H
Hertha BSC will gegen den Hamburger SV zurĂŒck in die Erfolgsspur Drei Tage nach dem bitteren Aus im DFB-Pokal ist Hertha BSC zurĂŒck im Alltag der 2. Liga. Unter Flutlicht empfangen die Berliner am Abend im Olympiastadion den Hamburger SV zum Duell zweier langjĂ€hriger Bundesligisten. Rein sportlich hat Hertha BSC in den vergangenen Wochen zurĂŒck in die Erfolgsspur gefunden. In einem dramatischen DFB-Pokal-Spiel setzte sich der Hauptstadtklub im Elfmeterschießen gegen den Hamburger SV durch und zog so ins Viertelfinale ein. In der 2. Bundesliga legten die Berliner mit einem spĂ€ten 2:1-Sieg in Kaiserslautern nach. WettbewerbsĂŒbergreifend ist Hertha sogar seit acht Pflichtspielen ungeschlagen. In der Tabelle konnte die Alte Dame damit auf den siebten Platz klettern und den vorsichtigen Anschluss nach oben herstellen. Der RĂŒckstand auf den drittplatzierten HSV betrĂ€gt vor dem letzten Spiel des Jahres vier Punkte. Am Samstag empfĂ€ngt der Hauptstadtklub das abgeschlagene Schlusslicht aus OsnabrĂŒck. Alles andere als der vierte Sieg in Folge wĂ€re dabei eine klare EnttĂ€uschung. "Wir dĂŒrfen gerade jetzt nicht nachlassen", forderte Sportdirektor Benjamin Weber auf der Pressekonferenz vor dem Jahresabschluss. Mit einem Dreier gegen OsnabrĂŒck stĂŒnden die Berliner bei 27 ZĂ€hlern und damit "im Korridor, in dem wir bis Weihnachten stehen wollten, um auch einen guten Abschluss der intensiven fĂŒnf, sechs Monate mit Kaderumbruch, Saisonstart und Neustart im September zu haben". Dieser Umbruch ist auch bei den Fans bestens angekommen. Die Mannschaft ist gespickt mit EigengewĂ€chsen und externen ZugĂ€ngen wie Fabian Reese, Florian Niederlechner oder Jonjoe Kenny, die sich auf dem Platz sichtlich zerreißen. Die AnhĂ€nger und AnhĂ€ngerinnen wĂŒrdigen das, Team und Fans sind wieder eine Einheit. Friede, Freude, Eierkuchen herrscht in Berlin dennoch nicht, denn gegen die Ideale der AnhĂ€ngerschaft, aber auch von PrĂ€sident Kay Bernstein hat Hertha BSC mit 777 Partners weiterhin einen Investor an Bord. Über dessen Einfluss auf das sportliche GeschĂ€ft wurde bereits viel diskutiert, die Investmentgesellschaft hatte zu Beginn des Engagements zumindest den Aufbau von Farmteams abgelehnt. Genau dazu könnte es jetzt aber kommen. Darauf lĂ€sst zumindest ein Interview schließen, das Johannes Spors, Global Sporting Director von 777, dem englischen "Telegraph" gegeben hat. Hintergrund des GesprĂ€chs ist der bevorstehende Einstieg der Investmentgesellschaft beim englischen Erstligisten Everton. "Everton wird das fehlende PuzzlestĂŒck in der Gruppe und kann der Klub sein, der die Spieler bekommt, wenn etwa LĂŒttich oder Berlin sie fertig geformt hat", erklĂ€rte er. Hertha als ein Farmteam, das seine besten Spieler zu Everton weiterreichen muss, wenn der Investor sie fĂŒr gut genug befindet? Genau damit scheint Spors zu liebĂ€ugeln. Es ist ein echtes Horrorszenario fĂŒr alle, die es mit der Alten Dame halten. Zumal eine weitere Aussage des Global Sporting Directors Zweifel an der sportlichen UnabhĂ€ngigkeit der einzelnen 777-Vereine aufkommen lĂ€sst. "Bei den wichtigen Entscheidungen sind wir involviert", klĂ€rte er ĂŒber ZustĂ€ndigkeiten auf und ging dabei ins Detail: "Ich treffe nicht die Entscheidung ĂŒber jeden kleinen Vertrag, Jugendspieler oder Physiotherapeuten." DafĂŒr sei er aber bei "Verpflichtungen, VerkĂ€ufen, Entscheidungen ĂŒber den Trainer und Sportdirektor" involviert. Schöne, neue Fußballwelt. In Anbetracht derartiger AblĂ€ufe verwundert es nicht, dass sich unter den Fans großer Widerstand gegen Investoren regt.
Veröffentlich
 in Kategorie: 
Sport

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen