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Flughafen BER benennt Start- und Landebahnen um: Das ist der Grund

Flughafen BER benennt Start- und Landebahnen um: Das ist der Grund

Am 3. Oktober 2024 wird der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) seine Start- und Landebahnen umbenennen, um den Änderungen des geomagnetischen Nordpols Rechnung zu tragen. Diese Entscheidung beruht auf der Notwendigkeit, die offiziellen Bezeichnungen der Startbahnkennungen anzupassen, die in der Luftfahrt für Navigations- und Kommunikationszwecke von zentraler Bedeutung sind.

Hintergrund der Umbenennung

Die Bezeichnungen der Start- und Landebahnen am Flughafen orientieren sich am geomagnetischen Nordpol. Dieser verändert sich jedoch kontinuierlich, was dazu führt, dass die Abweichung zwischen der tatsächlichen Richtung der Bahnen und den offiziellen Navigationsdaten zu groß wird. Laut Angaben des BER erfolgt die Umbenennung als technischer Akt, der die Sicherheit und Effizienz des Luftverkehrs gewährleistet.

Die bisherigen Bezeichnungen der Nordbahn, 25R/07L, werden auf 24R/06L geändert, während die Südbahn von 07R/25L zu 06R/24L umbenannt wird. Die informellen Bezeichnungen „Nordbahn“ und „Südbahn“ bleiben jedoch unverändert.

Technische Notwendigkeit

Die genaue Ausrichtung der Start- und Landebahnen ist für die Luftfahrt unerlässlich. Alle Flughäfen weltweit nutzen ein System, bei dem die Bahnen in Bezug auf den geomagnetischen Nordpol benannt werden. Eine Bahn, die genau nach Norden zeigt, erhält die Nummer 36, während eine nach Süden zeigende Bahn die Nummer 18 erhält. Diese Kennungen sind entscheidend für die Kommunikation zwischen Flugzeugen und der Flugsicherung.

Die ständige Bewegung des Nordpols hat bedeutende Auswirkungen auf die Luftfahrt. Dieser wandert jährlich mehrere Kilometer in Richtung Nordwesten. Die Anpassungen der Namen sind daher nicht nur eine formale Maßnahme, sondern eine wichtige Sicherheitsvorkehrung, um den präzisen Navigationsbedürfnissen der modernen Luftfahrt gerecht zu werden.

Globale Auswirkungen

Die Umbenennung der Start- und Landebahnen am BER ist nicht nur ein lokales Phänomen, sondern spiegelt eine globale Notwendigkeit wider. Überall auf der Welt müssen Flughäfen ihre Bezeichnungen anpassen, wenn die Abweichungen zu groß werden. Dies geschieht in Abstimmung mit internationalen Luftsicherheitsbehörden und ist ein regelmäßiger Prozess, der für die Sicherheit im Luftverkehr unerlässlich ist.

Die Änderungen am BER erfolgen in einem umfassenden Rahmen, der auch die Neumarkierung aller relevanten Schilder und die Aktualisierung der IT-Systeme umfasst. Im Vorfeld wurden bereits seit dem 25. September Vorbereitungen getroffen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Der geomagnetische Nordpol und seine Wandlungen

Das Magnetfeld der Erde ist nicht statisch. Es unterliegt natürlichen Veränderungen, die sich über Jahre bis Jahrhunderte erstrecken. In den letzten 180 Jahren hat sich der geomagnetische Nordpol signifikant verschoben, was durch geophysikalische Messungen erfasst wurde. Die genaue Ursache für diese Veränderungen ist komplex und wird weiterhin erforscht.

Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) berichten, dass sich der Nordpol in den letzten Jahrzehnten in einem nie gesehenen Tempo bewegt hat. Diese Bewegung ist ein natürlicher Prozess, der Teil der dynamischen Eigenschaften des Erdmagnetfelds ist. In der Erdgeschichte gab es sogar Perioden, in denen sich die Pole vollständig umkehrten.

Schlussfolgerung

Die Umbenennung der Start- und Landebahnen am Flughafen BER ist ein notwendiger Schritt, um den Sicherheitsanforderungen in der Luftfahrt gerecht zu werden. Die fortlaufende Bewegung des geomagnetischen Nordpols erfordert eine ständige Anpassung der Navigationsdaten, um die Integrität der Luftfahrtoperationen zu gewährleisten. Die Flughafengesellschaft hat bereits umfassende Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Umstellung reibungslos verläuft und alle beteiligten Parteien entsprechend informiert sind.

Quellen

Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten von dpa und der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH.

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Politik

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