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Neue Tigermücken-Population in Berlin nachgewiesen

In Berlin-Pankow wurde eine neue Population von Asiatischen Tigermücken (Aedes albopictus) entdeckt, wie die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege am 11. September 2024 bekannt gab. Auf einem Friedhof wurden sowohl ausgewachsene Mücken als auch Larven gefunden. Dies ist nicht der erste Nachweis dieser Art in Berlin, da bereits in den vergangenen Jahren Vorkommen in Kleingartenanlagen in den Bezirken Treptow-Köpenick und Neukölln dokumentiert wurden. Zudem gibt es einen Verdachtsfall in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Die Gefahren der Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke ist bekannt dafür, verschiedene Krankheitserreger zu übertragen, darunter das Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus. Diese Mückenart ist vor allem tagsüber aktiv und zeichnen sich durch ihr schwarz-weiß gestreiftes Erscheinungsbild aus. Die Übertragung von Viren erfolgt jedoch nicht direkt; die Mücke muss zuvor einen infizierten Menschen stechen, um den Erreger aufzunehmen. Der Amtsarzt von Berlin-Mitte, Lukas Murajda, betonte, dass die Gefahr vor allem dann besteht, wenn mit Viren infizierte Personen gestochen werden.

Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention

Um der Ausbreitung der Tigermücken entgegenzuwirken, haben die Bezirksämter Mitte und Pankow bereits Schritte unternommen. Sie beraten den betroffenen Friedhof über das weitere Vorgehen und stellen Informationsmaterialien zur Verfügung. Darüber hinaus hat das Bezirksamt Mitte die Verantwortung für das Monitoring der Tigermücken-Populationen in Berlin übernommen.

Die Gesundheitsverwaltung hat spezielle Checklisten für Friedhofsverwaltungen und Besucher erarbeitet, um die Bekämpfung von Tigermücken zu unterstützen. Diese Materialien sollen bald veröffentlicht werden und sind Teil eines umfassenden Rahmenplans, der ein einheitliches Vorgehen bei der Bekämpfung der Tigermücken im gesamten Land Berlin fördern soll.

Die Rolle des Mückenatlas

Die Entdeckung der neuen Tigermückenpopulation wurde durch das Projekt „Mückenatlas“ ermöglicht. Diese Initiative, die vom Friedrich-Loeffler-Institut sowie dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. ins Leben gerufen wurde, hat zum Ziel, die Verbreitung von Stechmücken in Deutschland zu untersuchen. Das Projekt trägt dazu bei, Daten über die Verbreitung verschiedenster Mückenarten zu sammeln und die Bevölkerung über potenzielle Gesundheitsrisiken aufzuklären.

Empfehlungen für die Bevölkerung

Die Bevölkerung wird ermutigt, aktiv zur Bekämpfung der Tigermücken beizutragen. Dazu gehört, kleine Wasseransammlungen, die als Brutstätten dienen, regelmäßig zu vermindern. Dies kann durch das regelmäßige Entleeren von Gießkannen, Blumentopf-Untersetzern und Grabvasen erreicht werden. Es wird empfohlen, abgestandenes Wasser in diesen Behältern wöchentlich auszutauschen.

Der Amtsarzt Murajda betont die Wichtigkeit dieser Maßnahmen und empfiehlt, stehendes Wasser zu vermeiden. Dies könnte dazu beitragen, die Verbreitung der Tigermücken in Berlin zu verlangsamen.

Ausblick auf die Zukunft

Angesichts des Klimawandels und der damit verbundenen Änderungen in den Lebensbedingungen der Mücken besteht die Möglichkeit, dass sich die Tigermücke weiter in Deutschland ausbreitet. Experten gehen davon aus, dass mit sinkenden Temperaturen die Saison für Tigermücken in den kommenden Wochen endet. Dennoch ist es wichtig, die Situation weiterhin zu beobachten, um mögliche neue Populationen frühzeitig zu identifizieren.

Fazit

Der Nachweis einer neuen Tigermückenpopulation in Berlin wirft einen wichtigen Blick auf die Herausforderungen, die mit der Ausbreitung von Krankheitserregern durch invasive Arten verbunden sind. Es ist entscheidend, dass sowohl die Behörden als auch die Bevölkerung zusammenarbeiten, um die Risiken zu minimieren und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Mückenart zu ergreifen. Die Entwicklung eines Rahmenplans sowie die Bereitstellung von Informationsmaterialien sind Schritte in die richtige Richtung, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

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 in Kategorie: 
Politik

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