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Polizei veröffentlicht neues Video: Ex-Terrorist Garweg soll in Berlin gewohnt und Fotografenschule besucht haben

In den letzten Tagen hat das Landeskriminalamt Niedersachsen neue Aufnahmen des ehemaligen RAF-Terroristen Burkhard Garweg veröffentlicht, um die Fahndung nach dem Untergetauchten zu intensivieren. Diese Aufnahmen, die als sehr wahrscheinlich aus Berlin stammend identifiziert wurden, zeigen Garweg in verschiedenen Situationen und sollen der Polizei dabei helfen, neue Hinweise zu erhalten. Ein LKA-Sprecher erklärte, dass in der kommenden Woche weitere Details und Screenshots veröffentlicht werden sollen, um den Fahndungsdruck zu erhöhen.

Burkhard Garweg ist ein bekanntes Mitglied der dritten Generation der Roten Armee Fraktion (RAF), die zwischen den 1970er und 1990er Jahren für zahlreiche Terroranschläge verantwortlich war. Die RAF, die sich 1998 offiziell auflöste, hatte über 30 Menschen getötet und war in Deutschland über Jahrzehnte ein Symbol für politischen Extremismus. Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen Garweg sowie seine Komplizen Daniela Klette und Ernst-Volker Staub wegen versuchten Mordes und schwerem Raub in mehreren Fällen.

Die neuen Aufnahmen sollen laut Berichten nach der Festnahme Klette in ihrer Berliner Wohnung sichergestellt worden sein. In einem der Videos wird vermutet, dass auch Garwegs Stimme zu hören ist, was die Ermittlungen weiter ankurbeln könnte. Bei der letzten Fahndung wurden auch Fotos von Garweg veröffentlicht, die ihn als Hundeliebhaber zeigen, was möglicherweise Aufschluss über sein aktuelles Leben und Umfeld geben könnte.

Die Ermittler hegen den Verdacht, dass Garweg in Berlin-Friedrichshain unter dem Pseudonym "Martin" gelebt hat. Anwohner berichteten, dass er häufig eine ältere Frau in der Nachbarschaft besuchte, für die er Einkäufe erledigte und die ihm offenbar kurzfristig einen Schlüssel zu ihrer Wohnung anvertraute, während sie im Krankenhaus war. Diese Verbindungen könnten auf eine mögliche Tarnidentität hindeuten, die Garweg im Untergrund nutzte, um nicht aufzufallen. Die Polizei hat kürzlich auch eine Durchsuchung der Wohnung der Frau vorgenommen, jedoch ohne Erfolg bei der Auffindung Garwegs.

Der Druck auf Garweg steigt, da die Behörden in den vergangenen Monaten verstärkt nach dem gesuchten Terroristen fahnden. In mehreren Einsätzen, die auch einem Spezialeinsatzkommando (SEK) involvierten, wurden verschiedene Objekte in Berlin durchsucht. Bei diesen Maßnahmen wurde der gesuchte Ex-Terrorist jedoch nicht aufgefunden. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden äußerte, dass Garweg sich in einem kritischen Zustand der Flucht befinden könnte, was das Risiko einer Kurzschlusshandlung erhöht.

Seit der Festnahme Klette haben die Ermittler die Suche nach Garweg und Staub verstärkt, da diese drei ehemaligen RAF-Mitglieder im Verdacht stehen, von 1999 bis 2016 in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mehrere schwere Raubüberfälle begangen zu haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Insgesamt wird ihnen die Beute von mindestens 2,7 Millionen Euro zugeschrieben.

Die Polizei hat die Bevölkerung aufgerufen, Hinweise zur möglichen Sichtung oder Wohnsituation Garwegs zu melden. Besonders interessant sind die Informationen über seinen zuletzt vermuteten Aufenthaltsort in Berlin, wo er möglicherweise in einem Bauwagen lebte, der kürzlich für Ermittlungen beschlagnahmt wurde, um sein Umfeld besser zu verstehen und seinen Aufenthaltsort zu ermitteln.

Die Öffentlichkeitsfahndung durch das LKA erhofft sich durch die neuen Videoaufnahmen und Fotos von Garweg eine erneute Mobilisierung der Bevölkerung, um den gesuchten Terroristen zu fassen. Im Jahr 1998 erklärte sich die RAF für aufgelöst, doch die Verhaftungen und die Fahndung nach ihren ehemaligen Mitgliedern halten die Ermittler und die Gesellschaft bis heute in Atem.

Die Tatsache, dass Garweg in Berlin gesichtet wurde, gibt Anlass zu neuen Spekulationen über die Möglichkeiten, wie frühere Terroristen sich im Untergrund verstecken können und welche Unterstützungsnetzwerke möglicherweise noch existieren. Die Polizei beobachtet die Situation genau und wird die Öffentlichkeit regelmäßig über neue Entwicklungen informieren.

Die Ermittlungen gegen Garweg, Staub und Klette zeigen, dass die Vergangenheit der RAF immer noch Schatten auf die Gesellschaft wirft und dass die Fahndung nach ehemaligen Terroristen in Deutschland ein komplexes und herausforderndes Unterfangen bleibt. Das LKA Niedersachsen hat angekündigt, die nächsten Schritte in der Fahndung bekannt zu geben, und hofft auf die Unterstützung der Bürger.

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Politik

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