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Jahrestag 7. Oktober: Demonstrationen in Berlin – rund 500 Polizisten im Einsatz

Am 7. Oktober 2024 jährt sich der Überfall der Hamas auf Israel zum ersten Mal. Dieser Jahrestag wird in Berlin mit verschiedenen Demonstrationen und Kundgebungen begangen, die sich sowohl proisraelisch als auch propalästinensisch positionieren. Die Berliner Polizei hat sich auf einen Großeinsatz vorbereitet und plant, rund 2.000 Polizisten im gesamten Stadtgebiet einzusetzen, um die Sicherheit während der Veranstaltungen zu gewährleisten. Die Innensenatorin Iris Spranger hat betont, dass bei antisemitischen Äußerungen konsequent eingeschritten werde, um die öffentliche Ordnung zu wahren.

Bereits vor dem Jahrestag haben zahlreiche Menschen in Berlin an das Hamas-Massaker und den darauf folgenden Gaza-Krieg erinnert. Die Polizei hat auf der Online-Plattform X bekannt gegeben, dass sie an diesem Wochenende mit einem erhöhten Einsatz rechnen, da sowohl am Samstag als auch am Sonntag verschiedene Versammlungen angekündigt sind.

Proisraelische Demonstrationen

Am Samstag versammelten sich proisraelische Demonstranten vor der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte. Einige Teilnehmer schwenkten israelische Fahnen, während ein großes Banner das Motto der Kundgebung trug: „Gegen die antisemitische Internationale“. Die Demonstranten zogen über die Straße Unter den Linden in Richtung Norden. Auch Mitglieder der linksradikalen Antifa-Bewegung nahmen an der Veranstaltung teil, die unter dem Motto „Reclaim Antifa. Emanzipation statt Antisemitismus“ stand. Nach ersten Beobachtungen verlief die Versammlung zunächst ruhig.

Propalästinensische Demonstrationen

Parallel zu den proisraelischen Kundgebungen fand eine propalästinensische Demonstration am Platz der Luftbrücke in Tempelhof statt. Die Teilnehmer, die mehrere Palästina-Fahnen trugen, bezeichneten ihre Veranstaltung mit dem Titel „Ein Jahr Genozid – und die Welt schaut zu. Gegen Polizeigewalt“. Sie planten, von Tempelhof durch Kreuzberg zum Brandenburger Tor zu ziehen. Weitere Veranstaltungen, die die Solidarität mit den Palästinensern ausdrücken, sind für Sonntag angekündigt.

Gegendemonstrationen

Zusätzlich zu den beiden Hauptdemonstrationen ist eine Gegenveranstaltung unter dem Titel „Wir stehen an der Seite Israels und der Polizei“ angemeldet. Diese Veranstaltung wird in der Nähe des Potsdamer Platzes stattfinden. Am selben Tag ist eine Lesung von Texten palästinensischer Schriftsteller geplant, die ebenfalls in der Stadt stattfindet und von einigen Passanten verfolgt wird.

Einsatz der Polizei

Die Polizei hat angekündigt, dass sie während der gesamten Veranstaltungen mit einem Großaufgebot präsent sein wird. Innensenatorin Iris Spranger hat klar gemacht, dass Hass, Hetze und Antisemitismus nicht auf die Straßen Berlins gehören. Die Sicherheitskräfte werden alles tun, um die Demonstrationen friedlich und sicher zu gestalten. In den letzten Monaten gab es eine Zunahme antisemitischer Straftaten in Berlin, und die Behörden sind auf die Möglichkeit von Eskalationen während der Proteste vorbereitet.

Die Polizei wird auch mit Einsatzkräften aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei zusammenarbeiten. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat in den letzten zwölf Monaten eine erhebliche Anzahl von Verfahren im Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt in Berlin registriert, darunter zahlreiche Straftaten, die bei den Demonstrationen begangen wurden.

Öffentliche Reaktionen

Die öffentliche Reaktion auf die geplanten Demonstrationen ist gespalten. Während einige Bürger die proisraelischen und propalästinensischen Kundgebungen als Ausdruck der Meinungsfreiheit ansehen, warnen andere vor der Möglichkeit von Gewalt und Konflikten zwischen den verschiedenen Gruppen. Die Situation ist angespannt, insbesondere angesichts der jüngsten Vorfälle von antisemitischen Äußerungen und der Aggressivität bei früheren Demonstrationen.

Die Berliner Polizei und die Innensenatorin haben angekündigt, dass sie entschlossen gegen jegliche Form von Gewalt und Hetze vorgehen werden. Dies umfasst auch die Festnahme von Personen, die sich an antisemitischen Aktivitäten beteiligen. Der Aufruf zu einem respektvollen Umgang bei Demonstrationen wird sowohl von der Polizei als auch von der Innensenatorin betont.

Fazit

Der Jahrestag des Hamas-Massakers zieht in Berlin eine Vielzahl von Demonstrationen nach sich, die sowohl proisraelische als auch propalästinensische Standpunkte vertreten. Während die Stadt sich auf einen Großaufgebot der Polizei vorbereitet, bleibt abzuwarten, wie die Situation während der Veranstaltungen verlaufen wird. Die Behörden sind entschlossen, sämtliche Straftaten zu verfolgen und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, wie der Dialog über den Nahost-Konflikt in Deutschland wahrgenommen wird.

Quellen: dpa, SZ.de, Berliner Morgenpost, rbb24

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 in Kategorie: 
Politik

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