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Sternfahrt am Sonntag durch Berlin: Bündnis protestiert gegen Stopp der geplanten Radschnellwege

Am Sonntag, dem 8. September 2024, wird eine große Fahrradsternfahrt durch Berlin stattfinden, organisiert von einem Bündnis aus verschiedenen Fahrrad- und Umweltinitiativen. Die Demonstration steht unter dem Motto „Radwegestopp? Nicht mit uns!“. Ziel ist es, gegen den Stopp der geplanten Radschnellwege zu protestieren, die eine wesentliche Verbesserung der Radinfrastruktur in der Hauptstadt darstellen sollten.

Ursprünglich waren in Berlin zehn Radschnellwege vorgesehen, die die Außenbezirke mit dem Stadtzentrum verbinden sollten. Diese Routen sollten es den Bürgern ermöglichen, schnell und sicher durch die Stadt zu pendeln – sei es zur Arbeit, zur Universität oder zum Einkaufen. Laut dem Radverkehrsplan und dem Mobilitätsgesetz sollten diese Verbindungen realisiert werden, um den Radverkehr in Berlin zu fördern. Doch die Realität sieht anders aus, da voraussichtlich nur eine der ursprünglich zehn geplanten Verbindungen tatsächlich gebaut wird.

Die Demonstrationsroute

Die Fahrradsternfahrt beginnt an verschiedenen Punkten in der Stadt, von wo aus die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem zentralen Treffpunkt am Großen Stern fahren. Dort werden sich die verschiedenen Routen um 14 Uhr treffen, bevor es gemeinsam zum Roten Rathaus weitergeht, wo um 15 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden soll.

Die voraussichtlichen Routen sind wie folgt:

- 12:00 Uhr S-Bahnhof Adlershof, Zustieg 13:00 Uhr am Hermannplatz - 12:45 Uhr Streitstraße/Cautiusstraße, Zustieg 13:50 Uhr Goerdelerdammbrücke - 12:30 Uhr S-Bahnhof Wannsee, 13:40 Uhr S-Bahnhof Halensee - 12:45 Uhr S-Bhf. Karow, 13:30 Uhr S+U Pankow Granitzstraße - 12:30 Uhr Heerstraße/Magistratsweg - 12:30 Uhr Platz des 4. Juli, 13:00 Uhr Hermann-Ehlers-Platz - 12:45 Uhr Falkenseer Ch./Flurende, 13:20 Uhr Zitadelle Spandau - 12:15 Uhr U-Bhf. Hönow, 13:50 Uhr Frankfurter Allee/Proskauer Str. - 12:45 Uhr S-Bhf. Heiligensee, 13:30 Uhr Kurt-Schumacher-Platz

Das Bündnis, das die Demonstration organisiert, umfasst namhafte Gruppen wie ADFC Berlin, Changing Cities, Fridays for Future Berlin, Respect Cyclists und viele andere. Diese Organisationen setzen sich nicht nur für den Bau der Radschnellwege ein, sondern auch für die Einrichtung von Fahrradparkhäusern und einen zügigen Ausbau der bestehenden Radwege.

Die Hintergründe der Proteste

Die Proteste sind eine Reaktion auf die Entscheidung der CDU-geführten Verkehrsverwaltung, die Planungen für die meisten Radschnellwege aus Kostengründen zu stoppen. Laut Berichten, darunter von Tagesspiegel, wurde bekannt, dass nur noch eine von zehn geplanten Radschnellverbindungen, nämlich die Route nach Wannsee entlang der Avus, vorangetrieben werden soll. Dies hat zahlreiche Kritiker in der Fahrrad-Community mobilisiert, die die Entscheidung als eine Art "Anti-Radpolitik" ansehen.

Ragnhild Sørensen von Changing Cities äußerte sich kritisch über die Entwicklungen und betonte, dass die Streichung der Radschnellwege das Radverkehrsnetz in Berlin gefährde und die erforderliche Verkehrswende untergrabe. Auch in den letzten Monaten gab es immer wieder Berichte über Stockungen und Verzögerungen beim Ausbau der Radinfrastruktur, die nicht den Bedürfnissen einer wachsenden Stadt wie Berlin gerecht werden.

Forderungen des Bündnisses

Das Bündnis hat klare Forderungen formuliert, die es während der Demonstration lautstark kommunizieren will:

- Der Bau aller geplanten Radschnellwege muss fortgesetzt werden. - Die Einrichtung von Fahrradparkhäusern sollte unverzüglich angegangen werden, da die Fahrradsicherheit in Berlin ein großes Problem darstellt. - Der Ausbau der bestehenden Radwege muss schneller und effektiver umgesetzt werden, um den Anforderungen der Radfahrer gerecht zu werden.

Die Demonstration wird von vielen als ein wichtiger Schritt angesehen, um auf die Probleme der Radinfrastruktur in Berlin aufmerksam zu machen und Druck auf die politischen Entscheidungsträger auszuüben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hoffen, dass ihre Stimmen gehört werden und dass die Stadtverwaltung endlich die notwendigen Maßnahmen ergreift, um das Radfahren in Berlin sicherer und attraktiver zu gestalten.

Polizeiliche Begleitung und Verkehrseinschränkungen

Ob und wo am Sonntag Straßen für die Demonstration gesperrt werden, konnte die Berliner Polizei im Vorfeld noch nicht mitteilen. Die Sicherheitskräfte werden jedoch anwesend sein, um die Veranstaltung zu begleiten und den Verkehr zu regeln, um sowohl den Demonstrierenden als auch anderen Verkehrsteilnehmern ein sicheres Umfeld zu gewährleisten.

Die Fahrradsternfahrt ist nicht nur eine Demonstration, sondern auch eine Gelegenheit für die Bürgerinnen und Bürger Berlins, sich für eine umweltfreundliche Mobilität einzusetzen und für eine nachhaltige Zukunft zu kämpfen. Die Organisatoren hoffen auf eine rege Teilnahme und ein starkes Zeichen für den Radverkehr in der Hauptstadt.

Die gesamte Veranstaltung wird in den kommenden Tagen von verschiedenen Medien begleitet, und es bleibt abzuwarten, welche Reaktionen die Demonstration hervorrufen wird. In einer Zeit, in der die Debatten über nachhaltige Mobilität und Klimaschutz immer drängender werden, könnte dieser Protest ein entscheidender Moment für die Zukunft des Radverkehrs in Berlin sein.

Für weitere Informationen über die Veranstaltung und die Routen können Interessierte die offiziellen Kanäle des ADFC Berlin und anderer beteiligter Organisationen besuchen.

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 in Kategorie: 
Politik

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