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Pro-Palästina-Demonstration in Neukölln

Feuerwerkskörper gezündet: Pro-Palästina-Demonstration endet mit Polizeieinsatz in Neukölln

Am vergangenen Wochenende fanden in Berlin mehrere Pro-Palästina-Demonstrationen statt, die teilweise zu Auseinandersetzungen mit der Polizei führten. Besonders in Neukölln kam es am Samstagabend zu einem Polizeieinsatz, nachdem eine zuvor friedlich verlaufende Kundgebung in der Innenstadt endete.

Die Demonstration in Berlin-Mitte, die unter dem Motto "Solidarität mit Palästina. Stoppt den Genozid. Keine Waffen für Israel" stattfand, zog rund 400 Teilnehmer an. Der Demonstrationszug begann am Roten Rathaus und führte bis zur Leipziger Straße. Hier stoppte die Polizei die Demonstranten aufgrund volksverhetzender Parolen, die von etwa 30 Jugendlichen skandiert wurden. Ein Teilnehmer wurde in diesem Zusammenhang festgenommen.

Nach dem Ende der offiziellen Kundgebung versammelten sich einige der Demonstranten in der Sonnenallee in Neukölln, was zu einem weiteren Einsatz der Polizei führte. Die Beamten hatten das Ziel, eine größere Ansammlung von Menschen zu verhindern. Während dieser Versammlung wurden mehrfach Feuerwerkskörper gezündet, was die Situation weiter anheizte. Die Polizei sah sich gezwungen, durch Schieben und Drücken die Menschen zurückzudrängen, was in einigen Fällen zu weiteren Festnahmen wegen Widerstandes führte. Gegen 22 Uhr meldete die Polizei, dass sich die Lage wieder beruhigt hatte.

Bereits am Freitagabend war es bei einer ähnlichen Demonstration im Stadtteil Kreuzberg zu Ausschreitungen gekommen. Dort hatten mehrere hundert Teilnehmer ebenfalls gegen die israelische Politik protestiert. Die Polizei berichtete von vier verletzten Beamten, die von Demonstranten mit Steinen und Flaschen angegriffen wurden. In diesem Zusammenhang wurden 17 Personen vorläufig festgenommen, und es wurden 21 Strafanzeigen erstattet.

Die anhaltenden Proteste sind eine Reaktion auf die eskalierende Gewalt im Nahen Osten, insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und dem anschließenden israelischen Militärschlag im Gazastreifen. Die Veranstaltungen in Berlin zeigen, wie stark die Emotionen zu diesem Thema sind und wie unterschiedlich die Meinungen darüber in der Bevölkerung sind.

Die Polizei hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass sie gegen volksverhetzende Äußerungen und gewaltsame Auseinandersetzungen mit Entschlossenheit vorgehen werde. Die Vorfälle in Neukölln und Kreuzberg sind Teil eines größeren Musters von Protesten und Reaktionen, die seit Beginn des Konflikts im Nahen Osten immer wieder auftreten. Die Berliner Polizei ist auf die Herausforderungen vorbereitet und hat Maßnahmen ergriffen, um die öffentliche Sicherheit während solcher Veranstaltungen zu gewährleisten.

Die Lage in Berlin bleibt angespannt, da sich die Meinungen über die Proteste und deren Legitimität unter den Bürgern stark unterscheiden. Während einige die Demonstrationen als wichtigen Ausdruck der Solidarität mit Palästinensern betrachten, sehen andere darin eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit.

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 in Kategorie: 
Politik

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