Der Polizeieinsatz mit 1800 Beamten beim Basketballspiel Alba Berlin gegen Maccabi Tel Aviv am 29. November 2024 in der Mercedes-Benz Arena wird kritisch hinterfragt und im Zusammenhang mit möglichem Racial Profiling diskutiert. Die Morgenpost berichtete über die hohe Anzahl der Einsatzkräfte, die angesichts des friedlichen Verlaufs des Spiels einigen Beobachtern unverhältnismäßig erscheint, insbesondere im Kontext der Begegnung mit dem israelischen Verein Maccabi Tel Aviv.
Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, darunter weiträumige Absperrungen rund um die Arena, die auch auf Bildern der Nachrichtenagentur AFP dokumentiert sind, prägten das Bild. Die Berliner Polizei rechtfertigte den massiven Einsatz mit dem angeblich hohen Risiko gewalttätiger Ausschreitungen und antisemitischer Vorfälle. Das Spiel wurde als Hochrisikospiel eingestuft.
Kritiker sehen in dieser Einstufung und dem damit einhergehenden Polizeiaufgebot jedoch eine Form von Racial Profiling. Sie argumentieren, die Maßnahmen seien überzogen und diskriminierend gegenüber den Maccabi-Fans gewesen. Die Polizei habe diese aufgrund ihrer Herkunft und Religion unter Generalverdacht gestellt und durch die massive Präsenz ein Klima der Angst und Unsicherheit geschaffen.
Die zentrale Frage ist, ob die Sicherheitsmaßnahmen verhältnismäßig waren und auf einer konkreten Gefahrenlage basierten oder ob Vorurteile und Stereotype über israelische Fans den Ausschlag für den massiven Einsatz gaben. Die Debatte um Racial Profiling im Polizeikontext ist nicht neu und findet auch in anderen Bereichen, wie beispielsweise bei Verkehrskontrollen, statt.
Die Berliner Polizei weist die Vorwürfe des Racial Profiling zurück. Sie betont, die Sicherheitsmaßnahmen seien ausschließlich auf Grundlage objektiver Risikobewertungen und den Erfahrungen aus früheren Spielen zwischen deutschen und israelischen Vereinen getroffen worden. Die Polizei sei verpflichtet, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Der Polizeieinsatz beim Alba-Spiel gegen Maccabi Tel Aviv verdeutlicht die Sensibilität des Themas Racial Profiling und die Notwendigkeit einer transparenten und nachvollziehbaren Begründung von Sicherheitsmaßnahmen. Es bleibt abzuwarten, ob der Einsatz im Nachhinein noch einmal detailliert untersucht wird und welche Konsequenzen sich daraus für die zukünftige Planung von Polizeieinsätzen bei Sportveranstaltungen ergeben.
Quellen:
Morgenpost: "Uber Arena: Racial Profiling bei Alba Spiel?" (29.11.2024)
AFP