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Fahrrad-Sternfahrt durch Berlin: ADFC ruft zur Demo auf

Am 2. Juni 2024 fand die 48. ADFC-Sternfahrt in Berlin statt, an der etwa 32.000 Radfahrerinnen und Radfahrer teilnahmen. Unter dem Motto „Alle aufs Rad“ demonstrierten die Teilnehmenden für eine bessere Radinfrastruktur und mehr Platz für Radfahrer auf Berlins Straßen. Dieses Jahr war das Event besonders gut besucht, und die Teilnehmer konnten sich über ideales Wetter und eine festliche Stimmung freuen.

Die Sternfahrt hat sich in den letzten Jahrzehnten als eine bedeutende Veranstaltung für Fahrradenthusiasten und umweltbewusste Bürger etabliert. Die Route führte von verschiedenen Punkten außerhalb und innerhalb der Stadt zum Großen Stern im Tiergarten, wo die Teilnehmer zahlreiche Ehrenrunden drehten. Viele Radfahrer berichteten von ihren positiven Erfahrungen während der Fahrt, die von Freude und Gemeinschaftsgefühl geprägt war. Das Ehepaar Melanie und Torsten, das mit einem Tandem unterwegs war, äußerte sich begeistert über die Teilnahme und die Freude, die das Radfahren ihnen brachte.

Die Sternfahrt startete bereits am frühen Morgen an verschiedenen Orten, darunter Eberswalde, Oranienburg, Strausberg und Frankfurt (Oder). An jedem Treffpunkt schlossen sich mehr Menschen der Veranstaltung an: In Pankow waren es rund 600 Radfahrer, und im Wedding vereinigten sich die Gruppen, was die Teilnehmerzahl auf mehrere Tausend erhöhte.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Veranstaltung war die Anwesenheit vieler Familien mit Kindern. Kinder in verschiedenen Altersgruppen fuhren auf ihren eigenen Rädern oder saßen in Kindersitzen. Die Freude der jungen Teilnehmer war deutlich spürbar, als sie auf der Straße fuhren und die Autos anhalten mussten. Dies unterstrich die Botschaft der Sternfahrt, dass Kinder sicher und selbstständig zur Schule und zu Freunden radeln können sollten.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Moment, als die Polizei gegen 13 Uhr die Auffahrt zur Autobahn freigab. Unter lautem Jubel und dem Klingeln der Fahrradglocken fuhren zehntausende Menschen auf die Autobahn, was von vielen als der beste Radweg bezeichnet wurde. Die Teilnahme an dieser Aktion verdeutlichte den Wunsch nach sicheren und gut ausgebauten Radwegen in der Stadt.

Karl Grünberg, der Sprecher des ADFC Berlin, äußerte sich gegenüber der Presse und forderte einen schnelleren Ausbau der Radinfrastruktur in Berlin, damit die Radfahrer die Stadt ganzjährig sicher nutzen können. Dies sei entscheidend für ein lebenswertes Berlin, in dem alle Verkehrsteilnehmer respektiert und geschützt werden.

Die Veranstaltung wurde nicht nur von den Teilnehmern, sondern auch von den Organisatoren und Unterstützern des ADFC geschätzt. Die etwa 250 Ordnerinnen und Ordner trugen dazu bei, dass die Sternfahrt sicher und reibungslos verlief. Die Organisatoren bedankten sich bei allen, die trotz der Wettervorhersagen für Gewitter an der Veranstaltung teilnahmen, und versicherten, dass die Sternfahrt im nächsten Jahr fortgeführt wird. Die 49. Sternfahrt ist für den 1. Juni 2025 geplant.

Parallel zur Sternfahrt gab es auch Proteste gegen die aktuelle Verkehrspolitik in Berlin. Am 8. September 2024 ruft der ADFC zu einer weiteren Demonstration auf, um gegen die Entscheidung der Senatsverwaltung zu protestieren, mehrere geplante Radschnellwege zu stoppen. Diese Routen sollten die Außenbezirke mit der Innenstadt verbinden und eine sichere und bequeme Möglichkeit für Pendler bieten. Der ADFC betont, dass die Straßen für Radfahrer sicherer gemacht werden müssen und dass der Ausbau der Radwege nicht weiter aufgeschoben werden darf.

Die ADFC-Sternfahrt ist ein wichtiges Zeichen für die Radfahrbewegung in Berlin und soll weiterhin die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse und Rechte der Radfahrer in der Stadt lenken. Die Veranstalter hoffen, dass solche Aktionen dazu beitragen, die Verkehrswende in Berlin voranzubringen und die Bedingungen für Radfahrer nachhaltig zu verbessern.

Die ADFC-Sternfahrt 2024 war somit nicht nur ein Fest des Radfahrens, sondern auch eine wichtige Plattform für den Dialog über die Zukunft des Radverkehrs in Berlin.

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 in Kategorie: 
Politik

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