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Schock-Zahlen! Immer mehr Gewalt bei der BVG – fühlen SIE sich sicher?

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin, insbesondere die BVG und S-Bahn, sind für viele Menschen ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltags. Doch aktuelle Statistiken zeigen, dass die Sicherheit in diesen Verkehrsmitteln zunehmend in Frage gestellt wird. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Gewalt- und Sexualdelikte nehmen zu, und viele Passagiere fühlen sich unsicher.

Drastischer Anstieg von Straftaten

Eine Untersuchung der Berliner Polizei hat ergeben, dass bis September 2023 in den öffentlichen Verkehrsmitteln rund 11.700 Straftaten registriert wurden. Der Großteil dieser Delikte, etwa 5.000, entfiel auf Diebstähle. Besorgniserregend ist jedoch, dass auch die Zahl der Gewaltdelikte stark angestiegen ist. Ca. 3.400 dieser Straftaten wurden als gewaltsam eingestuft, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Besonders auffällig ist der Anstieg der Sexualdelikte, die während der Pandemie zugenommen haben. Laut Berichten gab es im Jahr 2022 bereits 69 Fälle von sexuellen Übergriffen, was einen sprunghaften Anstieg gegenüber den Vorjahren darstellt.

Videoüberwachung und ihre Wirkung

Obwohl die BVG und S-Bahn über umfangreiche Videoüberwachungsanlagen verfügen – in der BVG sind es 6.800 Kameras an 175 U-Bahnhöfen – scheint dies nicht zur Verringerung der Straftaten beizutragen. Trotz der hohen Anzahl an Kameras werden die Aufnahmen nur in wenigen Fällen zur Identifizierung von Tatverdächtigen verwendet. Im Jahr 2023 wurden lediglich in etwas mehr als 200 Fällen Verdächtige mithilfe von Videoaufnahmen identifiziert. Dies wird als unzureichend wahrgenommen und wirft Fragen zur Effektivität der Videoüberwachung auf.

Die Reaktionen der Politik

Die Politiker reagieren besorgt auf die Zahlen. Vasili Franco, Innenpolitiker der Grünen, äußerte sich gegenüber der dpa schockiert über die steigenden Kriminalitätsraten. Er betont die Notwendigkeit einer verstärkten Polizeipräsenz an den Hotspots sowie eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Sicherheit. Auch die Zusammenarbeit zwischen der BVG, der Deutschen Bahn und der Polizei müsse enger gestaltet werden, um die Sicherheit in den Verkehrsmitteln zu erhöhen.

Faktoren zur Verschlechterung des Sicherheitsgefühls

Das steigende Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung ist auch auf die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung zurückzuführen. Die Wahrnehmung von Gewalt in der Gesellschaft hat zugenommen, wodurch auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger leidet. Eine Umfrage ergab, dass viele Frauen sich abends unsicher fühlen, insbesondere wenn sie alleine unterwegs sind. Die Dunkelheit und die damit verbundene Anonymität der Nacht erhöhen das Gefühl der Bedrohung.

Öffentliche Wahrnehmung und reales Sicherheitsgefühl

Die aktuellen Zahlen und Berichte haben das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stark beeinträchtigt. Viele Menschen berichten, dass sie sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln zunehmend unsicher fühlen. Besonders Frauen geben an, dass sie abends lieber auf alternative Transportmittel zurückgreifen, um nicht mit den oft leeren und potenziell unsicheren Bahnen oder Bussen konfrontiert zu werden. Diese Entwicklung führt dazu, dass die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch bestimmte Personengruppen, insbesondere Frauen, abnimmt.

Der Blick in die Zukunft

Die BVG und S-Bahn stehen vor der Herausforderung, das Vertrauen der Passagiere zurückzugewinnen und ein sicheres Umfeld zu schaffen. Ob durch verstärkte Polizeipräsenz, erhöhte Videoüberwachung oder andere Sicherheitsmaßnahmen – es bedarf umfassender Strategien, um die gestiegenen Kriminalitätszahlen zu bekämpfen und das Gefühl der Sicherheit wiederherzustellen. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob es den Verkehrsbetrieben gelingt, das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu stärken und die Anzahl der Delikte signifikant zu reduzieren.

Fazit

Die alarmierenden Zahlen zu Gewalt und Sexualdelikten in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin werfen ein kritisches Licht auf die aktuelle Sicherheitslage. Während die Verkehrsunternehmen und die Polizei an Lösungen arbeiten, bleibt die Frage offen: Fühlen sich die Berlinerinnen und Berliner auch weiterhin sicher in ihren Verkehrsmitteln? Nur die Zeit wird zeigen, ob und wie die Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit greifen werden.

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 in Kategorie: 
Politik

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