Ab 2025 wird der Landessportbund Berlin (LSB) ein verpflichtendes Kinderschutzsiegel für seine Mitgliedsvereine und -verbände einführen. LSB-Präsident Thomas Härtel verkündete diese Entscheidung auf der Mitgliederversammlung des LSB, wie der rbb am 30. November 2024 berichtete. Härtel betonte die gemeinsame Verantwortung, Sportstätten zu sicheren Orten für Kinder zu machen und Eltern die Gewissheit zu geben, ihre Kinder in guten Händen zu wissen. Derzeit besitzen 27 von 81 Verbänden und 88 Vereine das Siegel.

Die Verbände haben bis zum 30. Juni 2025 Zeit, die Kriterien für das Siegel zu erfüllen. Andernfalls wird ein Betrag von 50 Cent pro minderjährigem Verbandsmitglied fällig. Ab 2026 ist das Siegel zudem Bedingung für die Gewährung von Fördermitteln. Diese Regelung ist auch in der Fördervereinbarung zwischen dem LSB und dem Berliner Senat verankert. LSB-Direktor Friedhard Teuffel unterstrich laut rbb die Bedeutung des Siegels für die Etablierung einer "Kultur des Hinschauens" im Sport.

Im Rahmen derselben Mitgliederversammlung wurden neun Athletinnen und Athleten mit der Sportplakette ausgezeichnet, berichtete der Stern am 30. November 2024. Die Para-Schwimmerin Elena Semetchin erhielt die höchste Auszeichnung, die Goldene Sportplakette. Diese Ehrung war ihr bereits 2021 zugesprochen worden, konnte jedoch pandemiebedingt erst jetzt verliehen werden. Auch die Kanutin Felicia Laberer und die Wasserspringerin Lena Hentschel nahmen ihre Plaketten nachträglich entgegen.

Die Silberne Sportplakette erhielten die Kanutin Pauline Jagsch und der Hockeyspieler Martin Zwicker. Mit der bronzenen Sportplakette wurden die Para-Schwimmerin Mira Jeanne Maack, die Para-Radsportler Thomas Ulbricht und Robert Förstemann sowie die Sprinterin Gina Lückenkemper geehrt.

Die sechs Kriterien für das Kinderschutzsiegel sind auf der Webseite des Landessportbundes Berlin detailliert beschrieben. Dazu zählen die Ernennung und Schulung von Kinderschutzbeauftragten, die festgeschriebene Prävention jeglicher Gewalt in der Satzung, die Unterzeichnung einer Kinderschutzerklärung und eines Ehrenkodex des LSB Berlin, regelmäßige Fortbildungen zum Thema Kinderschutz für alle Mitarbeiter im Kinder- und Jugendbereich, die regelmäßige Überprüfung von Führungszeugnissen und die Implementierung eines Schutzkonzeptes des LSB. Die Gültigkeit des Siegels beträgt fünf Jahre und muss anschließend erneuert werden.

Wie die Zeit am 30.11.2024 berichtete, präsentieren Vereine wie der Sport Club Siemensstadt Berlin e.V. das Kinderschutzsiegel bereits und verstehen sich als Vorreiter im Kinderschutz. Auch der Landessportbund NRW engagiert sich laut seiner Webseite aktiv für den Kinderschutz und fordert von seinen Mitgliedsorganisationen bis Ende 2024 die Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Landeskinderschutzgesetzes. Dazu gehören die Positionierung zum Kinderschutz, die Durchführung einer Risikoanalyse, die Benennung von Ansprechpersonen und die Überprüfung der Eignung von Mitarbeitenden.

Quellen:

- rbb: Landessportbund Berlin führt verpflichtendes Kinderschutzsiegel ein (30.11.2024)

- Stern: Sportpolitik: LSB führt verpflichtendes Kinderschutzsiegel ein (30.11.2024)

- Zeit Online: LSB führt verpflichtendes Kinderschutzsiegel ein (30.11.2024)

- Tagesspiegel: Sportpolitik: LSB führt verpflichtendes Kinderschutzsiegel ein (30.11.2024)

- Landessportbund Berlin: Kinderschutzsiegel

- Landessportbund NRW: Landeskinderschutzgesetz

- Sport Club Siemensstadt Berlin e.V.: Kinderschutz

Veröffentlich am 
30/11/2024
 in Kategorie: 
Sport

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