Das On-Demand-Busprojekt der BVG im Berliner Osten, das seit Herbst 2022 getestet wurde, wird eingestellt. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, blieben die Fahrgastzahlen weit hinter den Erwartungen zurück, was die Fortführung des Projekts unwirtschaftlich macht. Der Rufbus-Service, der als Ergänzung zum regulären ÖPNV-Angebot in Teilen Ost-Berlins konzipiert war, konnte sich nicht etablieren.
Ziel des Projekts war es, den öffentlichen Nahverkehr in dünner besiedelten Gebieten flexibler zu gestalten. Fahrgäste konnten per App oder Telefon einen Bus bestellen, der sie dann an einer gewünschten Haltestelle abholte und zum Ziel brachte. Feste Routen und Fahrpläne gab es nicht. Die erhoffte Steigerung der Attraktivität des ÖPNV in diesen Gebieten blieb jedoch aus.
Die BVG hatte auf eine höhere Auslastung der Busse und eine verbesserte Anbindung entlegener Gebiete gesetzt. Die niedrigen Fahrgastzahlen führten jedoch zu unverhältnismäßig hohen Kosten pro Fahrgast, so die Berliner Morgenpost. Daher sieht sich die BVG gezwungen, das Projekt einzustellen.
Gleichzeitig wird im Bezirk Marzahn-Hellersdorf der Ausbau der Tram-Linie 62 diskutiert, wie Berlin-live.de berichtet. Die Pläne sehen einen zweigleisigen Ausbau der Strecke in der Hönower Straße und eine Verlängerung bis zum S-Bahnhof Mahlsdorf vor. Dadurch könnte die Taktfrequenz von 20 auf 10 Minuten erhöht werden. Das bereits 2006 begonnene Projekt ist jedoch umstritten. CDU- und SPD-Politiker sowie Anwohner befürchten durch den Ausbau ein erhöhtes Verkehrsaufkommen vor einer Oberschule und fordern einen Trassentausch. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) lehnt dies mit Verweis auf bereits getätigte Investitionen und abgeschlossene Studien ab. Ein Trassentausch würde laut einem internen Papier der BVG, das der Berliner Zeitung vorliegt, zu erheblichen Verzögerungen und Mehrkosten führen.
Die BVG steht vor großen Herausforderungen. Wie rbb24 berichtet, plant der Senat das Aus für das 29-Euro-Ticket, was weitere Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen haben könnte. Hinzu kommen die anstehenden Tarifverhandlungen mit Verdi, die deutliche Gehaltserhöhungen für die BVG-Beschäftigten fordern. Die BVG kämpft außerdem mit einem veralteten Fuhrpark und Personalmangel, was zu Ausfällen und ausgedünnten Takten bei U-Bahn und Bus führt. Trotz der schwierigen Situation bemüht sich die BVG, ihr Angebot zu stabilisieren und zukunftsfähig aufzustellen.
Quellen:
-
- Berliner Morgenpost
- Berlin-live.de
- Berliner Zeitung
- rbb24