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Müllberge nahe der Notunterkunft in Tegel: Was der Bezirk gegen die schlimmen Zustände unternimmt

Müllberge nahe der Notunterkunft in Tegel: Was der Bezirk gegen die schlimmen Zustände unternimmt

In den letzten Monaten haben sich die Zustände rund um die Notunterkunft für Geflüchtete am ehemaligen Flughafen Tegel zunehmend verschärft. Berichten zufolge leben dort derzeit etwa 5.000 Menschen, vornehmlich aus der Ukraine, unter Bedingungen, die sowohl für die Bewohner als auch für die Anwohner unhaltbar sind. Der Müll, der sich insbesondere am Ufer des Spandauer Schifffahrtskanals angesammelt hat, sorgt für erhebliche Besorgnis in der Bevölkerung.

Die Situation vor Ort

Die Notunterkunft begann 2022 mit etwa 500 Betten, hat sich jedoch zu einer großen Einrichtung entwickelt, die nun Tausende von Menschen beherbergt. Während der Flughafen Tegel einst ein belebter Knotenpunkt war, ist er nun zur Heimat für viele Geflüchtete geworden, die in Mehrbettzimmern untergebracht sind, wo Privatsphäre kaum vorhanden ist. Dies hat zur Folge, dass einige Bewohner ihre Zeit an den Ufern des Kanals verbringen, wo sich auch negative soziale Phänomene abspielen, wie Drogenkonsum und unzureichende sanitäre Einrichtungen. Die Anwohner berichten von einer Zunahme von Müll und Verwahrlosung in der Umgebung.

Kritik von Anwohnern und Hilfsorganisationen

Die Anwohner haben immer wieder die unhygienischen Verhältnisse und die Ansammlung von Müll kritisiert. In unmittelbarem Umfeld der Unterkunft sind nicht nur alltägliche Abfälle, sondern auch gefährliche Gegenstände wie Spritzen, Möbel und sogar Autowracks zu finden. Diese Situation wird als untragbar erachtet, und die Anwohner fordern von den Behörden, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Verhältnisse zu verbessern.

Maßnahmen der Bezirksverwaltung

Aufgrund der wachsenden Beschwerden haben die Bezirke Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf ein gemeinsames Amtshilfeersuchen an das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) gestellt. Ziel ist es, die Uferregion entlang des Kanals einmalig gründlich zu reinigen. Reinickendorfs Ordnungsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) erklärte, dass die Bezirke auch eigene Maßnahmen ergreifen, um die Lage zu verbessern, darunter verstärkte Patrouillen des Ordnungsamtes, die über einen Zeitraum von vier Wochen stattfinden sollen. Die Statistiken zu Ordnungswidrigkeiten werden dabei dokumentiert, um die Situation besser einschätzen zu können.

Reaktionen der Flüchtlingshilfsorganisationen

Verschiedene Hilfsorganisationen wie Pro Asyl und Sunflower Care haben die Bedingungen in der Unterkunft als „menschenunwürdig“ bezeichnet. Diese Gruppen fordern nicht nur grundlegende Hygienestandards, sondern auch die Bereitstellung von Freizeitmöglichkeiten für die geflüchteten Menschen. Anwohner und Helfer sind sich einig, dass die Integration und das Wohlergehen der Bewohner verbessert werden müssen, um die Spannungen zwischen den Anwohnern und den Flüchtlingen abzubauen.

Der Ausblick auf weitere Maßnahmen

Die Bezirksämter sind aktuell dabei, einen Katalog mit konkreten Lösungsvorschlägen zu erarbeiten, um die Missstände nachhaltig zu beheben. Um die Lebensbedingungen für die Geflüchteten zu verbessern, sind mehrere Maßnahmen in Planung, die auch die Schaffung von Freizeitmöglichkeiten und die Verbesserung der Sicherheitslage umfassen. Die Anwohner hoffen, dass diese Vorschläge zeitnah umgesetzt werden, um das Zusammenleben in der Nachbarschaft zu fördern.

Fazit

Die anhaltenden Probleme rund um die Notunterkunft in Tegel verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen insbesondere große Flüchtlingsunterkünfte konfrontiert sind. Die Kombination aus überfüllten Räumlichkeiten, unzureichenden sanitären Einrichtungen und einer mangelhaften Abfallentsorgung trägt zur Eskalation der Situation bei. Die Bezirke haben erkannt, dass ein schnelles Handeln notwendig ist, um sowohl die Lebensqualität der Geflüchteten als auch das Wohlergehen der Anwohner zu gewährleisten. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Verhältnisse einzuleiten.

Quellen: Berliner Zeitung, Morgenpost, dpa

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 in Kategorie: 
Politik

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