<

Kunstinstallationen zum Gedenken an die Geiseln der Hamas am Bebelplatz in Berlin

Am Bebelplatz in Berlin wird eine neue Kunstinstallation eröffnet, die sich mit dem Schicksal der 132 Menschen befasst, die weiterhin von der Hamas als Geiseln festgehalten werden. Die Installation, bekannt als „Platz der Hamas-Geiseln“, wird am 16. Mai 2024 eingeweiht und soll auf das Leid der Entführten aufmerksam machen und die Öffentlichkeit zum Handeln auffordern. Diese Initiative wird von Melody Sucharewicz und der „For Yarden“-Stiftung getragen, die von Angehörigen der Geiseln unterstützt wird.

Hintergrund der Installation

Die Entscheidung, den Bebelplatz in „Platz der Hamas-Geiseln“ umzubenennen, ist eine klare Botschaft an die Öffentlichkeit und die Politik. Über 200 Tage sind bereits vergangen, seit die Geiseln von der Terrororganisation Hamas entführt wurden. Unter den Entführten befinden sich auch deutsche Staatsbürger sowie Menschen unterschiedlichen Alters, darunter Frauen, ältere Personen und sogar ein Säugling. Mit der symbolischen Umbenennung des Platzes wird die Forderung nach der sofortigen Freilassung dieser Geiseln unterstrichen.

Die Installationen am Bebelplatz

Die Kunstinstallation umfasst mehrere eindrucksvolle Elemente. Eine markante Erscheinung ist die „Sanduhr der Geiseln“, die mit der Aufschrift „Time is running out“ und „Bring Them Home“ versehen ist. Diese Sanduhr symbolisiert die drängende Notwendigkeit, das Schicksal der Geiseln nicht aus den Augen zu verlieren.

Ein weiteres zentrales Element ist die Rekonstruktion eines Hamas-Tunnels. Der Tunnel ist 20 Meter lang und gibt den Besuchern einen Einblick in die beängstigenden Bedingungen, unter denen die Geiseln gehalten werden müssen. Diese Darstellung soll das Verständnis und das Mitgefühl für die gepeinigten Menschen schärfen.

Zusätzlich werden 132 leere Stühle aufgestellt, die die Identität und das Leid der Entführten repräsentieren. Jeder Stuhl steht symbolisch für eine Person, die am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen entführt wurde.

Initiatoren und Unterstützer der Aktion

Melody Sucharewicz und die „For Yarden“-Stiftung haben die Initiative ins Leben gerufen. Die Stiftung wurde gegründet, um auf die Situation der Geiseln aufmerksam zu machen und um den Angehörigen eine Plattform zu bieten. Melody Sucharewicz betont, dass die Geiseln unter unmenschlichen Bedingungen leiden und dass die Öffentlichkeit und die Politik stärker gefordert sind, sich für ihre Befreiung einzusetzen.

Die Installation wird von verschiedenen Organisationen unterstützt, darunter die Deutsch-Israelische Gesellschaft, der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Berliner Sparkasse, das Hostage and Missing Families Forum, und viele andere. Diese breite Unterstützung zeigt die gesellschaftliche Relevanz des Anliegens und die Dringlichkeit, die Thematik in den Fokus zu rücken.

Öffentliche Reaktionen und Bedeutung der Aktion

Die Kunstinstallation am Bebelplatz hat bereits im Vorfeld für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Zahlreiche Menschen haben ihr Interesse bekundet, und es wird erwartet, dass bei der Eröffnung Redebeiträge von Angehörigen der Geiseln, Politikern und Vertretern der Zivilgesellschaft zu hören sein werden. Die Eröffnung der Installation ist nicht nur ein Akt der Erinnerung, sondern auch ein Aufruf zur Aktion und Solidarität. Die Organisatoren hoffen, dass durch diese Aktion das Bewusstsein für die geiselnahme der Hamas geschärft wird und mehr Menschen sich aktiv für deren Freilassung einsetzen.

Historische Dimension des Bebelplatzes

Der Bebelplatz trägt eine besondere historische Bedeutung. Hier wurden am 10. Mai 1933 über 20.000 Bücher von den Nationalsozialisten verbrannt, da sie als „undeutschen Geistes“ galten. Diese Geschichte wird durch die neue Installation in Erinnerung gerufen und zeigt, dass die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Unrecht auch heute noch von großer Relevanz ist. In den vergangenen Jahren ist in Deutschland ein Anstieg antisemitischer Straftaten zu verzeichnen, was die Notwendigkeit solcher Mahnmale unterstreicht.

Fazit

Die Kunstinstallationen am Bebelplatz bieten eine wichtige Plattform, um das Schicksal der 132 Geiseln in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Verbindung von Kunst und aktivistischer Botschaft verdeutlicht, wie dringend ein gemeinsames Handeln gefordert ist. Die Installation wird bis zum 6. Juni 2024 zu sehen sein und lädt alle Bürger ein, sich mit den Themen Gewalt, Antisemitismus und Menschenrechte auseinanderzusetzen.

Quellen: Der Standard, dpa, Tagesspiegel, WELT.

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Kultur

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen