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Mobile Familienberatung am Kottbusser Tor: „Jeder kann mit uns sprechen. Auch anonym.“

Die Unterstützung von Familien in schwierigen Lebenslagen ist ein zentrales Anliegen in vielen städtischen Gemeinschaften. Besonders in urbanen Gebieten wie Kreuzberg, wo soziale Herausforderungen häufig anzutreffen sind, ist es wichtig, dass Hilfsangebote leicht zugänglich sind. Aus diesem Grund wurde kürzlich ein mobiles Familienberatungsbüro am Kottbusser Tor eröffnet. Dieses Angebot ist besonders wertvoll, da viele Familien oft nicht wissen, welche Ansprüche und Leistungen ihnen zustehen.

Das mobile Beratungsangebot wurde im März 2023 ins Leben gerufen und ist eine Initiative von Anja Guth, die im Familien-Service-Büro des Bezirks tätig ist, und Ulrike Koch, der Leiterin des Familienzentrums Tam. Die Initiatoren haben erkannt, dass insbesondere in einem multikulturellen Stadtteil wie Kreuzberg viele Familien vor der Herausforderung stehen, sich im deutschen Dienstleistungs- und Sozialsystem zurechtzufinden. Die Komplexität der Bürokratie kann oft überwältigend sein, weshalb die Beratung durch Fachleute dringend benötigt wird.

Ein zentrales Merkmal des Angebots ist die Anonymität, die den Familien geboten wird. Dies ist besonders wichtig, da es viele Menschen gibt, die aus unterschiedlichen Gründen zögern, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Durch die Möglichkeit, anonym zu bleiben, wird den Familien der Zugang zu Informationen und Unterstützung erleichtert, ohne dass sie Angst vor Stigmatisierung oder anderen negativen Konsequenzen haben müssen.

Das mobile Familienberatungsbüro wird durch die Stadtteilmütter unterstützt, die eine bedeutende Rolle in der Vermittlung zwischen den Familien und den Beratungsangeboten spielen. Diese Frauen, die oft selbst aus den betroffenen Gemeinschaften stammen, bringen wertvolles Wissen und Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse der Familien mit. Sie helfen dabei, Barrieren abzubauen und Vertrauen aufzubauen, was in der Arbeit mit Eltern und Kindern von entscheidender Bedeutung ist.

Die Beratungen vor Ort beinhalten eine Vielzahl von Themen, die für Familien relevant sind. Dazu zählen Fragen zu finanziellen Leistungen, Unterstützung bei der Erziehung, Zugang zu Bildungsangeboten und vieles mehr. Die Beraterinnen und Berater sind darauf geschult, individuelle Lösungen zu finden und die Familien durch den oft überwältigenden Prozess der Antragsstellung und der Inanspruchnahme von Leistungen zu begleiten.

Die Initiative hat bereits positive Rückmeldungen von den Familien erhalten, die von der Beratung profitiert haben. Viele Menschen berichten, dass sie durch die mobile Beratung nicht nur wichtige Informationen erhalten haben, sondern auch das Gefühl, dass ihre Anliegen ernst genommen werden. Diese emotionale Unterstützung ist ein essenzieller Bestandteil der Arbeit, da viele Familien sich in einer vulnerablen Position befinden und oft auch psychische Belastungen zu bewältigen haben.

Insgesamt zeigt das Angebot der mobilen Familienberatung am Kottbusser Tor, wie wichtig es ist, niedrigschwellige und anonyme Hilfsangebote zu schaffen, die den Bedürfnissen der Familien gerecht werden. Durch die Kombination von Fachwissen und empathischem Umgang können die Beraterinnen und Berater einen Unterschied im Leben vieler Menschen machen.

Die Initiative wird weiterhin von verschiedenen Organisationen und lokalen Akteuren unterstützt, um ihre Reichweite zu erhöhen und noch mehr Familien zu erreichen. Die Verantwortlichen sind optimistisch, dass sie in Zukunft noch mehr Menschen helfen können, sich im oftmals undurchsichtigen System der sozialen Dienstleistungen besser zurechtzufinden.

Das mobile Beratungsangebot wird regelmäßig am Kottbusser Tor angeboten und steht allen Interessierten offen. Dies ist eine wertvolle Möglichkeit für Familien, sich über ihre Rechte und Möglichkeiten zu informieren und Unterstützung in Anspruch zu nehmen, ohne sich dabei unwohl zu fühlen.

Für weitere Informationen über die mobilen Beratungsangebote und die konkreten Einsatzzeiten können interessierte Familien direkt am Kottbusser Tor vorbeikommen oder sich an die zuständigen Stellen im Familien-Service-Büro wenden.

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 in Kategorie: 
Politik

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