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Mpox in Berlin: So viele Fälle gab es in diesem Jahr bereits

Im Jahr 2024 hat die Ausbreitung der Viruskrankheit Mpox, früher bekannt als Affenpocken, in Berlin und über die Grenzen hinweg erneut Aufmerksamkeit geweckt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der besorgniserregenden Situation, insbesondere in Afrika, eine internationale Notlage ausgerufen. Bis dato wurden in Berlin seit Jahresbeginn 33 nachgewiesene Fälle registriert, was die Stadt zur Region mit den meisten Fällen in Deutschland macht.

Aktuelle Fallzahlen und demografische Daten

Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) sind alle bisher gemeldeten Mpox-Fälle in Berlin männlich. Diese Zahlen stehen im Kontrast zu den hohen Fallzahlen des Vorjahres, als bis Mitte August über 1.500 laborbestätigte Fälle in Berlin verzeichnet wurden. Im Vergleich dazu wurden bundesweit insgesamt 86 Fälle gemeldet, was auf eine insgesamt niedrigere Verbreitung des Virus in diesem Jahr hinweist, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.

Ärzte empfehlen Impfungen für Risikogruppen

Angesichts der aktuellen Situation raten Berliner Ärzte, insbesondere Allgemeinmediziner, zur Impfung von Personen aus Risikogruppen. Dr. Jens Schellberg, ein Allgemeinmediziner in Berlin, hebt hervor, dass die Übertragung des Virus nicht ausschließlich über sexuelle Kontakte erfolgt, sondern auch durch allgemeinen Hautkontakt. Er betont die Wichtigkeit einer präventiven Immunisierung, ist jedoch besorgt über die fehlende Impfvereinbarung zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenkassen, die eine Kostenübernahme für die Impfungen regeln könnte. Momentan können die Impfungen nur als Privatleistung angeboten werden, was viele Patienten vor finanzielle Hürden stellt.

Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung für bestimmte Risikogruppen, zu denen vor allem Männer zählen, die Sex mit Männern haben. Auch Reisende nach Afrika fallen in diese Kategorie. Dr. Thomas Jelinek, medizinischer Direktor des Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin, unterstützt diese Empfehlungen und weist darauf hin, dass ein erhöhtes Risiko nicht nur für Risikogruppen besteht, sondern grundsätzlich eine erhöhte Wachsamkeit erforderlich ist.

Vergleich der Fallzahlen zu Vorjahren

Die Rückgänge der Fallzahlen im Jahr 2024 im Vergleich zu 2022 sind signifikant. Während im gesamten Jahr 2022 in Deutschland über 3.800 Fälle übermittelt wurden, bleibt die Zahl der gemeldeten Fälle in diesem Jahr vergleichsweise gering. Experten betonen, dass die Krankheit nicht leicht übertragen wird und typischerweise intensiven Kontakt erfordert, was die Befürchtung einer drohenden Epidemie mindert.

Internationale Gesundheitslage und WHO-Alarm

Die WHO hat erneut eine internationale Gesundheitsnotlage ausgerufen, nachdem in Afrika neue Fälle und Todesfälle verzeichnet wurden. Es wurden über 14.000 Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle aus verschiedenen afrikanischen Ländern gemeldet, was die Dringlichkeit einer globalen Gesundheitsreaktion unterstreicht. Die WHO wendet sich mit dieser Maßnahme an die internationale Gemeinschaft, um Unterstützung für die betroffenen Länder zu mobilisieren und Impfstoffe bereitzustellen.

Symptome und Verlauf der Erkrankung

Mpox äußert sich typischerweise durch Hautausschläge, die den gesamten Körper betreffen können, sowie durch Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen. Besonders besorgniserregend ist die neue Virusvariante 1b, die in Afrika zirkuliert und nun auch in Europa nachgewiesen wurde. In Schweden wurde der erste Fall außerhalb Afrikas diagnostiziert. Die Symptome dieser Variante können jedoch variieren, wobei mildere Formen des Ausschlags auf bestimmte Körperregionen beschränkt sind.

Schlussfolgerung

Die Situation um Mpox in Berlin und weltweit bleibt dynamisch. Während die Fallzahlen in Berlin im Jahr 2024 niedrig sind, bleibt die internationale Gemeinschaft besorgt über die Entwicklungen in Afrika. Die Empfehlungen zur Impfung für Risikogruppen und die Notwendigkeit einer schnellen Impfvereinbarung zwischen Gesundheitsbehörden und Krankenkassen sind entscheidend, um die Verbreitung der Erkrankung einzudämmen und die öffentliche Gesundheit zu schützen. Die Gesundheitsbehörden in Deutschland und international beobachten die Situation aufmerksam und sind bereit, entsprechend zu reagieren, um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern.

Quellen: rbb24, dpa, Robert Koch-Institut, WHO

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Politik

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