<

Flaschenwürfe, Pfefferspray und Greta Thunberg: Tumulte und Festnahmen bei propalästinensischer Demo am Berliner Südstern

Am Montag, dem Jahrestag des Übergriffs der Hamas auf Israel, fand in Berlin-Kreuzberg eine propalästinensische Demonstration unter dem Motto "Solidarität mit Palästina" statt. Die Veranstaltung zog etwa 500 Teilnehmer an und entwickelte sich schnell zu einem tumultartigen Geschehen, das die Polizei vor erhebliche Herausforderungen stellte. Wie die Berliner Polizei auf der Plattform X mitteilte, wurden die Einsatzkräfte mit Flaschen beworfen, als sie versuchten, Festnahmen durchzuführen. Manche Demonstranten hätten die Polizisten auch geschlagen und getreten, was zu einem Einsatz von Pfefferspray und körperlicher Gewalt führte.

Besonders auffällig war der Einsatz von Flaschen und anderen Gegenständen durch einige Demonstranten. Medienvertreter, die vor Ort waren, berichteten von ähnlichen Übergriffen, die auch sie betroffen hatten. Die Polizei äußerte, dass einige Journalisten die polizeilichen Maßnahmen behindert hätten. Trotz der Unruhen hielt sich die Polizei an eine Vorsichtsmaßnahme und sperrte die Straße rund um die U-Bahn-Haltestelle Südstern.

Die Demonstration begann um 17 Uhr, und die Teilnehmer riefen Sprüche wie "Free Palestine" sowie andere Parolen, die als aggressiv oder beleidigend wahrgenommen wurden. Unter den Rufen fiel auch die oft in diesem Kontext verwendete Parole "From the river to the sea, Palestine will be free", die in Deutschland umstritten ist, insbesondere wenn sie als Symbol für die Vernichtung des Staates Israel verstanden wird.

In einer Situation, die bereits nach kurzer Zeit eskalierte, kam es zu einem ersten Tumult. Als einige Teilnehmer eine als verboten geltende Parole skandierten, intervenierten Polizeikräfte, was zu einem Aufeinandertreffen zwischen den Demonstranten und der Polizei führte. Hierbei kam es zu weiteren Flaschenwürfen, woraufhin die Polizei sich zurückzog und die Situation angespannt blieb. Die Stimmung kochte über, als die Demonstranten versuchten, in Richtung Hermannplatz zu drängen und Parolen wie "Nazis raus" skandierten.

Während der Auseinandersetzungen wurde ein Polizeibeamter verletzt, konnte jedoch im Dienst bleiben. Die genaue Anzahl der Festnahmen war zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch unklar.

Eine bemerkenswerte Teilnehmerin der Demonstration war die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die in den vorderen Reihen der Kundgebung stand. Auf Nachfrage eines Reporters des Tagesspiegels, ob sie mit der Presse sprechen wolle, lehnte sie ab. In der Folge schirmten andere Demonstranten Thunberg mit Palästinensertüchern ab und wiesen den Reporter aggressiv ab. Thunberg hat sich in der Vergangenheit mehrfach mit den Palästinensern solidarisiert und wurde dafür kritisiert, eine unilaterale Sichtweise zu vertreten.

Die Ereignisse in Berlin sind Teil einer größeren gesellschaftlichen Auseinandersetzung über den israelisch-palästinensischen Konflikt, der auch in Deutschland immer wieder zu Spannungen führt. Die Parolen und das Verhalten der Demonstranten werfen Fragen auf, wie derartige Versammlungen in Zukunft organisiert und durchgesetzt werden können.

Die Berliner Polizei kündigte an, auch zukünftig verstärkt auf die Einhaltung der Gesetze und die öffentliche Sicherheit zu achten, insbesondere bei derartigen Demonstrationen. Es bleibt abzuwarten, wie die rechtlichen Konsequenzen für die beteiligten Personen aussehen werden und wie die öffentliche Debatte über die Grenzen der Meinungsfreiheit in diesem Kontext weitergeführt wird.

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Politik

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen