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In Israel ausgezeichnet, in Berlin unsichtbar: Mutter und Tochter retteten drei Frauen vor dem Nazi-Terror

Die Geschichte von Gertrud Schoenberner und ihrer Tochter Anna Schoenberner-Müller ist ein eindrückliches Beispiel für den Mut und die Menschlichkeit, die in dunklen Zeiten hervortreten können. Beide Frauen widersetzten sich dem Nazi-Terror und retteten während des Zweiten Weltkriegs drei Frauen vor den grausamen Verfolgungen, die das nationalsozialistische Regime auszeichneten. Ihre Taten wurden posthum in Israel gewürdigt, wo sie als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wurden. In ihrer Heimat Deutschland sind ihre Geschichten jedoch weitgehend vergessen.

Der historische Kontext

In der Zeit des Nationalsozialismus, zwischen 1933 und 1945, wurden Millionen von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung verfolgt und ermordet. Insbesondere Juden waren Zielsystematischer Ausschaltung und Vernichtung. Während dieser düsteren Zeit gab es jedoch auch Menschen, die sich mutig dem Regime widersetzten und ihr Leben riskierten, um anderen zu helfen.

Die Taten von Gertrud und Anna Schoenberner

Gertrud Schoenberner und ihre Tochter Anna lebten in Berlin und erkannten die dringende Notwendigkeit, in dieser Zeit der Unmenschlichkeit zu handeln. Sie schafften es, drei jüdische Frauen zu retten, indem sie ihnen Unterschlupf gewährten und sie vor den Nazis versteckten. Diese mutigen Taten fanden nicht nur im Verborgenen statt, sondern erforderten auch eine enorme Risikobereitschaft, da die Entdeckung durch die nationalsozialistischen Behörden fatale Folgen gehabt hätte.

Ehrung in Yad Vashem

Die Ehrung der Schoenberner-Frauen als „Gerechte unter den Völkern“ in Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte in Israel, ist ein bedeutender Schritt zur Anerkennung ihrer Taten. Diese Auszeichnung wird an Nicht-Juden verliehen, die während des Holocausts anderen Juden das Leben gerettet haben. Es ist eine Ehre, die den Mut und die Menschlichkeit dieser Individuen in einer Zeit des unvorstellbaren Leidens würdigt.

Das Vergessen in der Heimat

Trotz dieser hohen Auszeichnung und der Anerkennung ihrer heroischen Taten sind Gertrud und Anna Schoenberner in ihrer Heimatstadt Berlin weitgehend vergessen. Diese Diskrepanz zwischen internationalem Lob und lokalem Vergessen wirft Fragen auf über das Gedächtnis und die damit verbundenen Wahrnehmungen der Geschichte. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Geschichten von Einzelpersonen, die während des Holocausts Widerstand leisteten, in der breiten Öffentlichkeit nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen.

Die Bedeutung des Erinnerns

Die Geschichten von Gertrud und Anna Schoenberner sind wichtig, um das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft zu bewahren. Sie erinnern uns daran, dass auch in den dunkelsten Zeiten Mut und Menschlichkeit existieren können. Die Anerkennung solcher Taten hilft, das Bewusstsein über den Holocaust und die Notwendigkeit des Widerstands gegen Unrecht zu schärfen.

Schlussfolgerung

Die Ehrung von Gertrud und Anna Schoenberner in Israel steht im Kontrast zu ihrem Vergessen in Berlin. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir als Gesellschaft ihre Geschichten erzählen und ihre Taten in Erinnerung behalten. Nur so können wir sicherstellen, dass solche Helden des Widerstands nicht in der Versenkung verschwinden, sondern als Vorbilder für zukünftige Generationen dienen.

Die Lehren aus der Geschichte sind klar: Zivilcourage und Menschlichkeit müssen auch in schwierigen Zeiten gefördert und gewürdigt werden. Die Geschichten von Gertrud und Anna Schoenberner sind lebendige Erinnerungen an die Kraft des Individuums, das Unrecht bekämpfen kann, und sie sollten nicht in der Vergessenheit enden.

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 in Kategorie: 
Kultur

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