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ICC in Berlin: Giffey sagt, wie es mit dem Kongresszentrum weitergeht

ICC in Berlin: Giffey sagt, wie es mit dem Kongresszentrum weitergeht

Das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC), ein ehemaliges Kongresszentrum am Funkturm, steht seit mehreren Jahren leer und ist mittlerweile unter Denkmalschutz. In den letzten Monaten hat die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) angekündigt, dass es Pläne gibt, das ICC neu zu gestalten und wiederzubeleben. Im Rahmen dieser Pläne soll ein internationaler Wettbewerb für die Neugestaltung des Areals noch in diesem Jahr starten.

Vision für das ICC

Giffey hat die Vision eines „Berliner Centre Pompidou“ für das ICC geäußert, das als ein Ort für Kunst, Innovation und Kreativität fungieren soll. Das Centre Pompidou in Paris ist bekannt für seine moderne Architektur und seine Funktion als kulturelles Zentrum, und Giffey wünscht sich, dass das ICC ähnliche Funktionen übernehmen kann. „Wir wollen einen offenen Ort schaffen, an dem Kunst, Technologie und Kreativität aufeinandertreffen“, erklärte Giffey in der RBB-Abendschau.

Geplante Schritte zur Wiederbelebung

Um die Neugestaltung voranzutreiben, sollen sowohl ein Schadstoffgutachten als auch eine Machbarkeitsstudie für das ICC und das angrenzende Gelände zeitnah veröffentlicht werden. Diese Studien sind entscheidend für die weitere Planung, da sie die Grundlage für den internationalen Wettbewerb bilden, in dem die besten Architekten und Investoren eingeladen werden sollen, ihre Konzepte einzureichen. Giffey betonte, dass dies ein wichtiger Schritt sei, um die internationale Aufmerksamkeit auf das ICC zu lenken und geeignete Partner zu finden, die in das Projekt investieren möchten.

Finanzielle Herausforderungen

Die finanziellen Rahmenbedingungen für die Sanierung und den Betrieb des ICC werfen jedoch Fragen auf. Der Senat von Berlin hat festgestellt, dass er keine Betriebskosten für das ICC übernehmen wird. Dies führt zu Bedenken darüber, wie sich Kultur- und Kunstprojekte in einem derart großen und denkmalgeschützten Gebäude eigenständig finanzieren sollen. Kritiker, darunter auch Vertreter der Berliner Architektenkammer, haben Zweifel geäußert, ob eine solche Neugestaltung ohne finanzielle Unterstützung des Landes machbar ist. Ein Gesprächspartner wies darauf hin, dass andere Städte oft Geld für den Kongressbetrieb investieren, um von den wirtschaftlichen Vorteilen zu profitieren, die solche Veranstaltungen mit sich bringen.

Der Weg in die Zukunft

Die Herausforderungen sind nicht zu übersehen, dennoch bleibt die Hoffnung auf eine positive Entwicklung. Giffey hat betont, dass die Neugestaltung des ICC ein umfassendes und durchdachtes Konzept erfordert. Die ersten Schritte könnten bereits bald umgesetzt werden, doch der Weg in die Zukunft ist noch ungewiss. Der internationale Wettbewerb soll möglichst bald starten, und die Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2026 vorliegen.

Historischer Kontext des ICC

Das ICC wurde 1979 eröffnet und galt einst als eines der größten Kongresszentren der Welt. Es war Schauplatz zahlreicher bedeutender Veranstaltungen und Konferenzen. Allerdings begann der Niedergang des ICC, als die Nutzung nachließ und das Gebäude 2014 seine letzte Messe ausrichtete. In den folgenden Jahren wurde das ICC nur sporadisch genutzt, unter anderem als Unterkunft für Flüchtlinge und Impfzentrum während der COVID-19-Pandemie. Der Denkmalschutz wurde 2019 erlassen, was die Nutzung und Umgestaltung des Gebäudes weiter verkomplizierte.

Fazit

Die Neugestaltung des ICC stellt eine große Herausforderung für die Stadt Berlin dar. Es wird spannend sein zu beobachten, wie die Pläne von Wirtschaftssenatorin Giffey umgesetzt werden können und ob es gelingt, geeignete Investoren zu finden, die bereit sind, in dieses bedeutende und denkmalgeschützte Gebäude zu investieren. Die Kombination aus kulturellen Ambitionen und wirtschaftlichen Realitäten wird entscheidend sein, um das ICC aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken und ihm eine neue Rolle in der Berliner Kulturlandschaft zu geben.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa), sowie der RBB-Abendschau und weiteren Nachrichtenquellen, die über die Pläne zur Neugestaltung des ICC berichtet haben.

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 in Kategorie: 
Kultur

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