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Pinsel-Nachstrich bei Berliner Millionenprojekt: Radstreifen auf der Schönhauser Allee soll in wenigen Tagen endlich sicher genug sein

Die Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg, eine der zentralen Verkehrsadern der Stadt, hat in den letzten Monaten eine grundlegende Umgestaltung erfahren. Mit einem Budget von 1,5 Millionen Euro wurde ein neuer geschützter Radstreifen eingerichtet, der den Bedürfnissen von Radfahrern und Fußgängern Rechnung tragen soll. Trotz der bereits erfolgten Maßnahmen hat sich jedoch herausgestellt, dass der Radstreifen nicht den erforderlichen Sicherheitsstandards entspricht. Infolgedessen wurden Nachbesserungen angeordnet, um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen.

Der Umbau der Schönhauser Allee ist Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, die Berliner Verkehrsinfrastruktur fahrradfreundlicher zu gestalten. Laut den aktuellen Verkehrsunfallstatistiken der Polizei gehört die Schönhauser Allee zu den Straßen mit einer hohen Unfallrate. Vor diesem Hintergrund wurde der Verkehrsraum neu aufgeteilt, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu verbessern.

Details zum neuen Radstreifen

Der neue Radfahrstreifen erstreckt sich über eine Länge von 720 Metern zwischen der Eberswalder/Danziger Straße und der Gleimstraße/Stargarder Straße. Die Breite des Radstreifens variiert zwischen 2,20 und 2,50 Metern, was den Radfahrern mehr Platz zum Überholen und Fahren ohne Hindernisse bietet. Die Umgestaltung beinhaltet zudem:

- breitere Querungsstellen für Fußgänger mit besserer Sicht auf den fließenden Verkehr - eine Erhöhung der Lieferzonen von sechs auf elf - zwei Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr, der weiterhin bestehen bleibt

Die neuen Maßnahmen sollen nicht nur den Radverkehr fördern, sondern auch die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Anwohner verbessern. Christoph Schmidt, Geschäftsführer der GB infraVelo GmbH, hebt hervor, dass die Umgestaltung der Schönhauser Allee eine Verbesserung des öffentlichen Raums mit sich bringt.

Nachbesserungen und Sicherheitsmaßnahmen

Um die Sichtbarkeit der Schutzvorrichtungen zu erhöhen, sind nachträgliche Maßnahmen geplant. Dazu gehören zusätzliche reflektierende Weißmarkierungen sowie markierte Sperrflächen, die verdeutlichen, wo die Betonborde den Radstreifen begrenzen. Diese Maßnahmen sind zwar nicht Teil der ursprünglichen Pläne gewesen, werden jedoch als notwendig erachtet, um die Sicherheit weiter zu erhöhen.

Zusätzlich wird in den kommenden Wochen an der Mittelinsel unter dem U-Bahn-Viadukt an einzelnen Querungsstellen gearbeitet, um die Sicherheitsstandards zu verbessern. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu erhöhen.

Die Rolle der Anwohner und Gewerbetreibenden

Im Vorfeld des Umbaus wurden die Anwohner und Gewerbetreibenden entlang der Schönhauser Allee zu ihren Bedürfnissen befragt. Ihre Rückmeldungen flossen in die Planung der neuen Lieferzonen ein. Während die Umgestaltung von vielen Radfahrern begrüßt wurde, gab es auch Bedenken von Seiten der Gewerbetreibenden, die um den Verlust von Parkplätzen und damit um die Kundenfrequenz fürchten.

Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat betont, dass der Umbau nicht nur den Radfahrern zugutekommt. Durch die Schaffung neuer Lieferzonen sollen auch die Bedürfnisse des Wirtschaftsverkehrs berücksichtigt werden, was den Gewerbetreibenden entgegenkommt.

Zukunftsausblick

Die Nachbesserungen am Radstreifen sollen in den kommenden Tagen abgeschlossen sein. Die zuständigen Behörden hoffen, dass die neuen Sicherheitsvorkehrungen dazu beitragen, das Vertrauen der Verkehrsteilnehmer in die neue Infrastruktur zu stärken. In den kommenden Monaten wird das Bezirksamt Pankow zudem 100 neue Fahrradbügel sowie Abstellanlagen für E-Scooter und Sharing-Bikes planen und installieren.

Die Schönhauser Allee wird somit nicht nur zu einer sichereren Straße für Radfahrer und Fußgänger, sondern auch zu einem Beispiel für die Bemühungen Berlins, die Verkehrsinfrastruktur nachhaltig zu modernisieren und den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht zu werden.

Die Baustellenarbeiten, die im September 2023 begonnen haben, wurden unter Berücksichtigung der Witterungsbedingungen und der verschiedenen Verkehrsbelastungen durchgeführt. Trotz der Herausforderungen, die während der Bauphase auftraten, sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass die neuen Maßnahmen die Verkehrssicherheit nachhaltig verbessern werden.

Die Entwicklung der Schönhauser Allee ist ein Teil des gesamten Mobilitätskonzepts der Stadt Berlin, das darauf abzielt, den Radverkehr zu fördern und gleichzeitig die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. In Anbetracht der steigenden Anzahl von Radfahrern in der Stadt ist die Implementierung solcher Projekte von großer Bedeutung.

Abschließende Gedanken

Die Umgestaltung der Schönhauser Allee zeigt, wie wichtig es ist, den Fokus auf die Verkehrssicherheit zu legen und gleichzeitig den Anforderungen einer modernen Stadt gerecht zu werden. Mit den bevorstehenden Nachbesserungen wird erwartet, dass der Radstreifen bald den gewünschten Sicherheitsstandard erreicht, wodurch die Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel in Berlin weiter gefördert werden kann.

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 in Kategorie: 
Politik

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