magistratsweg - Start: 12:15 Uhr U-Bahnhof Hönow

Alle Routen treffen gegen 14:00 Uhr am Großen Stern zusammen, um dann gemeinsam zur Abschlusskundgebung am Roten Rathaus zu fahren. Die genauen Zeitpläne und Routenführungen sind auf der Webseite des Bündnisses radwegestopp.de einsehbar.

Verkehrseinschränkungen und Sicherheit

Wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin mitteilte, sind aufgrund der Demonstrationen mit verschiedenen Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Die Polizei wird an den Veranstaltungsorten präsent sein, um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten und den Verkehr entsprechend zu regeln.

Hintergrund zu den Radschnellwegen in Berlin

Die geplanten Radschnellwege in Berlin waren ursprünglich auf zehn Verbindungen angelegt, jedoch wurde kürzlich bekannt, dass nur eine Teilstrecke nach Wannsee realisiert werden soll. Diese Entscheidung hat zu erheblichem Unmut unter den Fahrradinitiativen geführt, die eine stärkere Förderung des Radverkehrs fordern. Ragnhild Sørensen von Changing Cities kritisierte, dass die aktuellen Pläne der Verkehrsverwaltung die Verkehrswende in Berlin gefährden könnten.

Fazit

Das bevorstehende Wochenende verspricht, ein wichtiges Signal für die Radfahrenden in Berlin zu setzen. Mit der Kombination aus Gedenkaktionen und Protesten wird sowohl auf die Gefahren im Straßenverkehr als auch auf die Notwendigkeit einer verbesserten Fahrradinfrastruktur hingewiesen. Die Veranstalter hoffen auf eine hohe Teilnehmerzahl, um den politischen Entscheidungsträgern die Dringlichkeit ihrer Forderungen zu verdeutlichen.

Für weitere Informationen zu den Demos und deren Verlauf können Interessierte die Websites der jeweiligen Organisationen besuchen oder lokale Nachrichtenportale konsultieren.