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Mpox: So viele Fälle gab es dieses Jahr in Berlin

Mpox: So viele Fälle gab es dieses Jahr in Berlin

Die Viruskrankheit Mpox, auch bekannt als Affenpocken, hat im Jahr 2024 in Berlin erneut die Aufmerksamkeit von Gesundheitsexperten auf sich gezogen. Während die Fallzahlen im Vergleich zu den Rekordzahlen des Vorjahres deutlich gesunken sind, beobachten Fachleute, dass die Krankheit in einigen afrikanischen Ländern wieder verstärkt auftritt. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass medizinische Fachkräfte in Berlin Empfehlungen für Impfungen aussprechen, insbesondere für Risikogruppen.

Aktuelle Fallzahlen in Berlin

Seit Jahresbeginn sind in Berlin 33 Fälle von Mpox nachgewiesen worden. Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) handelt es sich dabei ausschließlich um männliche Patienten. Im bundesweiten Vergleich ist Berlin dabei führend, da in ganz Deutschland bisher 86 Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt wurden (Stand 15. August 2024). Diese Zahlen sind bedeutend niedriger als im Jahr 2022, als in Berlin bis Mitte August über 1.500 Fälle verzeichnet wurden.

Impfempfehlungen und Präventionsmaßnahmen

Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Afrika raten Berliner Ärzte zur Impfung, insbesondere für Menschen, die in Kontakt mit Risikogruppen stehen. Dr. Jens Schellberg, ein Allgemeinmediziner mit Schwerpunkt sexuelle Gesundheit, hat darauf hingewiesen, dass die Übertragung von Mpox nicht nur über sexuelle Kontakte, sondern auch über allgemeinen Hautkontakt erfolgt. Er hebt hervor, dass es entscheidend sei, präventiv durch Immunisierung vorzugehen. Allerdings gibt es derzeit in Berlin eine fehlende Impfvereinbarung zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenkassen, die die Kosten für die Impfung übernehmen müssten. Dies bedeutet, dass die Impfung vorläufig nur als Privatleistung angeboten werden kann, was für viele Patienten unerschwinglich ist.

Die Rolle der Ständigen Impfkommission

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung für bestimmte Risikogruppen, insbesondere für Männer, die Sex mit Männern haben. Auch die Reisenden in afrikanische Länder sollten sich impfen lassen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Dr. Thomas Jelinek, medizinischer Direktor des Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin, hat diese Empfehlungen bekräftigt und betont, dass Menschen mit bestimmten Verhaltensweisen ebenfalls besonders gefährdet sind.

Weltweite Entwicklungen

Die derzeit in Afrika zirkulierende Virusvariante 1b wurde auch in Europa festgestellt, wobei Schweden kürzlich den ersten Fall außerhalb Afrikas meldete. Dies wirft Fragen zur globalen Ausbreitung des Virus auf und signalisiert, dass die internationale Gesundheitsgemeinschaft wachsam bleiben muss. Die Symptome einer Infektion mit der 1b-Variante umfassen Hautausschläge, die am gesamten Körper auftreten können, sowie Fieber. Milderere Varianten zeigen häufig eine Begrenzung des Ausschlags auf spezifische Körperteile.

WHO und internationale Notlage

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der steigenden Fälle in Afrika eine internationale Notlage ausgerufen. Diese Maßnahme soll dazu dienen, die Hilfe für betroffene Länder zu mobilisieren, einschließlich der Bereitstellung von Impfstoffen. Im Jahr 2022 hat die WHO bereits einen internationalen Gesundheitsnotstand wegen Mpox ausgerufen, der 2023 aufgehoben wurde, nachdem die Fallzahlen gesunken waren. Angesichts der neuen Entwicklungen ist jedoch eine erneute Wachsamkeit erforderlich.

Fazit und Ausblick

Die Situation rund um Mpox in Berlin zeigt, dass trotz der gegenwärtig niedrigen Zahlen die Gefahr einer erneuten Ausbreitung nicht vollständig gebannt ist. Die Empfehlungen zur Impfung und die präventiven Maßnahmen sind entscheidend, um die Bevölkerung zu schützen. Gesundheitsbehörden und Fachkräfte müssen weiterhin eng zusammenarbeiten, um die Informationen über Mpox zu verbreiten und die notwendigen Schritte zur Bekämpfung der Krankheit zu unternehmen.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen aus verschiedenen Berichten und wissenschaftlichen Einschätzungen, unter anderem von rbb24, dem RKI sowie der WHO.

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 in Kategorie: 
Politik

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